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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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reichte ihm das Geld.
    Pitch suchte drei weitere Waffen heraus und mehrere Schachteln mit Munition. Er reichte jeweils eine Pistole an Trev, Cas und Nick weiter.
    »Es war mir ein Vergnügen, Geschäfte mit euch zu machen, Jungs«, sagte Tommy.
    Ich atmete erleichtert auf, als das Regal wieder an seinem Platz stand und die Pistolen verstaut waren. Ich wollte nur noch weg.
    Irgendwie war mir hier nicht wohl, ein ungutes Gefühl kroch mir wie eine feingliedrige Spinne den Rücken hinauf.
    Wir gingen an Tommy vorbei, wobei Cas unsere kleine Truppe anführte. Ich hielt mich hinten, in Sams Nähe, doch durch die Tür mussten wir einzeln. In diesem Moment holte Pitch mich ein und legte mir seinen Arm um die Schultern.
    »Na, Anna... Wohnt ihr hier irgendwo in der Nähe? Gibst du mir deine Telefonnummer?«
    Ich fuhr wegen der unvermittelten Berührung zusammen, außerdem verschlugen mir sein billiges Rasierwasser und der Geruch nach abgestandenem Rauch den Atem. Sein Flanellhemd kratzte mich im Nacken und ich versuchte, mich von ihm zu befreien.
    »Pitch!«, schrie eine der Frauen. »Behalt deine verdammten Flossen bei dir und vergiss nicht, mit wem du verlobt bist.«
    Die unechte Blondine war aufgesprungen und stand nun neben dem improvisierten Pokertisch. Der Rauch ihrer Zigarette kräuselte sich um ihren Kopf, ihr Mund war vor Wut verzogen. Meine Hände fingen an zu schwitzen.
    »Halt die Klappe, Debbie!«, schrie Pitch zurück.
    Sam war stehen geblieben. »Anna.«
    Pitch sah ihn fragend an. »Bist du mit ihr zusammen oder was? Dein Name steht nirgends auf ihr drauf.«
    »Pitch«, sagte Tommy, es lag eine Warnung darin, die nicht zu überhören war.
    »Pitch, verdammt noch mal!«, schrie Debbie.
    »Du hast dich letzte Nacht von mir getrennt«, rief Pitch zurück. »So wie ich das sehe, bin ich ein freier Mann.«
    Debbie schubste ihren Klappstuhl unter den Tisch, warf ihre Zigarette auf den Boden, trat mit der Stiefelspitze darauf und rannte dann auf uns zu.
    »Du alter Scheißkerl«, rief sie und boxte Pitch, der rückwärtstaumelte. Dann drehte sie sich zu mir.
    »Bring deine Leute unter Kontrolle«, sagte Sam zu Tommy.
    »Ich lass mir doch von dir nicht sagen, was ich zu tun habe, du Vogel.« Tommy schleuderte sich den Pferdeschwanz über die Schulter. »Wenn deine Freundin keine Hure wäre -«
    Mit einer einzigen schnellen Bewegung hatte Sam ihn zu Boden geworfen und einen ersten Schlag platziert, noch bevor einer seiner Kumpel dazwischengehen konnte.
    Ich ruderte zurück und hob beide Hände. »Ich werde dir deinen Freund nicht ausspannen.«
    »Da hast du verdammt noch mal recht!« Debbie schlug mir ins Gesicht. Zuerst spürte ich den Schock, dann kroch brennende Hitze in meine Wange und ich blieb einfach reglos stehen.
    Nick griff nach mir, doch ein kräftiger, blonder Kerl fasste ihn am Unterarm und schleuderte ihn herum. Pitch stürmte an uns vorbei zu Sam. Die zwei verbleibenden Kumpel von Tommy kamen angerast. Sie bedrängten Cas in der Nähe des Pokertischs und schleuderten Trev gegen einen herumstehenden Werkzeugkasten.
    Debbie stellte mir ein Bein und schubste mich, sodass ich auf den Boden knallte. Mir blieb für einen Moment die Luft weg.
    »Anna!«, rief Sam.
    Debbie warf sich auf mich und hielt mich fest. Ihre Augen waren blutunterlaufen, so als wäre sie betrunken oder bekifft oder beides. Luft drang langsam wieder in meine Lunge. Ich biss die Zähne aufeinander. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Diese schmierige Tussi sollte mal sehen, mit wem sie es zu tun hatte.
    Ich bäumte mich auf, sie rutschte von mir runter und ich kam auf die Füße. Debbie umklammerte meine Beine und warf mich erneut um, diesmal knallte ich auf die Knie. Ich wuchtete meinen Ellbogen nach hinten und traf ihr Brustbein. Schnell stand ich wieder auf, griff nach ihren kräuseligen Haaren, holte Schwung und rammte ihr Gesicht gegen mein Knie. Etwas knackte. Debbie kreischte, Blut schoss aus ihrer Nase.
    »Ich will deinen bescheuerten Freund nicht!«, schrie ich.
    »Anna?«
    Ich fuhr herum.
    Tommy, Pitch und all die anderen lagen kreuz und quer im Raum verstreut, alle bewusstlos. Die Jungs waren verletzt und bluteten, sahen aber trotzdem so aus, als wäre alles in Ordnung.
    »Das war ziemlich heiß«, sagte Cas. »Ich wusste gar nicht, dass du so was draufhast, Anna.«
    Ich schaute zu Debbie, die zusammengerollt wie ein Embryo auf dem Boden kauerte, ihre Freundin an ihrer Seite.
    Ich hatte auch nicht gewusst, dass ich so

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