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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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»Haben Sie das versprochen, Joseph?«
    Sein Lächeln fror etwas ein. »Das habe ich, aber das war vor langer Zeit. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich ein plastischer Chirurg von solchem Ruf werden würde. Ich hatte ja keine Ahnung, dass mein Partner und ich das Bedürfnis haben könnten, über Kalifornien hinaus zu expandieren.«
    »Du kannst hier nicht bleiben«, sagte Fia.
    Joseph fuhr herum. »Und warum nicht?«, rief er. »Warum nicht?«
    Fia war verblüfft, dass er seine coole Maske hatte fallenlassen. Sie brauchte einen Augenblick, um sich zu fassen. Das war der Joseph, den sie kannte. Kein Joseph, den sie fürchten musste, aber einer, den sie gut genug kannte, um für andere fürchten zu müssen. »Wegen meines Berufs. Weil ich dich kenne – dich und deine Gewohnheiten.«
    Er sah sie böse an.
    Fia wies mit dem Kinn auf die Psychiaterin. »Erzähl Dr. Kettleman, warum du aus Kalifornien weggehst.«
    »Ich eröffne eine neue Praxis.«
    »Die Wahrheit.« Sie starrte ihn an.
    Er starrte zurück, und erleichtert stellte sie fest, dass sie nicht einmal mehr einen Hauch von Begehren spürte. Sie hasste ihn. Sie hasste sich selbst für das, was er war. Wozu sie ihn gemacht hatte.
    Fia sah zu Dr. Kettleman. »Joseph hat offenbar ein kleines Problem. Er reißt Frauen in Bars auf. Er macht sie betrunken, überredet sie, ihn mit nach Hause zu nehmen, und bringt sie dann durch seine Gier fast um.« Während die Worte aus ihrem Mund kamen, lief ihr ein Schauder den Rücken hinunter. Es war wie ein seltsames Déjà-vu.
    »Ich höre also, dass Sie möglicherweise die Kontrolle über sich verlieren, wenn Sie Menschen das Blut aussaugen, Joseph?«, fragte Dr. Kettleman ruhig.
    Joseph blickte verwirrt zu Fia.
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich zu einer Menschenpsychiaterin gehe«, sagte Fia trocken. »Sie ist eine von uns. Eine Cousine zweiten Grades.«
    Joseph schien sich Dr. Kettleman noch einmal genauer anzusehen.
    Die Psychiaterin drohte ihm mit dem Finger, als wäre er ein ungezogener kleiner Junge. »Es tut mir leid, aber wir verzichten in diesem Raum auf Telepathie, Joseph. Sie ist einer fruchtbaren Sitzung nicht zuträglich. Hier müssen wir aussprechen, was wir wollen. Wir müssen unsere Fähigkeit üben, unsere Gefühle verbal mitzuteilen.«
    Fia grübelte immer noch. »Joseph«, sagte sie leise. »Vor ein paar Wochen hast du mich nach dem Fall Casey Mulvine gefragt. Warum hast du das getan?«
    »Ich hab es dir doch schon gesagt. Ich habe in der Zeitung darüber gelesen.« Er sah zu Dr. Kettleman, als sei Fias Frage lächerlich.
    »Wann bist du hierhergekommen?«
    »Wann?« Er wandte sich wieder Fia zu. Das Lächeln, mit dem er die Praxis betreten hatte, war fort.
    »Wann bist du nach Philadelphia gekommen?«
    Joseph richtete den Blick wieder auf die Psychiaterin. »Ich wüsste nicht, was das mit dem zu tun hat, weshalb wir hier sind, Dr. Kettleman.«
    »Warst du es?« Fias Stimme zitterte. »Ich weiß, dass du wegen versuchten Mordes an neun jungen Frauen in Südkalifornien verhört worden bist. Ihnen allen wurde Blut abgezapft, und sie alle sind beim Sex stranguliert worden. Der Täter hat sie in Bars kennengelernt, wie Casey Mulvine. Hast du sie umgebracht?«
    »Fia, wie kannst du so etwas sagen?« Seine eben noch so cool wirkende Stimme bebte plötzlich, und sein Blick kreuzte den ihren. »Wie kannst du solche wilden Schlüsse ziehen? Natürlich habe ich niemanden umgebracht. Wie … wie kannst du nur glauben, dass ich dazu in der Lage wäre?« Seine Augen waren feucht. »Du und ich, wir haben uns einmal geliebt. Und egal, was zwischen uns war, wie kannst du glauben, dass jemand, den du mal geliebt hast, so etwas tun könnte?«
    Fia atmete tief durch. Er klang wirklich verletzt. Gewissensbisse nagten an ihr. Vielleicht hatte er recht, vielleicht zog sie zu voreilige Schlüsse. Er hatte die Mädchen in Kalifornien nicht abgestritten. Und dort hatte er nichts anderes als sie getan, obwohl sie dank ihrer langjährigen Erfahrung genau wusste, wie viel Blutverlust ein menschlicher Körper verkraften konnte. Joseph hatte noch nicht genug Zeit gehabt, dieses Wissen zu erwerben.
    Dr. Kettleman sah zu Fia. Wartete.
    »Es tut mir leid, Joseph«, sagte Fia ruhig.
    »Es tut dir leid?«, fragte er.
    »Leid, dass ich dich verdächtigt habe …« Gegen ihren Willen füllten sich ihre Augen mit Tränen, und als sie weitersprach, musste sie gegen den Kloß in ihrem Hals ankämpfen. »Es tut mir leid, dass ich

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