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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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die beiden Pfeile und dann zu mir.
    Ich warf den Ast weg - ich musste zu ihm -, während er auf die Knie fiel, seine Augen trüb und leer. Nick schnitt mir den Weg ab und steuerte mich in die entgegengesetzte Richtung.
    Trev schnappte sich die Pistole von einem der Männer am Boden.
    »Sam!«, kreischte ich. Riley schoss erneut, ein Pfeil landete im Baumstamm neben mir.
    Nick packte mich am Kragen des Mantels und zog mich mit sich in den Wald. »Uns bleibt keine Zeit.«
    Schwankend drehte ich mich noch einmal um, sah, dass Sam mir eine letzte Botschaft übermitteln wollte, er deutete auf etwas links von mir.
    Das Ringbuch und die Protokolle - Rileys Agent musste sie dort liegen gelassen haben.
    Ich riss mich von Nick los.
    »Was hast du vor, verdammt noch mal?«, rief er.
    »Wir müssen die mitnehmen.« Ich schnappte mir das Beweismaterial, während ein weiterer Pfeil an mir vorbeisauste. Riley fluchte. Ein Schuss war zu hören. Nick fasste nach mir und schob sich in die Schusslinie. Dann stolperte er vorwärts und Blut breitete sich alarmierend schnell auf seinem Ärmel aus.
    »Mein Gott«, entfuhr es mir.
    »Los.«
    Wir rannten in den Wald. Über uns öffnete sich der Himmel und Regen platzte los. Ich rutschte und schlingerte in dem Matsch, verlor aber nicht das Gleichgewicht, sondern konnte weiterlaufen, obwohl ich keine Ahnung hatte, wohin. Und obwohl ich überhaupt nicht weglaufen wollte.
    Wir hatten Sam zurückgelassen. Er konnte sich nicht einmal wehren. Sie konnten jetzt mit ihm machen, was sie wollten. Ihm wieder sein Gedächtnis nehmen, und dann würde er nicht mehr wissen, wer ich war, wer er war oder was zwischen uns passiert war.
    Äste verfingen sich in meinen Haaren, Farn schlug mir gegen die Beine. Nick lief neben mir, doch er wurde langsamer. »Alles in Ordnung?«, fragte ich.
    »Ja.« Aber es klang nicht überzeugend.
    Wir stürmten an einer kleinen Jagdhütte vorbei, an einer verwaisten Kutsche, deren große Räder vollends verrostet waren. Wir durchquerten einen Bach, rannten einfach durchs Wasser. Irgendwann lichtete sich der Wald und vor uns lag ein unbefestigter Weg. Auf der anderen Straßenseite stand eine verlassene Scheune mitten auf dem Feld, das ganze Gebäude neigte sich gefährlich nach links.
    Nick deutete zur Scheune. »Versteck dich da.«
    »Und du?«, fragte ich.
    »Ich lege eine falsche Spur.«
    Er lief in die entgegengesetzte Richtung und tropfte absichtlich Blut in das Gestrüpp.
    Ich näherte mich vorsichtig dem Weg, um sicherzugehen, dass mich niemand sah. Dann stürmte ich auf die andere Seite, die Dokumente fest an meinen Oberkörper gepresst. Trotz Regen und Feuchtigkeit raschelte trockenes Gras unter meinen Füßen. Bei der Scheune angelangt, steckte ich meinen Kopf durch ein glasloses Fenster. Drinnen war es dunkel und roch nach nasser Erde und faulem Holz. Ich trat ein wenig auf der Stelle, weil ich nicht wusste, was ich als Nächstes tun sollte, und mir Sorgen um Nick machte.
    Er tauchte schon kurz darauf auf, einen Kiefernzweig in der Hand, mit dem er seine Spuren hinter sich verwischte. Ich zwängte mich durch die Tür in die Scheune, Nick folgte mir.
    »Und jetzt?«
    Er sah sich um. Der Heuboden war eingestürzt, ein paar Bretter hingen noch von den Sparren bis zum Boden. Im hinteren Teil gab es Ställe und eine Sattelkammer lag direkt gegenüber von uns, doch die Reste des eingestürzten Heubodens versperrten den Weg dorthin.
    »Da drüben«, sagte Nick und bewegte sich mit vorsichtigen Schritten zur Mitte der Scheune. Er ließ sich auf ein Knie sinken und riss eins der Bodenbretter heraus. Zum Vorschein kam das Grundgerüst der Scheune und die darunterliegende Erde. Die Nägel waren rostig und locker, weshalb es nicht schwer war, mehrere Bretter herauszulösen.
    »Rein da.«
    »Soll das ein Witz sein? Wenn die ganze Scheune über uns einstürzt, kommen wir hier nie wieder raus.«
    »Und wenn Riley uns findet?«
    Vom Weg waren Stimmen zu hören. Jemand schrie: »Überprüf die Scheune.«
    Nick senkte die Stimme. »Jetzt steig in das verdammte Loch.«
    Ich kletterte hinein, er quetschte sich neben mich, wirbelte aber vorher noch einmal mit dem Kiefernzweig um uns. Dann zog er die Bretter über uns, bis jedes wieder an seinem Platz saß.
    Mein Herz klopfte wie wild. Ich konnte meinen Atem nicht beruhigen. Hier unten war es dunkel und feucht, ich hatte das Gefühl, lebendig begraben zu sein.
    Ich versuchte, mich auf die Seite zu rollen, um ein bisschen Platz für Nick zu

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