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Essen statt stressen

Essen statt stressen

Titel: Essen statt stressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kunz
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festzustellen, dass sich im Denkorgan ähnliche Prozesse abspielen. Fakt ist, dass viele Menschen nicht mehr wegen des akuten Hungergefühls zum Essen greifen, sondern aus anderen, emotionalen Gründen. Deshalb
wird im Verlauf dieses Buches auch immer wieder der Unterschied zwischen dem Hungeresser und dem emotionalen Esser klargemacht. Das emotionale Essen klingt so positiv, es ist jedoch in Fachkreisen bereits die Beschreibung für das Hauptproblem des Übergewichts: Wenn man Speisen nicht zu sich nimmt, um den Hunger zu befriedigen, sondern aus anderen, emotionalen Gründen, die nichts mit der Energieversorgung des Körpers zu tun haben. Der Appetit wird etwa durch die seelische Verfassung, Frust, Ängste, Langeweile, den Stresspegel oder sonstige psychische Belastungen gesteuert.
    Vergleich Hungeresser und emotionale Esser
Hungeresser
emotionale Esser
Essensauslöser
Hungergefühl
angenehme/unangenehme Gefühle
Appetit
steigt langsam
plötzlich starker Esszwang
Auf was?
ganze Speisenpalette
speziell Süßes und Fetthaltiges
Essen bei Stress
selten bis nie
hilft meistens
Speisemenge
konstant
schwankt sehr: von mini bis riesig
Essenskontrolle
kein Problem
kaum möglich
Essenserfolg
anhaltende Sattheit
kurzes Wohlbefinden
Zu viel gegessen?
kommt selten vor
häufig, fühle mich schuldig
Gewichtsreduktion?
vielleicht
schaffe ich nie
    Vom emotionalen Esser zum Hungeresser
    Der amerikanische Autor John Davenport bezeichnet sich selbst als »ehemaligen emotionalen Esser« – seit seiner Kindheit litt er unter starkem Übergewicht, probierte alle möglichen Diäten aus und wurde dabei immer dicker. »Ich hatte immer eine Hass- und Liebesbeziehung zum Essen«, sagt Davenport. Weil die Emotionen sein Essverhalten steuerten, habe er jahrzehntelang zu schnell, zu viel und das Falsche gegessen. Nach langem Studium und Selbsterfahrungen fand er über das emotionale Essen eine Erklärung für sein Problem – er gründete eine Internetplattform ( www.emotionaleatingsolution.com ) und vertreibt darüber Hilfsangebote für Betroffene. Er selbst nahm in fünf Monaten 17 Kilo ab und glaubt als »ehemaliger Suchtesser« nun für immer geheilt zu sein.
    Völlig unmöglich ist es für Esssüchtige oder die meisten emotionalen Esser, sich einen Abend ohne Speisen vorzustellen – also Dinner-Cancelling zu betreiben. Dabei ist das Auslassen von Mahlzeiten eine gute Übung, um das Hungergefühl wieder zu entdecken, das anscheinend bei vielen verloren ging. Um den eigentlichen Sinn des Essens, die Energiezufuhr wiederzuentdecken, nimmt der Wochenplan (ab Seite 200) eine besonders wichtige Funktion wahr. Hier werden Sie angeleitet, sich einen Überblick über Ihre Speisen, den Sport, den Stress und über das Hunger- sowie das Sättigungsgefühl zu verschaffen. Denn das wichtigste Ziel dieses Buches ist es, Sie schnellstmöglich zu einem Hungeresser umzuprogrammieren – vor allem, wenn Sie sich in der Beschreibung des emotionalen Essers (Seite 64ff.) wiederentdeckt haben.
    Natürlich haben Mediziner und Ernährungsforscher durch die Behandlung von tausenden Patienten auch eine Hitparade des
beliebtesten Psychofutters gefunden – jene Nahrungsmittel, die bei emotionalen Essern und Esssüchtigen das stärkste Verlangen auslösen:
Bei Frauen ist es 1. Eiscreme 2. Schokolade 3. Kuchen oder Kekse.
Bei Männern sieht die Hitliste nur auf Platz eins ähnlich aus: 1. Eiscreme 2. Pizza 3. Steak.
    So weit die beliebtesten kalorienreichen Trostpflaster für Mann und Frau. Eine Möglichkeit die fatale Wirkung dieser Fett- und-Zucker-Therapie zu minimieren, ist es, weniger ungesunde Trösterlis zu naschen: Stattdessen sollten Sie Gummibärchen, Kaugummi oder einfach einen Schluck Wasser ausprobieren. Von der »Bay Watch«-Blondine Pamela Anderson ist überliefert, dass sie sich die Zähne putzt, wenn die Gelüste auf schnelle Kalorien aufkommen – zumindest einen Versuch ist die Anderson-Methode doch wert, Ihr Zahnarzt wird begeistert sein!
    Typisch für suchtgeplagte Gefühlsesser ist das Leiden unter einer physischen und psychischen Abhängigkeit. »Ein Leben ohne Schokolade … Unvorstellbar!«, beichtete die Teilnehmerin eines Focus -Diätprogramms. Viele klagen über Entzugserscheinungen, wenn sie sich einem der üblichen Kaloriensparprogramme unterziehen. Typisch sind auch Notlügen, ein Verniedlichen der Problematik sowie eine endlose Liste von Ausreden, um die empfundene Dramatik des eigenen Übergewichts zu kaschieren.

    Die gängigsten

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