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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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bin spät dran. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.“ Ihre Gedanken kreisten nunmehr einzig um ihren Verlobten.
    Erstaunt sah Sam Wilson ihr nach, wie sie fluchtartig sein Geschäft verließ.

11. KAPITEL
    Donnerstag, 24. April 1902
17.55 Uhr
    „Er ist noch nicht da!“, rief Francesca atemlos, als sie aus der Droschke gesprungen war und zu Sarahs Haustür hastete. Sein Sechsspänner war nirgends zu sehen.
    „Nein, er ist noch nicht da. Es ist auch noch nicht sechs, Francesca“, begrüßte Sarah sie amüsiert.
    Sie legte Handtasche und Handschuhe auf einen kleinen Tisch in der riesigen Empfangshalle und begann, ihre Hände zu ringen. „Was, wenn es ihm doch nicht gefällt?“
    Sarah nahm sie am Arm. „Dann heißt das nur, dass das Thema für eine angesehene Frau zu gewagt ist.“ Ihre Augen machten keinen Hehl daraus, wie ungewollt lustig sie die Szene fand.
    „Ich bin derzeit wohl kaum angesehen, und ich bezweifle, dass sich daran etwas ändern wird, wenn ich verheiratet bin“, gab Francesca zurück. Ihr Puls raste vor Sorge und Angst. „Vielleicht verstecke ich mich besser.“
    „Verstecken?“, fragte Sarah, die keine Ahnung hatte, wovon ihre Freundin sprach.
    „Ich weiß, es klingt bestimmt sehr kindisch. Aber ich könnte mich doch in deinem Studio verstecken, um seine Reaktion abzuwarten, dann …“
    „Das ist kindisch“, meinte Sarah lachend. „Francesca, auch wenn es ihm nicht gefällt, ändert das nichts daran, dass er von dir völlig hingerissen ist. Dass er dich schön findet, ist offensichtlich. Aber vielleicht solltest du wirklich besser hier draußen warten, während ich ihm das Bild zeige.“
    „Ja, das wäre gut“, flüsterte Francesca. Als einen Augenblick später die Türglocke ging, wurde sie erneut nervös. Fahrig wandte sie sich zur Tür um.
    Calder Hart reichte dem Butler seinen Spazierstock, ohne ihn auch nur anzusehen, da sein Blick auf die beiden Frauen gerichtet war. Er trug wie üblich keinen Hut und war ganz in Schwarz gekleidet. „Ich hatte mich bereits gefragt, ob du hier sein würdest“, sagte er zu Francesca.
    Sie war so aufgeregt, dass sie nichts erwidern konnte, und schaute ihn nur an.
    Er gab Sarah die Hand und machte einen amüsierten Eindruck. „Guten Abend. Du sieht zufrieden aus.“ Dann wanderte sein Blick wieder zu Francesca.
    „Das bin ich auch, Calder. Ich hoffe nur, das Bild gefällt dir genauso gut wie mir“, antwortete Sarah.
    „Daran zweifle ich nicht im Geringsten“, sagte er, hatte sich aber bereits zu Francesca umgedreht und betrachtete sie aufmerksam. „Hattest du einen schwierigen Tag, Darling?“
    Erst nickte sie, dann schüttelte sie gleich wieder den Kopf. „Eigentlich war es ein sehr guter Tag. Wir haben eine erste Spur. Kate Sullivan schwört, der Schlitzer sei ein großgewachsener Gentleman, und auf Francis O’Learys Verlobten könnte die Beschreibung passen“, erwiderte sie, war sich aber bewusst, dass sie viel zu hastig redete.
    Er nahm ihren Arm und ließ sie bei sich unterhaken. „Ich habe jedes Wort verstanden“, sagte er belustigt. „Was ist los? Warum bist du nervös?“
    Sie sah ihm in die Augen und bemerkte seinen eindringlichen Blick. Wieder schüttelte sie den Kopf und holte tief Luft.
    „Ist sonst noch etwas vorgefallen?“, wollte er prompt wissen. „Gab es einen weiteren Überfall? Wurdest du bedroht oder gar angegriffen?“
    „Nein, es ist wirklich nichts Bedeutsames geschehen“, beteuerte sie, da sie nicht bereit war, ihm gegenüber einzugestehen, wie unsicher sie sich in diesem Moment fühlte. Dannmusste sie an Brendan Farr denken, und ihr schauderte. „Eine Sache war allerdings bemerkenswert: Wir fanden heraus, dass Farr Inspector Newman angewiesen hat, einen unvollständigen Bericht abzuliefern. Wir haben die fehlenden Informationen herausgefunden, doch Farr weiß nichts davon. Er treibt weiter ahnungslos sein Spiel, was immer er damit auch bezwecken will.“ Sie lächelte flüchtig. Wenn sie über ihren Fall sprach, fühlte sie sich wenigstens auf vertrautem Terrain.
    „Dann habt ihr euch, du und Rick, also schon tief in den Fall reingekniet“, sagte er nachdenklich.
    „Ja“, antwortete sie und fügte schnell an: „Es gibt noch ein weiteres Detail, möglicherweise eine Spur. Francis erwähnte, sie habe geträumt oder denke, wie der Schlitzer sie ein treuloses Weibsbild nannte. Sie sagt, es sei ihr so real vorgekommen, da könnte es sein, dass er das tatsächlich zu ihr gesagt

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