Essen statt stressen
Ausreden von emotionalen Essern
Ich brauche jetzt drei Kugeln Eis, könnte aber jederzeit damit aufhören.
Ich weiß auch nicht, wo die Schokolade hingekommen ist. (Frauen)
Gestern war die Pizza noch im Kühlschrank. (Mann)
Ich war nicht am Kühlschrank.
Ich nehme schon vom Hinsehen zu.
Eine Praline macht nicht dick. (Frau)
Bier ist ein Grundnahrungsmittel. (Mann)
Diätbier schmeckt nicht. (Mann)
Das Tortenstückchen hole ich morgen wieder rein. (Frau)
Ich esse nicht mehr als andere.
Oma war dick, Mama war dick – in meiner Familie ist Übergewicht genetisch bedingt.
Ich bin ein guter Futterverwerter.
Meine Knochen sind so schwer.
Die vielen Einladungen/die Kantine/die Kollegen … sind schuld.
Es sind doch nur paar Pfündchen, die nehme ich schnell wieder ab.
Das Gewicht stimmt nicht, die Waage muss kaputt sein. (Frau)
Was für eine Waage? (Mann)
Sport ist schlecht für meine Gelenke.
Das muss eine italienische Konfektionsgröße sein. (Frau)
Das ist kein Bauch, das sind Bauchmuskeln. (Mann)
Die Hose ist beim Waschen eingegangen.
Ich darf nicht joggen – hat der Arzt verboten. (Frau)
Beim Fußball macht mir keiner was vor. (Mann)
Ich habe schon als kleiner Junge so geschwitzt. (Mann)
Schokolade, eine Liebeserklärung mit Warnhinweis
Das Wort, das uns auf der Zunge zergeht, leitet sich vom Namen des ersten kakaohaltigen Getränks der Azteken ab, dem Xocóatl, was so viel heißt wie bitteres Getränk oder Kakaowasser. Amerika-Entdecker Christoph Kolumbus erkannte den Wert der Bohnen nicht, und so wurden Kakaokostproben erst im Jahr 1528 von den spanischen Eroberern unter Führung von Hernán Cortés nach Europa gebracht. 1544 wurde Schokolade dann als Getränk am spanischen Hof eingeführt. Bald begann der globale Siegeszug: Schokolade wurde als generell kräftigend, leicht verdaulich, Entspannungsschleckerei und sogar als Aphrodisiakum empfohlen. Noch bis ins 19. Jahrhundert wurde Schokolade in Apotheken als kräftigendes Arzneimittel verkauft.
Heute wird Schokolade in unzähligen Varianten hergestellt, aber prinzipiell besteht die Rohmasse immer nur aus Zucker und Kakaobutter, Kakaomasse sowie Milchpulver, also nüchtern betrachtet aus einer einzigartig kalorienhaltigen Zucker-Fett-Mischung:
Diese faszinierende Dickmachformel hat zur Folge, dass Schokolade mit rekordverdächtigen Volumetrics -Werten (siehe Seite 125ff.) aufwartet: 5,0–5,6 kcal/g werden von nur wenigen anderen Nahrungsmitteln getoppt. Mit einer 100-Gramm-Tafel nimmt man also locker 500 bis 600 kcal zu sich, was mehr als dem Viertel des durchschnittlichen Tagesbedarfs einer Frau entspricht.
Die therapeutische Wirkung von Schokolade und Kakao wurde schon in vielen Studien untersucht – einige davon natürlich im Interesse der Schokoladenindustrie. Die im Kakao enthaltenen Flavonoide können beispielsweise den Blutdruck senken, was generell als Entspannung wahrgenommen wird. Belegt ist auch eine stimmungsaufhellende Wirkung von Schokolade unter anderem durch Stoffe wie Phenylethylamin, Tryptophan (ein natürliches Antidepressivum) sowie Anandamid. Doch alle Analysen konnten die sprichwörtliche Schokoladensucht vieler Menschen noch nicht erklären, denn die Konzentrationen der »Suchtstoffe« in der Schokolade reichen nicht aus, um maßgeblich auf die Psyche zu wirken. Die Lust am Verbotenen ist laut der Meinung eines britischen Forschers ein Hauptmotiv für die besondere Attraktivität der Schokolade. Der Psychologe Peter Rogers von der University of Bristol sieht den Grund dafür im ambivalenten Verhältnis zu
dem kulinarisch und therapeutisch begehrten, aber kalorienmäßig bedrohlichen Stoff. Es ist, wie viele Schokoliebhaber sagen, eine Hassliebe. Das hat die Schokolade mit allen gängigen Suchtmitteln gemein und erklärt auch das unbändige Verlangen und die psychische Abhängigkeit vom verführerischen Schokoschmelz auf der Zunge. Im Sinne einer lebenslangen Ernährungsempfehlung ist es der vermutlich bessere Weg, die geliebte Schokolade (und vergleichbares Psychofutter) nicht generell zu verbieten. Sondern sie als kontrolliertes Genussmittel zu konsumieren – ein, zwei oder dreimal die Woche einige Stücke, das verträgt jeder gesunde Ernährungsplan. Aber Vorsicht – man darf nur nicht die Kontrolle verlieren!
Das süße »Betthupferl« und seine Folgen
Früher bezweifelten Forscher auch, dass sogar die körpereigenen Drogen, wie etwa Endorphine, süchtig machen können. Zu der revolutionären Erkenntnis gelangten Mediziner, die
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