Eternal - Die Geliebte des Vampirs
brechen.« Kaleigh stellte den Fuß auf die Kühlbox. »Vergesst nicht: In ein paar Jahren werden wir auch zu ihnen gehören.«
»Jesus, Maria und Josef, das hoffe ich nicht«, fluchte Katy.
Alle mussten lachen.
»Gut«, sagte Joe, als das Gelächter abebbte. »Also lassen wir das mit dem Blut. Es war sowieso nicht so toll. Das Blut von Mädels, die dermaßen betrunken sind, schmeckt eklig.« Er sah Kaleigh an. »Können wir wenigstens noch unser Bier austrinken?«
Sie nahm den Fuß von der Kühlbox und öffnete den Deckel. »Trinkt alles aus und wagt es ja nicht, euren Eltern zu sagen, woher ihr es habt.«
Victor lag im Bett, im Dunkeln auf dem Rücken, und starrte an die Decke.
Mary rollte sich zu ihm herüber und legte den Arm um ihn. Dann kuschelte sie sich an ihn, ihren nackten Körper an seinen gepresst. Er war in Gedanken und hatte gar nicht gemerkt, dass sie ebenfalls wach war. Sie lagen schweigend da.
»Erzählst du’s mir, oder willst du weiter vor dich hin brüten?«, fragte sie nach ein paar Minuten.
Er zog sie an sich. Er mochte es, wenn sich ihr weicher Körper an ihn schmiegte. Ihre schlaffe Haut oder ihre Falten kümmerten ihn kein bisschen. Zum Teufel, sie war nicht halb so runzlig wie er.
Er schwieg weiter.
»Victor, ich weiß nicht, ob du der sturste Mann bist, den ich je getroffen habe, aber du bist nah dran.«
»Ich will nicht darüber reden«, knurrte er.
»Natürlich nicht. Du würdest lieber noch schlechter gelaunt als sonst durchs Haus schleichen und nicht darüber reden, weil Gott es uns ja verboten hat, über Probleme zu reden. Denn was, wenn wir das Problem lösen – weshalb sollten wir dann noch schlechte Laune haben?«
»Dieses Problem kann man nicht lösen.«
Sie stemmte sich hoch und sah ihn an. Das Laken rutschte herunter und entblößte ihre Brüste, und das fahle Licht der Lampe an der Hintertür fiel auf sie herab. In Victors Augen war sie schön. Vielleicht schöner als die junge Frau, die er vor all den Jahren zurückgelassen hatte. Das Wort »Seelenverwandte« kam ihm in den Sinn, aber das war ja verrückt. Vampire hatten keine Seelenverwandten, oder?
»Du erzählst mir jetzt entweder, was dich umtreibt, oder du kannst gleich aufstehen, dir deine Liebestöter anziehen, nach Hause gehen und dort bleiben, bis du dich wie ein Mann benimmst.«
Er sah zu ihr auf. »Du würdest mich rausschmeißen?«
»Verdammt richtig. Ich bin zu alt, um mir diesen Blödsinn gefallen zu lassen, Victor. Denk dran, ich bin dir tausendzweihundert Jahre voraus, mehr oder weniger.«
Er wollte eigentlich nicht lächeln, aber er konnte es nicht verhindern.
»Es ist der Rat. Sie haben über unsere Anfrage befunden, nicht wahr?«
Er wandte den Kopf ab, nicht, weil er sie nicht anschauen konnte, sondern weil er nicht wollte, dass sie das Glitzern sah, das plötzlich in seinen Augen aufgetaucht war. Es war ihm peinlich. »Heute kam der Brief mit der Post. Hochoffiziell«, sagte er sarkastisch. »Peigi hatte nicht mal den Anstand, mich anzurufen und es mir selbst zu sagen.«
»Ich dachte, dass dein Telefon schon wieder abgestellt ist.«
»Verdammte Telefongesellschaft.«
»Wenn dein Telefon abgeklemmt ist und du Peigi und jedes andere Ratsmitglied gemieden –«
»Ich habe sie nicht gemieden.«
»Wenn du letzte Woche jedes Ratsmitglied gemieden hast«, fuhr Mary ungewöhnlich energisch für ein altes, nacktes Weib fort, »dann kannst du nicht erwarten, ihre Nachricht auf anderem Wege zu bekommen. Außerdem hast du mir doch erzählt, Peigi hätte gesagt, sie würden einen Brief schicken.«
Er runzelte die Stirn, noch immer darauf bedacht, ihr nicht in die Augen zu sehen. »Es ist nicht in Ordnung. Ein Mann sollte heiraten dürfen – und zwar die Frau, die er, na ja … die er liebt.« Das Wort blieb ihm fast im Halse stecken. Es fiel ihm wie fast jedem Vampir- und Menschenmann schwer, es auszusprechen, aber er wusste, dass er sie liebte, und er wusste, dass er – wenn er mit ihr zusammenbleiben würde – das hin und wieder sagen können musste.
»Viele Dinge auf dieser Welt sind nicht in Ordnung«, sagte Mary leise. Sie legte ihm die Hand auf die Wange und drehte seinen Kopf zu sich herum, bis er sie ansah. »Aber wer schert sich schon ums Heiraten? Sie können nichts dagegen unternehmen, dass wir uns lieben, oder?«
»Ich wollte dich heiraten«, sagte er ruhig.
»Und ich wollte dich heiraten.« Sie küsste ihn. »Aber einige Dinge sind eben nicht möglich.«
Er
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