Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Hoffnung.«
»Es tut mir so leid, Elena«, flüsterte er mit rauher Stimme.
»Mir auch.«
Er hielt sie in der tiefschwarzen Dunkelheit eine lange Zeit umfangen. Seine Augen fielen zu. Er war mehr als müde; er war ganz erschöpft. Später wachte er von ihrer Berührung auf. Er spürte Elenas Lippen auf seinen; ihr Becken drängte sich gegen seines. Er war noch immer angezogen. Als er die Hand ausstreckte, um sie in seine Arme zu ziehen, stellte er fest, dass sie nackt war.
Man mochte meinen, dass Sex unter Vampiren eine ruppige, vielleicht sogar brutale Angelegenheit war. Manchmal war er das auch. Aber heute Nacht ging Fin sehr sanft vor. Seine Küsse, selbst seine spielerischen Bisse waren zärtlich. Er warf die Kleider ab. Er wollte … er musste ihre nackte Haut auf seiner spüren. Er küsste ihre Wangen, ihre Stirn, ihr Haar. Er liebkoste ihre Brüste, küsste sie und nahm eine ihrer Brustwarzen in den Mund. Ihre leisen Seufzer hallten in seinem Kopf und in seinem Herzen wider. Alles, was er wollte, war, sie von jenem blutigen Morgen in Florenz abzulenken, und wenn es auch nur für ein paar Minuten war.
Fin bewegte sich ohne Eile. Er genoss das Gefühl ihrer beider Nacktheit, er badete in Elenas Geruch, in ihrer Berührung. Heute Nacht schlief er nicht nur mit ihr; er liebte sie.
Er streckte sich neben ihr aus, die Beine noch mit ihren verschlungen, und sah ihr in die Augen. Er ließ sich Zeit, streichelte die sanfte Wölbung ihres Bauchs, ihre Hüften und muskulösen Oberschenkel. Er küsste ihren Nabel, dann den flaumigen Fleck dunklen Haars darunter.
Stöhnend fuhr ihm Elena mit den Fingern durchs Haar. Er legte seine Wange an die Innenseite ihres Oberschenkels und strich mit den Fingerspitzen über ihren Venushügel.
»Fin, bitte«, murmelte Elena und zog an seinen Schultern. »Ich brauche dich. Gib mir das Gefühl, am Leben zu sein.«
Liebkosend fand er zurück zu ihrem Mund und sah ihr wieder in die Augen. »Elena –«
»Schsch.« Sie legte ihm den Finger auf die Lippen. »Kein Wort mehr.« Sie spreizte die Beine unter ihm und hob das Becken. »Nur das.«
Er ließ den Kopf auf ihre Schulter sinken und drang in sie ein. Sie keuchte und grub ihre Fingernägel in seine Schultern. Sie begannen zugleich, sich zu bewegen, zunächst jeder für sich, dann miteinander, und das Ende kam nur zu schnell. Fin trank ihr Blut nicht. Es würde später immer noch Zeit dafür sein. Sie lösten sich voneinander, und Fin legte sich neben sie. Dann zog er Elena wieder in seine Arme. Er breitete das Laken über sie und hielt sie ganz fest, als sie anfing zu weinen. Fin war kein Mann, der weinte, aber in dieser Nacht wusste er tief in seinem Herzen, dass Elena um sie beide weinte.
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Kapitel 20
E lena rückte ihre Sonnenbrille zurecht und warf einen Blick auf ihre Nichte und ihren Neffen, die ein paar Meter entfernt auf ihren Badematten lagen. Celeste war gerade nach oben ins Haus auf die Toilette gegangen, und Alessa hatte ihre Mutter begleitet. Sehr früh am Morgen hatte Elena Beppe ins Haus zurückkehren hören. Sie war nicht aufgestanden, weil Fin noch immer neben ihr schlief und sie nicht wollte, dass er auf dem Weg nach draußen auf ihren Neffen traf, wie er auf Lia getroffen war. Aber in der letzten Woche war Elena zu dem Schluss gekommen, dass sie das unverantwortliche Verhalten ihres Neffen nicht länger tolerieren konnte. Offenbar hatte Lia ihn nicht davon abhalten können, sich nachts herumzutreiben. Es wurde Zeit, dass Elena sich einschaltete. Sie seufzte entschlossen. Wenn sie mit den zwei älteren Kindern allein sprechen wollte, musste sie es schnell tun.
Sie erhob sich aus dem Liegestuhl; ihre hauchdünne weiße Tunika nahm sie mit. »Beppe, Lia, lasst uns ein bisschen am Strand spazieren gehen.«
»Ich hab keine Lust, am Strand spazieren zu gehen«, nörgelte Beppe. »Es ist heiß. Ich gehe ins Haus.«
Teil des familiären Fluchs war – was Celeste oft als Segen betrachtete –, dass die Kinder weder körperlich noch emotional heranreiften. Trotz ihres Alters von knapp sechshundert Jahren führten sie sich immer noch wie Halbwüchsige auf. »Das war keine Bitte, das war ein Befehl«, sagte Elena grimmig.
Lia sprang auf. Beppe folgte ihr zügig.
Elena ging südwärts am Strand entlang; das zurückweichende Wasser leckte an ihren nackten Füßen. Sie machte große Schritte, so dass ihre Nichte und ihr Neffe fast joggen mussten, um mitzuhalten. Sie war so zornig auf Beppe, dass sie die
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