Es wird schon nicht das Ende der Welt sein
sie solle das lassen. Ich wollte nicht, dass Buzz mir verweichlichte.
Später, als die Crofts kamen, gingen Mary und Ron mit dem alten Dick rein, draußen war es zu heiß für ihn. Penny war nicht mitgekommen, sie war nach Alice gefahren, um ihre Mutter zu besuchen. Während sie alle drinnen waren, setzte Greg sich zu uns Jungs in den Schattenflecken hinter dem Kühlraum. Beim Hinsetzen nahm Greg seinen Hut ab, wie in der Kirche. Er sagte, er wär am Verdursten nach der Fahrt zu uns rüber, also gaben die Jungs ihm ein Bier. Greg legte den Kopf in den Nacken und kippte die halbe Flasche auf einen Satz runter, er rülpste und der warme Geruch nach verfaultem Zucker driftete zu mir rüber. Da fragte Elliot, ob Greg gekommen sei, um das Pommie-Hausmädchen unter die Lupe zu nehmen . Sie lachten alle.
Sie tranken weiter Bier und erzählten Geschichten vom Viehtrieb. Nach einer Weile wurden wir unterbrochen, weil die Pommie auftauchte. Mum hatte sie gebeten, was zum Grillen aus dem Kühlraum zu holen. Alle wurden ganz still, als ob wir über sie geredet hätten. Elliots Stuhl schrammte mit einem durchdringenden Geräusch über den Boden, als er aufstand, um sie durchzulassen. Keiner der Jungs schaute sie an, als sie lächelte. Schließlich sagte Elliot: »Das ist Greg Croft, er wohnt nebenan.« Die Pommie lachte und sagte, sie habe mit Dick geredet, der ihr erzählt habe, Gold River sei fünfzig Meilen von hier weg – das wäre eher eine Urlaubsreise. Greg lächelte und sagte, wenn sie in Gold River Urlaub machen wollte, wäre sie herzlich willkommen bei ihm. Die anderen lachten und die Pommie wurde rot. Greg schaute der Pommie nach, als sie zum Haus zurückging, so wie die Blackfellas, wenn sie Kängurus jagten und ein Großes Rotes ausgemacht hatten.
6
ES WURDE IMMER SPÄT, wenn die Crofts rüberkamen, deshalb waren wir am nächsten Tag alle müde. Während wir darauf warteten, dass die Pommie uns was zu futtern machte, sagte keiner viel. Wir sahen alle aus wie verknittertes Papier, das jemand weggeworfen und dann wieder versucht hatte, glatt zu streichen. Die Pommie hatte keinen Schimmer, wo irgendwas war oder was sie uns machen sollte.
Sie fragte jeden von uns, was wir denn zum Frühstück haben wollten – das war ihr erster Fehler. Mum machte normalerweise was und das aßen wir dann einfach. Wenn man es nicht mochte, hatte man Pech gehabt – dann hatte man eben Hunger. Aber da sie nun mal fragte, lachte Dad und sagte, wenn das Timber Creek Café Bestellungen entgegennahm, hätte er gern ein Bacon Sandwich. Mum bat um ein pochiertes Ei auf braunem Toast, ich wollte Reiscrispies mit Milch und danach ein Bacon Sandwich. Die Jungs wollten Spiegeleier mit Speck und gebratenem Brot. Bobbie sagte, sie wolle nur Toast mit Vegemite, und dann war da nur noch Emily. Emily war in der Küche und half mit. Während wir alle lange und immer länger darauf warteten, dass Essen auf den Tisch kam, wurden wir immer stiller. Mum fing an, jede zweite Sekunde auf die Uhr zu gucken, ich glaub, sie befürchtete, zu spät zur Arbeit zu kommen. Dad wurde echt zappelig. Er war wie ein Bär mit Kopfschmerzen, bis er eine Tasse Kaffee getrunken hatte.
Wir wussten, dass etwas schiefgelaufen war, als die erste Ladung Toast verbrannte und der Geruch aus der Küche herüberwehte. Dad zog die Augenbrauen hoch und sah Mum an, die flüsterte: »Meinst du, ich soll hingehen und helfen?« Dad schüttelte den Kopf und sagte, die Pommie würde nie was lernen, wenn wir alles für sie machten.
Ich konnte hören, wie Emily der Pommie sagte, wo die Sachen in der Küche standen. Diese Pfanne nehmen wir nicht für Eier, Liz. Mum nimmt immer die andere. Warum machst du den Toast mit dem Ofengrill? Mum nimmt immer den Toaster … Der ist da drüben an der Seite. Warum hältst du dir das Geschirrhandtuch vors Gesicht – magst du den Geruch vom Speck nicht? Liz, krieg ich zwei Scheiben Toast? Wenn ich bei Tante Ve bin, schneidet sie ihn mir immer in drei Teile, mit Allemannmarmelade auf zwei davon und Vegemite auf dem mittleren, damit es gestreift ist … Ich fragte mich, ob die Pommie wohl wusste, was Allemannmarmelade war – die Blackfellas sagten das zu Aprikosenmarmelade, weil alle Mann, also jeder, die mochte. Und während ich das noch so dachte, kam es mir so vor, als würde es schon wieder verbrannt riechen. Ich stand also auf und ging zur Küchentür, nur um mal nachzusehen, was da los war. Mum sagte, ich solle mich wieder an den Tisch
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