Eternal - Die Geliebte des Vampirs
sagen.«
»Aber du könntest ihn doch bitten, es nicht zu tun.« Celeste griff nach der Hand ihrer Schwester. »Du … du hast gesagt, dass er dich sehr gern hat. Du könntest –«
»Wir können uns die Kahills nicht zu Feinden machen, Celeste«, sagte Vittore. Seine Stimme klang hohl vor Kummer. »Ihre Familie ist zu mächtig. Zu groß. Wir haben andere, an die wir denken müssen, zu Hause in Italien. Andere, für deren Leben wir verantwortlich sind.«
»Was ist mit dem Leben unserer Tochter?«, weinte Celeste. »Sind wir dafür nicht verantwortlich?«
»Wir haben offensichtlich in unserer Verantwortung für sie versagt.« Er suchte den Blick seiner Frau. »Aber Beppe hat recht. Sie kannte die Konsequenzen.«
»Vittore«, flüsterte Celeste. »Meine Tochter –«
Vittore ließ den Kopf hängen. »Es tut mir leid, meine Liebste.«
Elena drückte die Hand ihrer Schwester. »Wie ich es sehe, können wir das Urteil über sie jetzt sprechen, hier … und es dann vollstrecken …«
Zum ersten Mal sah Lia so aus, als würde sie sich aus dem etwas machen, was um sie herum vorging. »Mutter! Du würdest nicht zulassen, dass sie … Du würdest doch nicht –« Sie streckte die Hand nach ihrer Mutter aus und versuchte aufzustehen, aber ihr Vater drückte sie mit seiner kleinen, breiten Hand zurück auf die Couch.
»Schweig«, befahl er seiner Tochter. »Du hast deiner Mutter das Herz gebrochen. Du hast unser aller Leben in Gefahr gebracht.«
»Und was ist mit Beppe? Was ist mit dem Mann, den er in Rom getötet hat?«
»Das war ein Unfall. Er hat es nicht geplant.« Vittore heftete den Blick auf seine Tochter. »Und es waren nicht
drei
Männer«, stieß er schließlich verbittert hervor.
»Du würdest mich umbringen?«, schrie Lia. Sie sah ihre Mutter hilfesuchend an und rutschte ans andere Ende der Couch. »Mutter, du würdest zulassen, dass sie mir den Kopf abschlagen?«
Celeste beugte sich schluchzend vor und verbarg das Gesicht in den Händen.
Einen Arm um ihre Schwester gelegt, blickte Elena aus tränenverschleierten Augen zu Vittore auf. »Die andere Möglichkeit wäre, sie den Kahills zu übergeben. Sie verfahren anders als wir. Vielleicht lässt es ihre Rechtsprechung –«
Lia sprang auf die Füße. »Nein«, rief sie, während Tränen der Wut ihre Wangen hinunterliefen. »Nein, das könnt ihr nicht machen! Ihr seid meine Familie! Ihr könnt das –«
Plötzlich machte Lia einen Satz Richtung Tür. Elena schnellte von der Couch hoch, ebenso Vittore. Aber Beppe war noch schneller als sie beide. Er erwischte seine Schwester, bevor sie zur Tür hinaus auf die Veranda laufen konnte.
Lia schrie wie ein wildes Tier und kratzte ihren Bruder im Gesicht. Sie war unglaublich stark. Als Elena gesagt hatte, dass ihre Familie keine übersinnlichen Kräfte besitze, hatte Fin sie missverstanden und gedacht, sie verfügten über keinerlei außergewöhnliche Kräfte.
Zum Glück war Beppe als Mann stärker als seine Schwester, und so konnte er sie zurück ins Haus ziehen. Elena schlug die Tür hinter ihnen zu, als Beppe Lia auf die Knie zwang und sie dort festhielt.
»Soll ich sie in ihr Schlafzimmer sperren?«, fragte Beppe, während er sich mit dem Handrücken über den Mund fuhr. Lia hatte ihm eine blutige Lippe verpasst.
»Lasst mich gehen«, wimmerte Lia, die sich nicht länger gegen ihren Bruder wehrte. »Ihr könnt mich ihnen nicht ausliefern. Sie werden mich umbringen. Das könnt ihr nicht machen. Ihr seid meine Familie.«
Elena schob sich eine Strähne aus den Augen. »Soll ich Fin anrufen?«, fragte sie Vittore.
Er stand vor der Couch, Celeste in seinen Armen, und stützte sie.
»Nein«, weinte Celeste und verbarg das Gesicht in seinem Bademantel.
Vittore suchte Elenas Blick. Seine Augen waren voller Trauer. »Ich kann meine eigene Tochter nicht zum Tode verurteilen«, sagte er mit brechender Stimme. »Ich kann es nicht. Ruf Fin Kahill an. Er wird wissen, was zu tun ist.«
Kaleigh sah zu ihrem Handy auf dem Nachttisch und überlegte, wer sie wohl so spät noch anrief. Es war nach Mitternacht. Sie hatte vor einer Stunde mit Rob gesprochen und ihm gute Nacht gewünscht. Und Katy war hier bei ihr. Kaleigh hatte versucht, sie ein bisschen auszufragen, ein bisschen in ihrem Kopf herumzustochern, aber über die Morde hatte sie nichts in Erfahrung gebracht. Wenn Katy irgendetwas darüber wusste, dann gelang es ihr gut, es zu verbergen.
Katy rollte sich über das Bett. Sie hatten eine DVD aus
Weitere Kostenlose Bücher