Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
Vom Netzwerk:
die Schürze aus und hängte sie an einen Haken an der Wand, bevor sie sich ihm gegenüber niederließ. Sie lächelte ihm über den Tisch hinweg zu. Sie wusste, dass viele Leute die Anziehungskraft, die Victor auf sie hatte, nicht verstehen würden – nicht, nachdem Bobby erst zwei Jahre zuvor umgebracht worden war. Aber Victors Gesellschaft tat ihr gut. Sie mochten dieselben Gerichte und sahen sich im Fernsehen dieselben Sendungen an, etwa
Jeopardy!
. Und trotz seines fortgesetzten Nörgelns war er gut für sie. Als Bobby gestorben war, hatte Mary das Gefühl gehabt, mit ihm gestorben zu sein. Sie hatte sich gewünscht, es wäre so gewesen. Victor gab ihr das Gefühl zurück, am Leben zu sein.
    »Willst du das Tischgebet sprechen, oder soll ich es machen?«, fragte Mary und streckte ihm ihre Hand entgegen.
    Er warf einen verstohlenen Blick auf den Tisch; dabei blitzten seine grauen Augen auf. »Mach du das, altes Mädchen, aber beeil dich. Die Austern werden kalt.«

[home]
    Kapitel 8
    D anke, dass du gekommen bist.« Fin saß im O’Malleys, einem Restaurant an der Strandpromenade, an einem Bistrotisch Elena gegenüber. Der Name des Etablissements war ein Insiderwitz unter den Angehörigen des Clans. Denn es waren die O’Malleys gewesen, eine Familie von Vampirjägern, die letztlich die Kahills aus Irland vertrieben hatten. Anstatt sie auszulöschen, hatten ihnen die O’Malleys unbeabsichtigt die Möglichkeit eröffnet, sich in der Neuen Welt von ihren Sünden reinzuwaschen. Die Kahills stießen hier regelmäßig auf die O’Malleys an.
    Elena umschloss den Granatapfelmartini, den sie bestellt hatte, mit ihren schlanken Fingern. Sie mussten sich einander zubeugen, um die Musik zu übertönen, die aus den Lautsprechern über der Bar plärrte. Guter alter Rock ’n’ Roll. »Ich dachte schon, du würdest nicht mehr anrufen.« Ihr langes, dunkles Haar rahmte ihr herzförmiges Gesicht ein, während sie ihn aus großen Augen ansah. »Ich bin froh, dass du es doch noch getan hast.«
    Ein unberührtes Glas Molson stand vor ihm. »Wie ich schon am Telefon sagte – ich kann nicht versprechen, dass ich heute eine gute Gesellschaft bin.« Er suchte ihren Blick und lächelte. »Aber ich bin froh, dass du da bist.«
    »Ich verstehe: schwer beschäftigt. Gibt’s schon irgendeine Spur zu dem Mörder?« Sie nippte an ihrem rubinroten Drink. »So ein hübscher Junge. Ich habe sein Foto in der Zeitung gesehen.« Mick Jaggers rauhe Stimme wummerte durch den Raum.
    »Ich darf nicht über die Ermittlungen sprechen.« Er kostete das Bier. Es war gut. Leicht, nicht so schwer wie das Ale und Starkbier, das er mit seinesgleichen im Hill trank.
    »Das heißt also nein.« Sie stellte ihr Martiniglas auf der quadratischen Serviette ab, lehnte sich zurück und schlug ihre langen, gebräunten Beine übereinander.
    Dabei fiel Fin auf, dass jede Bewegung, jede Geste von Elena, mochte sie noch so winzig ausfallen, fließend war, wie die einer Balletttänzerin. Vielleicht war sie sogar eine, aber er glaubte es nicht. Das ging tiefer als ein Hobby oder ein Beruf. Die Art, wie sie sich bewegte, sagte etwas darüber aus, wer sie war und woher sie kam.
    »Tut mir leid, das zu hören«, fuhr sie fort. »Ich sehe, dass dich das ziemlich mitnimmt. Du scheinst in deiner Arbeit richtig aufzugehen.«
    »Nicht wirklich. Es ist nicht mehr als ein Ferienjob. Ein Gefallen. Es ist einfach so, dass …« Er sah auf das Bierglas in seinen Händen, dann blickte er wieder auf. »Ich fühle mich verantwortlich. Dieser Junge war jemandes Bruder. Jemandes Sohn.«
    Zu seiner Überraschung füllten sich Elenas Augen mit Tränen. Weniger überraschend fand er dagegen, dass sie dieser Ausdruck von Verletzlichkeit noch schöner machte.
    Verlegen wandte Elena den Blick ab.
    »Es tut mit leid.« Er fasste quer über den Tisch nach ihrer Hand. »Ich habe etwas gesagt, das ich nicht –«
    Sie lachte leise und schniefte, wischte die Tränen aber nicht fort. Erneut sah sie ihn an. »Ich musste nur daran denken, wie glücklich sich seine Mutter schätzen kann – dass ein Mann wie du mit solcher Hingabe nach seinem Killer fahndet.«
    Fin hielt noch immer ihre Hand. Eine Zeitlang schwiegen beide gedankenverloren. Und mit jedem Augenblick, der verstrich, dachte er weniger an Colin Meding und mehr an Elena.
    Dann war der emotionale Augenblick vorüber, und sie entzog ihm ihre Hand, um nach ihrem Glas zu greifen.
    »Was führt dich eigentlich nach Clare Point?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher