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Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Titel: Es wird schon nicht das Ende der Welt sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Lewis
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aber das war das erste Zeichen dafür, dass einige unserer Rinder überleben könnten – was bedeutete, dass auch wir das vielleicht konnten.
    Rick turnte los und schloss das Tor, nachdem die Rinder ins Gatter gelaufen waren, ich sah, wie er Dad ein Zeichen gab und den Daumen hochhielt. Dads Faust kam aus dem Fenster vom Pick-up, er reckte sie hoch, so wie Sportler, wenn sie gewonnen haben. Ich wusste, dass wir Fortschritte machten. Dann grüßte seine Hand den Himmel, damit bedankte er sich auch bei Jerry. Danach fuhren sie alle um die Gatter herum in Richtung Süden, immer der dröhnenden Maschine über ihnen nach, um den Rest der Überlebenden aufzuspüren.
    Der nächste Haufen sah ungefähr so aus wie der erste, mager und müde. Die Jungs sperrten die Rinder in die Gatter. Wir gingen rüber und schauten sie uns an. Reg schüttelte Dad die Hand. Die beiden redeten schneller als vorher, so als ob sie aufgeregt wären. Sie besprachen, was als Nächstes zu tun war. Das Vieh am Cockatoo Creek sollte sich beruhigen, aber je länger die Rinder in den Gattern waren, desto mehr Wasser musste aus Wild Ridge herangeschafft werden.
    Reg schaute auf die Uhr und meinte, wir könnten sie zur Ruhe kommen lassen und nach Gum Tree fahren und dort das Vieh zusammentreiben. Auf die Art müsste Dad den Hubschrauber nur für den halben Tag bezahlen. Dann könnten wir wieder zurückfahren und die Rinder rechtzeitig mustern, bevor Bob, der Fahrer des Viehtransporters, ankam. Dad hielt das für einen guten Plan. Er sagte, die Jungs seien alle ziemlich fertig nach der harten Arbeit, aber wenn sie weiterarbeiteten und alles fertig kriegten, könnten sie heute früh Feierabend machen. Reg nickte und ging seinen Leuten sagen, wie der Plan war.
    Da tauchten Bobbie und Emily auf. Bobbie muss wohl gewusst haben, dass die toten Rinder weg waren und Emily keine Angst mehr zu haben brauchte. Als ich das Vieh in den Gattern sah und beobachtete, wie Emily rüberlief, um es sich anzusehen, fühlte ich mich schon viel besser. Bobbie ging zu Dad, und ich hörte sie sagen, Mum habe angerufen, aber es gäbe nichts Neues. Dad nickte und setzte Emily auf seine Schultern. Wir drei gingen um die Gatter herum und schauten uns unsere Rinder an. Toll waren sie nicht, aber irgendwie spielte das keine Rolle. Wir hatten sie gerettet. Dad sagte, es würde nicht lange dauern, sie zu mustern, denn wahrscheinlich waren nicht viele zum Transport geeignete dabei. Er meinte, es sei besser, sie zu behalten, als den Transport zu riskieren. Auf die Art konnten die Schwächeren in der Wüste sterben, wo keiner sie sah, wenn sie denn starben. Das fehlte uns nämlich gerade noch, dass Timber Creek einen schlechten Ruf bekam. Wahrscheinlich hatte jeder im Territory von den neun gehört, die auf Bobs Viehtransporter verendet waren – schlechte Nachrichten verbreiteten sich immer wie ein Buschfeuer. Wir mussten Wasser nach Cockatoo Creek bringen, sagte Dad, so lange Wild Ridge was hergab. Er meinte, was anderes konnten wir nicht tun, um sicherzustellen, dass das Vieh da überlebte.
    Sobald wir uns das Vieh angeschaut und geprüft hatten, dass die Pumpe auch funktionierte, damit genug Wasser da war, folgten wir alle dem Hubschrauber nach Gum Tree. Dort waren die Gatter schon aufgestellt und bereit, das Vieh aufzunehmen. Wir guckten über die Metallquadrate hinweg, die wie Gitternetze in den Staub gemalt waren, und konnten an dem staubigen Fleck am Himmel sehen, wo Jerry gerade war. Ich und die Pommie fuhren mit in Dads Pick-up. Wir reihten uns hinter Rick ein und fuhren alle im Konvoi in die Wüste hinaus.
    Normalerweise, wenn man den Viehauftrieb vom Boden aus macht, geht es im Wesentlichen darum, die Rinder zu finden und bei ihnen zu bleiben, damit sie dahin laufen, wo man sie hinhaben will. Dieses Mal war es nicht so. Jerry hatte das Vieh schon gefunden und zu einer Herde zusammengetrieben, wir mussten nur dem Hubschrauber folgen und den Rindern von der Seite den Weg abschneiden, damit die Ausbrecher nicht entkommen konnten. Nicht zu fassen, wie einfach das war. Es ging viel schneller als sonst, und ich glaub, dadurch war es besser für das Vieh. Keine Ahnung, was dieser Hubschrauber kostete, aber er war wohl jeden Penny wert. Wir beobachteten, wie der Hubschrauber das Vieh aus der Wüste saugte, und ich boxte in das Dach vom Pick-up und brüllte: »Woohoo!«
    Jerry fegte ein letztes Mal in die Wüste, um uns noch ein paar Rinder zum Mustern zu holen, und als die sicher in

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