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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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Badezimmer. Nick war dort in die Hocke gegangen, bereit zum Angriff. Mein Mund wurde trocken.
    »Mrs Tucker? Sind Sie da?«, fragte der Mann, Nervosität lag in seiner Stimme. Er bewegte sich langsam durch die Waschküche, nahm die eine Stufe Richtung Küche und schrie: »Hände hoch!«
    Sam wuchtete den Stuhl durch die Luft. Er zerbrach, als er auf den Mann traf, Splitter und Bruchstücke prasselten auf die Fliesen. Eine Waffe prallte gegen die Arbeitsfläche und fiel dann zu Boden. Es war nicht Sams Waffe, es war die Waffe des Mannes -die Waffe des Polizisten.
    Der Polizist sank auf die Knie. Blut rann aus einer Fleischwunde an seiner Stirn. Er tastete nach seiner Pistole, die nun ungefähr einen Meter hinter ihm lag, als Nick mit einem Metallmülleimer bewaffnet aus dem Badezimmer stürmte. Er hielt ihn tief über den Boden wie einen Golfschläger und zielte auf den Kopf des Polizisten.
    »Aufhören!«
    Nick erstarrte mitten in der Bewegung und sah mich finster an.
    »Er ist Polizist«, platzte ich heraus. Als würde das alles erklären.
    »Und?«
    Der Mann spuckte Blut auf den Boden und wischte sich dann mit dem Handrücken über den Mund.
    »Er ist unschuldig.«
    »Woher willst du das wissen?«, entgegnete Nick.
    Cas erschien hinter mir. »Draußen ist die Luft rein«, sagte er und Sam nickte bestimmt. Wo steckte Trev?
    »Traue niemandem«, setzte Nick erneut an und hielt den Abfalleimer nach wie vor drohend wie eine Waffe. Eine Locke fiel ihm in die Stirn.
    Sam packte den Polizisten beim Kragen und zerrte ihn auf die Füße. Er rammte ihn gegen den Kühlschrank, klemmte ihn dort fest. Der Mann verzog das Gesicht.
    »Was suchen Sie hier?«, presste Sam hervor.
    »Ich wollte nach Mrs Tucker sehen.«
    »Warum?«
    »Sie ist heute nicht im Gemeindezentrum erschienen.« Er blickte von Sam zu mir und dann wieder zurück zu Sam. »Sie verpasst sonst kein Treffen, ohne sich vorher abzumelden.«
    Wenn Mrs Tucker die Frau war, zu der Dad uns geschickt hatte, bedeutete ihr Verschwinden dann, dass Connor uns zuvorgekommen war? War sie auch irgendwie mit der Sektion verknüpft?
    Trev erschien in der Tür. »Die Straße ist frei. Wir werden nicht beobachtet.« Schweiß glänzte auf seiner Stirn.
    Nick ließ den Mülleimer fallen. »Lasst uns abhauen.«
    »Ich bin ja selten einer Meinung mit unserem Herrn Miesepeter«, sagte Cas, »aber ich finde, das klingt nach einer guten Idee.«
    Sam lockerte den Griff, mit dem er den Polizisten festhielt. »Einer von euch muss das Schwarzlicht suchen. Und dann schaut mal nach, ob ihr den Schlüssel für den Jeep findet.«
    Cas ging zum Schlüsselbrett, das neben der Tür angebracht war. Trev schob sich an mir vorbei und zog die oberste Schublade auf, um nach der Lampe zu sehen. Er nahm eine kleine Schachtel heraus und überprüfte, was sich darin befand. »Gefunden.«
    Cas klimperte mit einem Schlüsselbund. »Mal sehen, ob ich den Jeep zum Laufen kriege.« Er verschwand nach draußen.
    Der Polizist ließ sich gegen den Kühlschrank sinken. Er war noch nicht sehr alt. Vielleicht Mitte zwanzig. Kurz geschorene Haare, ganz wie Sam, allerdings war er blond, gebräunt und schmal gebaut, während Sam groß und breitschultrig war.
    »Wir kennen Mrs Tucker nicht«, sagte Sam, »und wir sind nicht hier, um Ärger zu machen. Wir werden jetzt ungehindert von hier verschwinden und Sie werden uns nicht folgen.«
    Der Polizist bestätigte dies mit einem kurzen Nicken, woraufhin Sam ihn vollends losließ. Trev und Nick waren bereits auf dem Weg zur Tür, als Sam mir ein Zeichen gab, ihm zu folgen. Ich machte einen großen Schritt über den zerbrochenen Stuhl und wollte im leichten Bogen um den Polizisten herum. Auf seiner Höhe angekommen, griff er nach mir, aber Sam war schneller.
    Er packte ihn am Handgelenk und boxte ihm in den Bauch. Der Mann stürzte schreiend zu Boden.
    »Los«, rief Sam und schob mich vor sich her durch die Waschküche. Durch die Tür. Die Auffahrt hinunter. »Schnapp dir das Tagebuch von deiner Mutter.«
    Ich fischte es schnell aus dem SUV, während Cas den Jeep wendete.
    Sam öffnete die Motorhaube des Polizeiwagens und riss an ein paar Kabeln, woraufhin etwas anfing zu zischen. Nick rupfte den Computer aus der Armatur und zerschmetterte das Funkgerät.
    Trev warf sich auf den Rücksitz des Jeeps, während Cas den Fahrersitz für Sam frei machte. Ich kletterte auf den Beifahrersitz.
    Nur fünf Sekunden später saß Sam hinterm Steuer. Er trat das Gaspedal durch, sodass die

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