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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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auch nicht die anderen Jungs, die in dem Haus leben?«, wollte sie wissen. »Du hast doch gesagt, dass sie dort zu sechst sind.«
    Fin lehnte sich in dem bequemen Ledersessel seines Onkels zurück und drückte rhythmisch auf seinen Kugelschreiber. »Sechs zahlen Miete. Aber es hat sich herausgestellt, dass eigentlich neun dort wohnen.«
    »Und es ist eines von Victors Ferienhäusern? Das sind doch fast schon Kneipen, auch wenn sie klein sind.«
    »Ich schätze, je weniger man für die Miete zahlt, desto mehr Geld hat man für Bier.«
Klickklick
. »Alle haben Colin gehen sehen, aber niemandem ist es aufgefallen, dass er nicht zurückkam. Offenbar hatten seine Mitbewohner einen Pingpongmarathon im Hinterhof. Als sie um fünf Uhr früh ins Bett gingen, nahm jeder an, er sei schon vorn zur Haustür hereingekommen und würde schlafen.«
    »Was ist mit dem Typen, mit dem er sich das Zimmer teilt?«
    Klickklick. Klickklick.
»Der bekam Kohldampf nach dem Sex. Er und das Mädchen gingen zu ihr nach Hause. Auch ein Ferienhaus, an der Third. Sie hat ihm Pfannkuchen gemacht, und er ist die Nacht über bei ihr geblieben.«
    »Es mag nicht weiter wichtig sein«, meinte Fia, »aber es würde mich doch interessieren: Warum hat niemand registriert, dass Colin am anderen Tag nicht aus seinem Zimmer kam?«
    »Alle dachten, dass er schon zur Arbeit gegangen sei, als sie gegen Mittag aufstanden.«
Klickklick
.
    »Klingt einleuchtend«, entgegnete Fia. »Haben seine Mitbewohner eine Ahnung, mit wem er vor seinem Tod geschlafen hat?«
    Fin warf den Kugelschreiber auf die Schreibtischplatte. »Sie meinten übereinstimmend, dass es, wenn er in der Nacht seines Todes Sex hatte, das erste Mal gewesen sein muss.«
    »Du machst Witze.«
    »Er kommt aus einer religiösen Familie. Ich sage dir doch: Er war ein guter Junge.«
    »Perfekt«, murmelte Fia am anderen Ende der Leitung. »Ich nehme nicht an, dass ihn jemand mit Einheimischen herumhängen gesehen hat?«
    »Das wäre doch viel zu einfach«, erwiderte er. »Ich habe eine Liste der Freunde und Bekannten angelegt, die er in Clare Point hatte. Die meisten sind andere Collegestudenten, die in derselben Straße wohnen. Alle, mit denen er Kontakt hatte, waren Menschen. Bis jetzt sind Liz und Joe Hillman, für die er gearbeitet hat, die einzige Verbindung, die ich zu uns herstellen kann.« Fin gefiel es ganz und gar nicht, das auch nur anzudeuten; Liz und Joe gehörten zu den nettesten Vampiren, die er kannte.
    »Nicht sehr wahrscheinlich, dass sie ihn umgebracht haben. Jedenfalls nicht bei diesem Tathergang«, überlegte Fia laut. »Irgendetwas sagt mir, dass Colin Meding nicht daran interessiert gewesen wäre, mit Liz zu schlafen.«
    Angesichts des Bildes, das sich bei Fias Bemerkung in Fins Kopf formte, konnte er nicht umhin zu lächeln. Liz war klein für eine Kahill. Und rund. Und mittelalterlich. Nicht gerade ein heißer Feger in einer Stadt, in der halbnackte Neunzehnjährige die Strandpromenade hinauf- und hinunterstolzierten. »Ich denke darüber nach, dass vielleicht der Geschlechtsverkehr und der Mord nichts miteinander zu tun hatten. Es kann natürlich sein, aber ich gehe nicht automatisch davon aus, dass sein Mörder auch sein Sexpartner war. Er könnte mit einem Menschen Sex gehabt haben und dann unserem freundlichen Vampir in die Arme gelaufen sein.«
    »Irgendwelche Spuren an der Leiche? Haare? Gewebe?«
    »Keine einzige.« Fin stemmte den Ellbogen auf die Tischplatte und stützte das Kinn mit der Hand. »Laut Gerichtsmediziner war das Opfer vor seinem Tod noch im Meer. Die Körperflüssigkeit, die er innen an Colins Shorts gefunden hat, wurde wahrscheinlich vom Salzwasser verunreinigt. Wir haben sie trotzdem ins Labor geschickt. Nur für den Fall, dass …«
    Fia schwieg.
    »Also – was meinst du?«, fragte Fin nach einer Weile.
    »Ganz ehrlich?«
    Er richtete sich wieder auf und lehnte sich zurück. Durch die Glasscheibe sah er ein paar Polizisten im Bullenstall herumlaufen. Alle anderen waren draußen auf der Straße, entweder um Streife zu fahren oder Befragungen an der Strandpromenade durchzuführen. Die Officers waren bisher erstaunlich kooperativ und tüchtig gewesen. Keiner von ihnen schien es Fin nachzutragen, dass er die Ermittlungen übernommen hatte; sie schienen nicht einmal überrascht zu sein. »Ganz ehrlich«, antwortete er. »Ich meine – wir nähern uns der 72 -Stunden-Marke. Ich weiß, dass das bei einem Mord an einem Menschen nicht gut ist; es ist eine

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