Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Zeitverschwendung und eine peinliche Veranstaltung.«
»Na komm schon, vielleicht hören sie dir ja doch zu.«
Kaleigh sah ihre Freundin zweifelnd an. »Warum sollten sie?«
Katy hielt ihrem Blick stand. Ihre Stimme klang ungewöhnlich feierlich: »Weil sie so viel Respekt vor dir haben wie vor niemand anderem im Clan.«
»Hey, hey, hey – hier kommt Joe!« Joe brach aus dem Dunkel unter den Bäumen hervor. Mit erhobenen Händen drehte er sich zu seinen Begleitern um. »Die Party kann beginnen, Jungs.«
Ein paar Burschen traten hinter ihm aus dem Wald hervor. Alle lachten und rempelten sich gegenseitig an, wie es Jungen dieses Alters nun einmal tun. Kaleigh blickte sie an und holte tief Luft. »Gib mal her.« Sie streckte die Hand nach Katys Bier aus.
»Warum?« Katy barg die Dose schützend vor der Brust, als wäre es ein wertvoller Schatz.
»Weil ich glaube, dass ich es nötiger brauche als du.«
Katy dachte kurz nach. Dann gab sie ihr das Bier.
Regan hatte keine Zeit, etwas anderes zu tun, als in die Knie zu gehen und seine einzige Waffe zu schwingen: die Klobürste. Er kannte das Gesicht des Mannes, der sich gerade auf ihn stürzte. Nicht nur aus seinen Träumen, sondern auch aus seiner Vergangenheit. Es war Asher, einer der Rousseau-Brüder, die Regan im vorigen Sommer in New Orleans in dieses Grab gesperrt hatten. Zusammen mit den Spinnen. Regan hasste Spinnen. Und er hasste Asher und alle seine gruseligen Brüder.
Asher traf Regan so hart in die Brust, dass Regan rücklings zu Boden fiel. Er hieb mit der Klobürste nach seinem Angreifer und landete einen gutplazierten Stich mit dem Borstenende in sein Auge. Asher jaulte auf, vor Schande ebenso wie vor Schmerz, wie Regan vermutete, aber es verschaffte Regan den Sekundenbruchteil, den er brauchte, um sich aus dem Flur in den Hauptraum der Spielhalle zu teleportieren. Dort hätte er wenigstens eine Chance, sich gegen Asher zur Wehr zu setzen.
Regan rematerialisierte sich neben dem klassischen Pac-Man-Videospiel. Die Klobürste war mit teleportiert worden. Er war nicht in der Lage, sich über weite Strecken oder durch massive Objekte wie Grabmauern oder Banktresore zu beamen, aber falls er das Rolltor am anderen Ende der Spielhalle erreichte, würde er vielleicht durch das Fiberglas hindurch entkommen können.
Asher kreischte, als er in seinem dämlichen Flattergewand den dunklen Flur hinabflog. Die Rousseaus waren eine besonders gemeine Vampirbrut, die in New Orleans lebte und einen schwunghaften Handel mit Drogen betrieb, neben anderen zwielichtigen Geschäften. Ihre Stärke war es, sich in die Luft zu schwingen und über eine kurze Distanz dahinzugleiten, so dass es aussah, als würden sie fliegen. Die Capes hatten sie sich zugelegt, um noch einschüchternder zu wirken.
Und sie
wirkten
ziemlich einschüchternd.
Regan schleuderte die Klobürste von sich, warf sich zu Boden und kroch auf dem Bauch unter den Spielautomaten. Er konnte noch den WC -Reiniger an den Gummihandschuhen riechen.
Asher kollidierte heftig mit dem Spielautomaten und wurde von der Wucht des Aufpralls zurückgeschleudert.
Regan sprang auf die Füße und hetzte Richtung Tor. Vielleicht hatte er wirklich eine Chance.
Der Eindruck hielt nur eineinhalb Schritte. Lange genug für Rousseau-Bruder Nummer zwei, den Flur entlangzufliegen.
Gad traf Regan von hinten und warf ihn mit dem Gesicht nach unten auf den Betonboden.
Ich könnte hier ein bisschen Hilfe gebrauchen, Bruderherz,
dachte Regan, als sein Kinn aufschlug und er Blut im Mund schmeckte.
In der Spielhalle, bevor die Rousseaus Hackfleisch aus mir machen.
Ich könnte hier ein bisschen Hilfe gebrauchen, Bruderherz.
Fin hörte die Nachricht so deutlich, als würde Regan neben ihm stehen.
Bin in einer Sekunde da,
gab er zurück, drehte sich um und rannte in die entgegengesetzte Richtung. Er war drei Blocks von der Spielhalle entfernt, auf dem Heimweg von der Arbeit. Er würde mehr als eine Sekunde dorthin brauchen. Er würde drei Minuten brauchen. Was, wenn er es nicht rechtzeitig schaffte?
Fin raste die Straße entlang. Am ersten Fußgängerübergang entdeckte er auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Deutschen Schäferhund, der an einer Papiertüte schnüffelte. Fin erkannte den Schäferhund nicht, aber er kannte ihn dennoch. Er war der Glücksfall, der seinen Bruder vielleicht retten würde.
Arlan, ich brauche dich,
teilte er ihm telepathisch quer über die Kreuzung mit, während er
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