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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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replizieren ließ. Jene Eigenschaften, die dafür sorgten, dass Sam auf Dani hörte. Und es war ihnen gelungen. Sie hatten eine künstliche Verbindung zwischen den Jungs und mir hergestellt. Dazu hatten sie etwas durch und durch Menschliches - Liebe, Respekt, Vertrauen - zu etwas wissenschaftlich Nutzbarem gemacht, zu etwas, das sich verkaufen ließ.
    Biologische Kontrolle.
    Kein Wunder, dass sie sich so viel Mühe gegeben hatten, Sam wegzusperren und seine Erinnerungen auszulöschen. Denn nur so konnten sie sicherstellen, dass die gestohlenen Beweise verborgen blieben. Die Unterlagen zeigten, dass drastische Veränderungen am Erbgut möglich waren, durch die Eigenschaften wie Stärke, Intelligenz, Gehorsam exponentiell verbessert und der Alterungsprozess extrem verlangsamt werden konnte. Ergebnisse, die sicher Millionen wert waren, solange sie weiter geheim blieben.
    In der Ferne bellte ein Hund. Sams Nasenflügel bebten, seine Muskeln arbeiteten. Er sah so aus, als würde er sich am liebsten sofort auf Riley stürzen. Das hätte nur niemandem geholfen.
    Ich wand mich in Trevs Arm, versuchte, ihn anzusehen. »Auch dein Name taucht in den Akten auf«, sagte ich. »Vor fünf Jahren bist du zum Projekt gestoßen. Die haben deine Gene verändert und dich dann wie eine Waffe zum Kauf angeboten.«
    »Sie lügt.« Riley stürzte auf mich zu und schlug mir ins Gesicht. Gelbe und schwarze Punkte trübten kurzzeitig meinen Blick.
    Trev lockerte seinen Griff. Aus Sams Kehle drang ein tiefes Grollen, während er versuchte, sich von dem Mann loszureißen, der ihn festhielt.
    »Das ist die Wahrheit«, sagte ich zornig.
    »Hör auf«, mahnte Trev. »Bitte.«
    »Aber -«
    »Versuch nicht, mich zurückzugewinnen, Anna.«
    So leicht würde ich nicht aufgeben. Erst recht nicht, wenn mich der einzige Mensch festhielt, von dem ich immer gedacht hatte, ich könnte mich bedingungslos auf ihn verlassen. Noch dazu lagen die Papiere mit den Beweisen zum Greifen nah, die Dokumente, denen wir seit Tagen nachgejagt waren.
    Noch war die Sache nicht vorbei.
    Ich war genauso Teil dieses Experiments wie die Jungs und nicht einfach ein schwaches Mädchen, das in eine Geheimoperation gestolpert war. Trev hatte es ganz richtig gesagt, ich war der Grund dafür, dass wir alle hier waren. Und wenn ich der Schlüssel war, dann hatte ich auch die Kraft, das Steuer wieder herumzureißen.
    Sam und ich wechselten einen Blick.
    Auf drei, formte ich lautlos mit den Lippen, und er bestätigte mit einem fast unmerklichen Nicken.
    Eins.
    Zwei.
    Adrenalin schoss durch meine Adern. Ich fühlte mich stärker denn je.
    Drei.
    Ich griff nach Trevs Handgelenk und stieß seinen Arm in die Luft, damit die Waffe nicht mehr auf meinen Kopf zielte. Weil er so überrumpelt war, wehrte er sich nicht, sondern ließ mir genug Zeit herumzuwirbeln, die Hände auf seinen Schultern zu platzieren und ihm mit voller Wucht das Knie zwischen die Beine zu rammen. Er fiel zu Boden.
    Nick sprang in die Luft und dabei geschickt durch seine gefesselten Arme. Er stürzte sich auf einen der Männer, die neben Riley standen, und schon landeten beide kämpfend auf dem Waldboden.
    Riley versuchte, mich zu packen, doch ich entwischte ihm, schnappte mir einen dicken Ast vom Boden und hielt ihn wie einen Knüppel. Riley und ich tänzelten vor und zurück, dann schlug ich mit dem Ast nach ihm, doch er duckte sich weg.
    Ein Schuss wurde abgefeuert. Einer der Agenten taumelte rückwärts, eine Hand an seine Seite gepresst. Sam vergewisserte sich nicht einmal, ob die Kugel ihr Opfer wirklich getroffen hatte, sondern zielte sofort auf Riley. Er betätigte den Abzug, doch nichts geschah. Entweder klemmte der Lauf oder das Magazin war leer. Er schmiss die Waffe beiseite.
    Ich umschloss den Ast fester, während Trev wieder auf die Füße kam. Jetzt standen nur noch Sam und ich Trev und Riley gegenüber. Ich wusste nicht, ob ich Trev besiegen konnte. Ich musste mich auf den Ast verlassen. Ich hielt mich auf den Fußballen, die Wut über Trevs Verrat verstärkte nur meine Entschlossenheit. Ich würde ihm den Ast in sein verdammtes Gesicht rammen und danach nicht mal den kleinsten Gewissensbiss haben.
    »Es tut mir leid«, sagte er.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Riley etwas aus seiner Innentasche zog. Doch ich bemerkte zu spät, dass es eine Pistole war. Er zielte auf Sam und drückte ab.
    »Nein!«
    Die Waffe machte ein leises Wup-Wup-Geräusch. Zwei kleine Pfeile trafen Sam in die Brust. Er sah erst auf

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