Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
Vom Netzwerk:
gemacht hatte. Trev war als Einziger mit einem blauen Auge davongekommen, als die Agenten Sams Haus gestürmt hatten, weil er praktischerweise mit Suras Hund draußen gewesen war. Und er hatte von Sam das zweite Handy bekommen, konnte also jederzeit bei der Sektion anrufen, um unseren Aufenthaltsort durchzugeben.
    »Nein.« Es klang erstickt. Ich vertraute keinem der vier Jungs mehr als Trev. Er war mein bester Freund.
    Ich stolperte rückwärts, die Augen voller Tränen. »Trev?«
    »Hör schon auf mit der Hinhaltetaktik«, blaffte Riley.
    Trev packte mich. Sam wollte eingreifen, war aber nicht schnell genug. Und ich war nicht darauf vorbereitet, mich zu wehren. Ich konnte es einfach nicht fassen.
    Trev legte mir einen Arm um den Hals und hielt mir seine Waffe an die Schläfe.
    Ich hatte das Gefühl zu zerbrechen. Er hatte mich betrogen. Und das auch noch ziemlich wirkungsvoll. An seiner Loyalität hatte ich nicht eine Sekunde gezweifelt.
    »Weg mit der Waffe«, befahl Riley. »Und her mit den Akten.«
    Tu's nicht, Sam, dachte ich. Lauf. Wenn einer entkommen kann, dann ja wohl du.
    Doch er floh nicht. Er zögerte nicht einmal. Sofort ließ er die Beweise auf den feuchten Boden fallen, zog dann die Pistole unter seinem Hemd hervor, die neben den Dokumenten landete.
    Riley nickte einem seiner Männer zu. Der größere von beiden, fast kahlköpfig, schnappte sich Sams Waffe und sämtliche Papiere, die wir ausgegraben hatten, bevor er sich wieder neben Riley stellte.
    Riley bellte mehr Befehle, während Trev mir etwas ins Ohr flüsterte: »Sam und die anderen sind machtlos, wenn es um dich geht, Anna. Das liegt an den genetischen Veränderungen. Hast du das immer noch nicht begriffen? Du bist der Grund dafür, dass wir alle hier sind.«
    Ich versuchte zu verstehen, was er da sagte. Waren das nur mehr Lügen? Mein Verstand bemühte sich fieberhaft, all die neuen Informationen sinnvoll zu deuten.
    Die Sektion hatte immer Schwierigkeiten gehabt, Sam zu kontrollieren. Deshalb starteten sie Operation ALPHA, in der Hoffnung, einen programmierbaren Kommandeur zu entwickeln. So sollte Sam gefügig gemacht werden.
    Riley wählte eine Nummer mit seinem Handy und einer der Agenten lief zu Sam, um ihm Handschellen anzulegen. Da erinnerte ich mich plötzlich an Sams Worte: Wenn du die ultimative Waffe entwickeln willst, sperrst du sie nicht fünf Jahre lang in einen Keller. Du schickst sie ins Gefecht, testest und verbesserst sie, bis sie perfekt ist.
    Und endlich verstand ich. Das Labor war das Gefecht gewesen. Und jede Interaktion zwischen den Jungs und mir ein Test. Das Experiment wurde nicht nur im Labor durchgeführt, sondern im gesamten Farmhaus gelebt, getestet und angeglichen.
    Ich war der »Kommandeur« und die Jungs waren programmiert, auf mich zu hören und mich zu beschützen.
    »Ich bin der Schlüssel zu Operation ALPHA«, sagte ich.
    Riley verstummte. Er schob sein Telefon in die Tasche.
    »Wenn ich den Jungs sage, sie sollen aufhören, dann hören sie auf«, sagte ich. »Sie gehorchen mir aufs Wort.« Ich dachte zurück an alles, was in den vergangenen paar Tagen geschehen war. In dem Haus in Pennsylvania hatte ich Nick gebeten, den Polizisten nicht mit dem Mülleimer zu verletzen, und er hatte gehört. Ich hatte Sam gebeten, Riley nicht zu erschießen nach dem Zwischenfall hinter dem Einkaufszentrum, und er hatte es nicht getan, obwohl aus Sams Sicht alles dafür gesprochen hätte. Und vergangene Nacht hatten Sam und Nick aufgehört, sich zu prügeln, als ich es ihnen gesagt hatte.
    Zudem hatten sie einen übermächtigen Drang, mich zu beschützen. Selbst wenn sie herausfinden würden, dass ich sie kontrollieren konnte, würden sie sich niemals gegen mich stellen. Weil die Sektion ihnen das irgendwie einprogrammiert hatte.
    Die Sektion, Connor, Riley - sie hatten an alles gedacht.
    »Aber wieso ich?«
    Riley betrachtete mich forschend, nahm mich mit seinem Blick auseinander.
    »Weil deine ältere Schwester die einzige Person war, auf die Sam gehört hat. Und dann ist sie gestorben.«
    Ich atmete heftig ein. Dani war tot? Schmerz zeigte sich in Sams Augen.
    Riley wartete nicht, bis wir diese neue Information verarbeiten konnten. »Wir hatten schon zu viel Geld in Sam gesteckt, um ihn aufzugeben. Also gingen wir zu Plan B über. Dani war ja nicht die einzige O'Brien-Tochter.«
    In den Unterlagen hatte ich gelesen, dass Operation ALPHA darauf ausgerichtet war zu testen, ob sich die Verbindung zwi-sehen Dani und Sam

Weitere Kostenlose Bücher