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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Colin endlich um die Ecke kam. Schleunigst stieg sie bei ihm ein und ließ sich mit einem erleichterten Seufzen auf seinen Beifahrersitz fallen.
    Auch wenn sie Colin in diesem Moment zu gern gedrückt hätte, wäre dies garantiert das falsche Signal gewesen. Deshalb murmelte sie eine kurze Begrüßung vor sich hin, ohne ihn großartig dabei anzusehen.
    Ein Stückchen die Straße hinunter fiel ihr dieser fremde Wagen wieder auf, der gewendet und auf der anderen Seite geparkt hatte. Von ihrer irrationalen Angst getrieben, entdeckt zu werden, rutschte Olivia etwas tiefer in den Sitz, senkte ihren Kopf und ließ ihre Haare über das Gesicht fallen, um es zu verdecken. Natürlich konnte sie dem Drang, ein weiteres Mal zu den Insassen hinüberzuschauen, nicht widerstehen. Durch ihre Strähnen wagte sie also einen raschen Blick und erschauderte nochmals, denn die Fremden starrten allesamt auf Lennos Haus.
    Den Rest der Fahrt sprach sie kein Wort mit Colin. Stattdessen dachte sie über die unheimlichen Männer nach, bis sie zu dem Schluss kam, dass sie langsam paranoid wurde. Wahrscheinlich waren es Interessenten für Lennos Haus, die nicht wussten, dass es bereits verkauft worden war.
    Im Laufe der Probe verschwand diese beunruhigende Beobachtung nach und nach aus Olivias Kopf. Sie konzentrierte sich auf den neuen Song, der mit jeder kleinen Änderung in sich immer stimmiger wurde. Während die anderen daran herumbastelten, schloss sie beim Singen einfach ihre Augen und träumte sich zu Lenno zurück. Irgendwie fehlte er ihr.
    Später im Pub besprachen die Bandmitglieder alle Einzelheiten für den Auftritt. Die Lichttechnik wurde diskutiert sowie die Ansagen und die Reihenfolge der Songs abgesprochen.
    Auf der Rückfahrt würgte Olivia jeden Versuch, der von Colin unternommen wurde, um ein Gespräch mit ihr zu beginnen, rigoros ab und starrte die gesamte Zeit über aus dem Seitenfenster. Doch so leicht gab er nicht auf.
    „Hör mal, es tut mir leid, was vorgestern passiert ist“, hörte sie ihn sagen, als er mit seinem Auto vor ihrem Haus stoppte und den Motor ausmachte. Sofort schoss ihr wütender Blick in seine Richtung.
    „Ach ja? Das hättest du dir vorher überlegen sollen. Ich habe dir vertraut!“, fuhr sie ihn an, verließ ohne Verabschiedung den Wagen und knallte die Tür besonders heftig zu. Sie wusste, dass ihn das ärgerte. Er stieg ebenfalls aus, folgte ihr zum Hauseingang und rief: „Hey, jetzt warte doch mal!“
    Da tauchte plötzlich Lenno hinter Colin auf.
    „Oh, hallo“, sagte er fröhlich an Olivia gewandt, „ich suche meinen Kater und wollte dich fragen, ob du mal bei dir nachschauen könntest. Er schleicht sich ja manchmal bei dir rein.“
    Olivia musste ein Schmunzeln unterdrücken, denn sie wusste, dass dies nicht der wahre Grund für sein Erscheinen war. Oder hatte sie sich am Morgen geirrt und der Kater war doch im Haus?
    Sie platzte fast innerlich vor Freude über Lennos überraschendes Auftauchen, sodass sie kaum eine Chance hatte, ihre Gefühle zu verbergen, und strahlte ihn an, während sie in sein Spiel mit einstieg.
    „Oh, natürlich. Komm mit rein.“
    Sie ging zur Tür und erwartete, dass er ihr folgte, aber stattdessen trat Lenno auf Colin zu, der wie angewurzelt auf dem Bürgersteig stehen geblieben war.
    „Du bist wohl Colin, der Schlagzeuger?“ Er reichte ihm die Hand und sagte mit freundlicher Stimme: „Olivia hat schon eine Menge von dir erzählt. Ich bin übrigens ihr neuer Nachbar.“
    Lenno stand mit dem Rücken zu Olivia und sie beobachtete, wie er Colin höflich die Hand entgegenstreckte. Dieser schaute allerdings verwirrt zwischen ihr und Lenno hin und her und vermied es, die Hand zu ergreifen. Stattdessen stammelte er: „Oh, aha …“
    Neugierig ging Olivia zurück zum Bürgersteig und stellte überrascht fest, dass Lenno seinen Gegenüber mit einem Gesichtsausdruck fixierte, den sie bei ihm bisher noch nicht gesehen hatte und der rein gar nichts mit der freundlichen Geste seiner Hand zu tun hatte.
    „Es ist nett von dir, dass du sie nach den Proben nach Hause bringst“, hörte sie ihn sagen.
    „Ist doch klar“, antwortete Colin daraufhin und schaute verunsichert zu Olivia. Es entstand eine schweigsame Pause zwischen den dreien, in der Lenno und Olivia Colin anstarrten. Insgeheim genoss sie es, dass Colin diese Situation von Augenblick zu Augenblick immer unangenehmer wurde. Irgendwann kratze er sich unbehaglich am Hinterkopf und meinte schließlich: „Naja,

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