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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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Entschuldige, dass ich dich in das hier hineingezogen habe. Entschuldige, dass ich das Labor zum Mittelpunkt deines Lebens gemacht habe. Entschuldige. Entschuldige. Entschuldige.
    Ich wollte etwas erwidern. Es geht doch gar nicht um mich! Tu doch etwas, damit sie die Jungs nicht mitnehmen!
    Aber Dad sagte nichts. Nicht ein einziges Wort.

6  
    Connor drückte die entsprechenden Knöpfe und schon öffneten sich die Belüftungskanäle, aus denen sofort Betäubungsgas herausströmte. Riley stand in der Mitte des Labors, die Hand an den Griff seiner Waffe gelegt. Die Jungs fielen auf der Stelle um. Wir warteten die vorgeschriebenen vier Minuten ab, doch schon jetzt rührte sich keiner mehr.
    Ich ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Connor hatte gegen Dads zweite Regel verstoßen. Außerdem verstand ich nicht, wieso sie die Jungs nicht einfach hinauseskortieren konnten.
    Die vier Minuten spannten sich allmählich wie ein Gummiband, kurz bevor es reißt. Ich konzentrierte mich auf Sam. Er war hinter dem Bett zusammengebrochen, weshalb ich von meiner Position aus nur seine Beine sehen konnte. Wenn er das Bewusstsein wiedererlangte, befand er sich vermutlich schon auf dem Weg zum Hauptquartier. Wo immer das lag.
    Würde er an mich denken, wenn er zu sich kam? Wenn ich gewusst hätte, dass das gestern unser letzter gemeinsamer Abend war, wäre ich länger bei ihm geblieben. Ich hätte ihm gesagt, wie viel er mir bedeutete. Jeder Muskel meines Körpers spannte sich, als mir bewusst wurde, dass, wenn ich morgen früh aufwachte, niemand mehr hier sein würde. Schon jetzt spürte ich beklommen, wie mich ein Gefühl der Leere beschlich.
    »Kann losgehen«, sagte Dad.
    Die Lüftungsschächte schlössen sich geräuschvoll und die Türen zu den Zellen glitten beiseite. Die Uniformierten rückten vor, während sich das Labor mit dem beißenden Geruch des verfliegenden Betäubungsmittels füllte. Ich verließ meine Position, bewegte mich auf Sams Zelle zu. Kommende Woche hätte seine nächste Blutprobe angestanden. Der Gedanke, dass ich ihm nie wieder so nah sein würde, ihn nie wieder berühren konnte, löste in mir ein noch nie zuvor empfundenes Gefühl aus.
    Einer der Agenten blieb wie ein Wärter am Eingang zu Sams Zelle stehen, während sein Kollege am Fußende des Bettes in die Hocke ging. Er fesselte Sam mit einem Kabelbinder die Arme hinter dem Rücken, bevor er eine Spritze aus der Innentasche seiner Jacke zog. Er entfernte die orangefarbene Kappe, dann erstarrte er.
    »Was zum Teufel -« Er machte einen Schritt über Sams Beine. »Scheiße.« Kaum hatte er seine Waffe aus dem Holster gezogen, rammte Sam ihm schwungvoll den Fuß zwischen die Beine.
    Ich atmete tief ein. Der Mann fiel auf die Knie. Der Uniformierte am Eingang der Zelle tastete hektisch nach seiner Pistole. Sam sprang in die Luft und schwang gleichzeitig mit Blitzgeschwindigkeit seine gefesselten Hände unter seinen Füßen hindurch nach vorn.
    »Zelle drei! Zelle drei!«, schrie Riley.
    Sam schnappte sich die Waffe des noch immer am Boden kauernden Mannes und umschloss sie mit beiden Händen. Er zögerte keine Sekunde. Er zielte. Schuss. Blut spritzte gegen die Wand. Der Mann sackte in sich zusammen. Ich schmeckte das scharfe Gas tief in meiner Kehle und zwängte mich schutzsuchend neben die Aktenschränke.
    Sam schoss erneut. Der Mann am Eingang seiner Zelle fiel um. Jemand schrie. Dad duckte sich hinter das Steuerpult. Zwei Agenten stürzten aus Cas Parzelle, Waffen im Anschlag. Die Frau, die als Wache vor Trevs Zelle stehen geblieben war, ging hinter der Trennwand in Deckung. Sam zielte auf die Neonröhren an der Decke und hatte bereits drei ausgelöscht, als einer der Männer aus Nicks Zelle einen Schuss auf Sam abfeuerte.
    Die Kugel verfehlte ihn. Das Labor war nun in ein unheilvolles Halbdunkel getaucht.
    Auch Riley schoss jetzt, die Pistole zündete links von mir. Beton bröckelte aus der Wand. Ich konnte gerade so Sam mit erhobener Waffe am Eingang seiner Zelle erkennen. Rumms. Rumms. Zwei Körper fielen auf den Boden. Das Geräusch lähmte mich.
    »Stell das Gas wieder an!«, schrie Connor und Dad tippte auf dem Steuerpult herum.
    Die Frau sprang aus ihrem Versteck, doch eine Kugel aus Sams Waffe genügte, um sie zu töten. Ein Uniformierter stürmte mit erhobener Faust auf Sam zu und traf ihn am Kinn. Noch während er rückwärtstaumelte, riss er die Pistole hoch und verpasste dem Mann eine Kugel in die Stirn.
    Riley rannte zum

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