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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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lange Zeit. In Vampirzeit gerechnet ist es natürlich nur ein Wimpernschlag.«
    »Ich glaube, dass das ein hartes Stück Arbeit wird, Fin. Ich bezweifle, dass morgen auf der Versammlung des Generalrats jemand die Hand heben, aufstehen und sich zu seinem Fehltritt bekennen wird.«
    »Es ergibt einfach keinen Sinn.« Er schloss die Augen für einen Moment. »Ich meine – ich weiß, dass das ab und zu vorkommt, aber warum sollte man einen Touristen töten? Warum sollte einer von uns riskieren, dass unsere Tarnung auffliegt?«
    »Du weißt, warum: Menschenblut.«
    Er runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    »Schau, Fin«, fuhr sie fort. »Wir alle tun dumme, gefährliche Dinge. Dinge, von denen wir wissen, dass sie falsch sind. Manchmal können wir einfach nicht anders. Deshalb nennt man es ja einen Fluch.«
    Etwas an ihrem Ton machte ihn hellhörig. »Sprichst du aus Erfahrung?«
    »Ich habe ihn jedenfalls nicht umgebracht«, entgegnete sie, ohne auf seine Frage einzugehen. »Ruf mich an, wenn sich etwas Neues ergibt.«
    »Das ist alles?« Er schob sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Ich habe hier einen zweiundzwanzig Jahre alten, toten Menschen, und ich warte einfach darauf, dass sich
etwas Neues ergibt?
«
    »Du machst weiter mit den Touristenbefragungen. Geh ganz sicher, dass in dieser Nacht niemand etwas an der Strandpromenade gesehen hat. Es war gar nicht so spät. Sicher war noch jemand anders dort.«
    »Ganz offensichtlich war noch jemand dort, sonst wäre Colin Meding jetzt nicht tot.«
    Sie ignorierte seine ironische Bemerkung. »Halte die Ohren in der Stadt offen – ja, das ist schon alles. Du musst einfach abwarten, bis jemand ein Geständnis macht oder sich etwas Neues ergibt.«
    »Zum Beispiel ein zweiter Mord?«
    »Es wird hoffentlich nicht dazu kommen. Ich muss jetzt los, Bruderherz.«
    Fin legte auf und starrte auf die dicke Akte mit der Aufschrift »Meding, C.«. Er wusste wirklich nicht, was jetzt zu tun war. Alles, woran er denken konnte, war, dass der Junge an der Strandpromenade gestorben war. Dort mussten sich doch irgendwelche Anhaltspunkte finden.
    Er erhob sich aus dem Sessel. Also war seine Anwesenheit nun dort gefragt.
     
    »Hat dich jemand gesehen?« Mary sah über den Garten zur kleinen Straße, die hinter ihrem Grundstück verlief, während sie Victor die Tür aufhielt.
    »Was schert’s mich, ob mich jemand gesehen hat?«, knurrte er. Aber als er an ihr vorbeiging, küsste er sie auf die Wange. »Du riechst gut.«
    Schmunzelnd schloss sie die Tür und folgte ihm in die Küche. Hunde, die bellen, beißen nicht, hatte sie gelernt, seitdem sie Victor besser kannte. »Gebratene Austern, gedünsteter Kürbis und Maiskolben. Alles deine Lieblingsspeisen.« Sie strich die geblümte pinkfarbene Paisleyschürze glatt, die sie über Shorts und T-Shirt trug. »Ich habe dich vermisst. Ich dachte, du würdest am Freitagabend vorbeikommen. Ich habe auf dich gewartet und mein neues Nachthemd angezogen. Am Samstag und gestern habe ich auch nichts von dir gehört.«
    »Kann ich dir helfen?«, fragte er, obwohl er sich schon an den Küchentisch gesetzt hatte, auf dem zwei Gedecke lagen.
    Sie zögerte. Seit kurzem verhielt er sich ein bisschen seltsam – seltsam selbst für Victor. Sie überlegte, ob sie ihn nötigen sollte, ihr zu sagen, warum er am Freitag nicht gekommen war, beschloss dann aber, das Thema fallenzulassen. Sie war einfach nur froh, dass er jetzt da war. »Das Essen ist schon fertig«, sagte sie also. »Aber du könntest die Kerzen auf dem Tisch anzünden.«
    »Was ist los, hast du die Stromrechnung nicht bezahlt?« Er stand wieder auf und ging zu einer Schublade, um ein Feuerzeug zu holen. »Früher haben wir Kerzen benutzt, weil wir mussten, nicht weil es so romantisch war.«
    »Du wünschst dir gebratene Austern, ich wünsche mir Kerzen.« Sie nahm seinen Teller vom Tisch und häufte die knusprigen, duftenden Muscheln darauf. »Du bekommst dein selbstgekochtes Essen, ich bekomme ein romantisches Abendessen mit meinem Liebsten.« Sie gab Kürbis dazu. »Und wenn dir das nicht gefällt, alter Mann, dann kannst du ja heimgehen zu Küchenmeister Schmalhans und deinen Dosengerichten.«
    Victor zündete die Kerzen in der Mitte des kleinen Tisches an und setzte sich wieder. »Das riecht wirklich gut.«
    »Danke schön.« Sie stellte den Teller vor ihm ab und ging mit ihrem eigenen zum Herd.
    Victor wartete höflich darauf, bis Mary sich selbst aufgetan hatte. Sie ließ sich Zeit, zog

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