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Esther Friesner

Titel: Esther Friesner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze läßt das Zaubern nicht
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Zauberers. Eigentlich sollte ihm die Magik des alten Mannes einfach in den Schoß fallen. Aber dann bist du vorbeistolziert, und plötzlich hielt er nur noch eine leere Tüte in der Hand.
    Ich habe gehört, wie er seiner schmierigen kleinen Freundin gesagt hat, daß er sich schon holen würde, was ihm zustünde, gleich, was es kosten mochte. Du hast sie nicht gesehen, aber sie hing eine Weile in den Küchen herum, hielt sich in der Speisekammer versteckt.«
    »Bini ist im Palast?«
    »Sie war es jedenfalls. Vielleicht ist sie es auch immer noch.« Der Kater versuchte die Schultern zu zucken. »Was glaubst du wohl, wer diesen Teller mit den Resten zubereitet hat? Unser Goldjunge vielleicht? Er hat zu ihr gesagt, daß er Mann gegen Mann mit dir kämpfen würde, wenn er genügend Zaubermacht und Können aufbieten könnte, aber er wollte lieber auf Nummer Sicher gehen, solange er nicht genau wußte, wie gut du mit deiner Magik umgehen kannst, und …«
    »Woher weißt du das bloß alles?«
    Der Kater setzte die Pfote wieder auf. »Ich war in der Küche. In Küchen erfährt man oft die interessantesten Sachen.«
    »Und sie haben dich gar nicht gesehen? Junge, Junge!
    Unsichtbarkeit ist aber einer von den schwierigeren Zaubern. Wie hast du bloß so schnell gelernt, deine Magik anzuwenden?«
    »Katzen brauchen keine Magik, um unsichtbar zu werden.« Er machte sich über seinen linken Hinterlauf her.
    »Jedenfalls wollte ich dich ein bißchen im Auge behalten, du schlimmer Finger.«
    »Warum?«
    »Also erstens wollte ich eine Gelegenheit abwarten, dir diesen kleinen Herzanfall heimzuzahlen, den ich dir zu verdanken hatte, weil du mich mit deinem Stock verfolgt hast.
    Aber nachdem ich dich eine Weile beobachtet hatte, ist mir aufgefallen, daß du mit diesem Magikzeug eine hübsche Menge übelster Tricks veranstalten konntest. Ob du das nun wolltest oder nicht.« Er senkte das Bein. »Nicht, daß ich da schon gewußt hätte, wie ich es nennen soll, oder daß es sich per Autopilot um dich kümmerte, aber ich habe ja schließlich Augen im Kopf. Ich sage ja immer, daß es besser ist, sich auf die Siegerseite zu schlagen, und soviel konnte ich immerhin sehen, daß hinter dir eine Menge Muskel steht.«
    Ich drehte mich um. »Wo denn?«
    Der Kater seufzte. »Ebensoschnell habe ich auch feststellen können, daß dir ein paar zusätzliche Bytes im Hauptprozessor nicht schlecht bekommen würden. Und jetzt, da ich von dieser Magik weiß, bin ich genau das Richtige, was der Programmierer bestellt hat!«
    Er wirkte so freundlich, so hilfsbereit. Genau wie Zoltan vorhin.
    Aber Zoltan sprach wenigstens eine Sprache, die ich verstand. Ich traute ihr nicht, dieser … Katze.
    Ich war ja nicht von gestern. Ich hatte die Geschichten durchaus gehört.
    »Was willst du von mir?« fragte ich und sah ihn mit verengten Augen an.
    »Unterm Strich betrachtet?« Er lächelte nicht mehr. »Na schön, schwerer Junge: Ich will dasselbe wie du. Ich will nach Hause.«
    »Dann geh doch einfach«, erwiderte ich. »Dafür brauchst du keine Magik. Ich bringe dich zu dem Loch zurück.«
    »Hast du nicht zugehört, oder was? Ich kann auf diesem Weg nicht zurück. Ich habe es schon versucht. Die reine Einbahnstraße. Aber ein schlaues Kind wie du, mit so einer riesigen Wagenladung Magik und einem Kumpel wie mir - Mann! Da ist das doch bloß eine Zeitfrage, bis wir rausgekriegt haben, wie man den Kram auf Wunsch Pirouetten drehen läßt. Danach können wir das Zeug dazu verwenden, einen Rückweg für mich in meine Welt zu suchen.«
    »Ich will aber gar nicht lernen, es zu verwenden«, widersprach ich.
    »Ich will bloß alles zusammenbekommen, um es mir vom Hals zu schaffen und endlich wieder vernünftig leben zu können.«
    »Schon gut, nun schmoll nicht gleich«, erwiderte der Kater. »Dann sammeln wir eben erst den Rest des Zeugs für dich ein, wenn das dein Haar in der Suppe ist.«
    »Ich schmolle überhaupt nicht«, teilte ich ihm mit. »Und hier ist auch nirgendwo eine Suppe mit Haaren.«
    »Ach nein? Siehst mir aber schwer danach aus, als hättest du einen Kamm verschluckt, aber … Ach, lassen wir das! So ein Haufen Magik, wie ihn der alte Knabe besessen hatte, dürfte mehr als genug sein, um uns jeden Zauberer zu kaufen. Wir bieten ihm ein Geschäft an: Deine Magik gegen meine Rückfahrkarte, capito? Und schon sind alle glücklich.«
    Ich verschränkte die Arme. »Was soll das heißen, wir bieten ihm ein Geschäft mit meiner Magik an?«
    Der Kater

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