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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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nicht zurückweichen konnte, packte sie seine Schultern. Was sie in diesem Moment denken sollte, wusste sie nicht. Sie sah sich nur als die Braut und Calder als den Bräutigam, die beide in ihrer Hochzeitsnacht im Schlafzimmer seines Hauses standen.
    Doch das hier war nicht ihre Hochzeitsnacht, und sie lag in Sarahs Studio auf dem Fußboden, der sich unter ihrem nackten Körper kalt anfühlte.
    Hart hielt sie so fest in seinen Armen, dass sie kaum Luft holen konnte. Sie spürte seine Männlichkeit, doch er drang nicht in sie ein. Er drückte Francesca einfach nur an sich, und da wusste sie, dass auch er zur Besinnung gekommen war.
    Sie lag da, die Augen geschlossen, atemlos, verängstigt und erleichtert zugleich. Auf einmal kamen ihr Tränen, und sie musste all ihre Kraft aufbieten, um zu verhindern, dass sie ihr über die Wangen liefen. Sie war eine Frau, aber kein Kind mehr, und sie hatte nicht zu weinen. Außerdem gab es dafür keinen Grund.
    Als sie sich schließlich aufsetzte, erschrak sie über das Bild, das sie beide abgaben. Mit gesenktem Blick ordnete sie ihre Kleidung, so gut es ging, als er nach ihrer Hand griff.
    „Sieh mich an“, sagte Hart mit leiser Stimme.
    Wenn sie das tat, würde er ihre Tränen sehen. Francesca versuchte, sich zu sammeln. Sie war eine kluge Frau, die es gewollt hatte, von Calder Hart geliebt zu werden. Sie wollte es noch immer, jedoch nicht hier auf einem schmutzigen Fußboden.
    „Francesca, wende dich jetzt bitte nicht von mir ab.“ Sein Tonfall hatte einen ungewohnten Klang.
    Sie schluckte, als sie aufsah und gleichzeitig versuchte, ihr zerrissenes Unterhemd zusammenzuhalten.
    Hart sah sie besorgt an, dann streckte er eine Hand aus undwischte ihr mit dem Zeigefinger eine Träne von der Wange. „Warum weinst du?“
    „Ich weine nicht“, antwortete sie, doch als sie sein Stirnrunzeln sah, fügte sie an: „Ich weiß es nicht. So sehr habe ich mich nach dem gesehnt, was vorhin beinahe geschehen wäre – und dann bekam ich auf einmal Angst.“
    Er legte eine Hand an ihre Wange. „Ich verstehe, was du meinst. Ich war zu fordernd. Es tut mir leid. Keine Entschuldigung kann das wiedergutmachen. Doch du kennst die Wahrheit. Die Bestie ist nun mal viel stärker als dieser andere Mann. Er existiert nicht. Es war ein Trugbild, Francesca, nichts weiter als ein Trugbild.“
    „Nein!“, rief sie aus.
    Hart drückte die Schultern durch und ging vor ihr auf und ab. „Mein Verhalten lässt sich nicht entschuldigen“, sagte er. „Wir können beide so tun, als sei ich ein ehrbarer Mann, doch am Ende wird die Wahrheit herauskommen.“
    Mit der Bluse bedeckte sie ihren blanken Busen. „Du bist ehrbar! Du hast dich mir gegenüber immer nur ehrbar verhalten!“
    Er gab einen verächtlichen Laut von sich. „Ich versprach dir eine Hochzeitsnacht, Francesca, doch heute Abend änderte ich meine Meinung.“ Sein Blick verfinsterte sich weiter. „Heute Abend wollte ich dich hier auf dem Fußboden nehmen.“
    In ihr wuchs das Unbehagen, dass er auf etwas Bestimmtes hinauswollte. Was es war, wusste sie nicht, und genau das machte ihr Angst. „Wir haben beide die Beherrschung verloren, Calder, und das nicht zum ersten Mal“, fügte sie an, um so seine düstere Stimmung zu mildern.
    „Ich kann mich beherrschen, wenn es sein muss“, gab er zurück. „Aber du verdienst einen besseren Mann, einen, der dir nicht aus egoistischen Motiven Schmerzen zufügt wie ich heute.“
    Der Ausdruck in seinen Augen und seine Miene gefielen ihr gar nicht, ihr Herz schlug voller Sorge schneller. „Aber das hast du nicht getan. Du hast auch nicht dein Versprechen gebrochen. Das ist das Einzige, was zählt.“
    Er sah sie lange an. „Wann wirst du endlich zugeben, dass ich nicht halb so edel und gut bin wie mein Bruder?“
    „So darfst du nicht reden! Du bist ein guter Mann, Calder Hart?“, fuhr sie ihn an. „Ein sehr guter Mann! Und bring bitte nicht Rick ins Spiel!“
    „Ich weiß einfach nicht, ob du das wirklich glaubst oder ob du nur so tun willst, als würdest du es glauben.“
    Sie ging zu ihm, ohne darüber nachzudenken, dass sie halb nackt war. „Ich werde das nicht zulassen. Ja, wir haben ein wenig die Beherrschung verloren. Und fast hätten wir miteinander geschlafen. Aber wir haben es nicht getan. Nicht etwa, weil du bloß versuchst, ehrbar zu sein, sondern weil du es bist, Calder.“
    Seine Miene nahm einen sanfteren Ausdruck an, sein Blick wanderte von ihrem Gesicht ihren Körper hinab, und

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