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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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Opfer zu überwältigen und so sauber zu enthaupten. Fia, die ganze Stadt, hatte sich vorzustellen versucht, wie ein einzelner Mann einen Vampir, der übermenschliche Kräfte besaß, überwältigen konnte. Die Antwort war ganz einfach: Es war nicht nur
ein
Mörder gewesen.
    Und in diesem Augenblick begriff Fia, dass sie vor etwas mehr als zwölf Stunden eine schreckliche Entscheidung gefällt hatte, indem sie nach Philadelphia gefahren war, um Joseph zu treffen. Sie hätte mit den Befragungen fortfahren sollen. Wie sie es Glen vorgelogen hatte.
    Schuldgefühle schüttelten sie. Niederschmetternde, bittere Schuldgefühle.
    Die Mädchen gingen wie ein Knäuel aus schweigender, nervöser Energie die Straße entlang.
    Fia wusste, wohin sie gingen, und ein Teil von ihr wollte sie rufen. Um sie zu warnen. Es wäre falsch, sie gehen zu lassen. Aber was, wenn sie falschlag?
    Sie schob die Hand unter ihr Sweatshirt und löste den Lederriemen, der ihre Pistole im Holster fixierte. Sie konnte sich irren.
    Aber was, wenn sie recht hatte?
     
    Glen stieg in seine zerknitterte Khakihose, und dabei klapperte die Schnalle seines Gürtels so laut, dass er sich sicher war, das ganze Haus aufgeweckt zu haben. Er erstarrte. Wartete. Außer den üblichen nächtlichen Geräuschen der alten Pension hörte er nichts. Einen summenden Ventilator. Einen Ast, der an der Hauswand entlangstrich.
    Er warf einen Blick aus dem Fenster neben seinem Bett – dort wo der Vorhang ein wenig aufstand. Von dort aus hatte er Fia gerade im Dunkel verschwinden sehen. Es war eine mondlose Nacht, und draußen herrschte gespenstische Stille. Obwohl er den Ast gehört hatte und wusste, dass ein leichter Wind gehen musste, schien sich nichts zu rühren. Nicht die Blätter des Silberahorns vor dem Fenster, nicht ein Grashalm.
    Glen war kein gefühlsbetonter Mann. Er vertraute nicht auf Emotionen. Es gab keinen Grund zu glauben, dass etwas nicht stimmte. Außer dass er es tief in seinem Bauch spürte.
    Die Straßenlaterne warf ein schwaches Licht über den Vorgarten und einen Teil der Auffahrt. Dort, zwischen Dunkelheit und Schatten, sah Glen ihn. Beobachtete ihn.
    Es war der gutaussehende Bursche. Arlan. Der, der auf Fia stand. Fia hatte Arlan offensichtlich abgestellt, um ein Auge auf die Pension zu haben, während sie weg war.
    Es machte ihn wütend, dass sie sich wieder aus dem Haus geschlichen hatte. Dass sie sein Bett verlassen hatte, um Gott weiß was zu tun. Um Gott weiß wen zu treffen. Um Gott weiß wohin zu gehen. Und es machte ihm Sorgen. Nein, es war mehr als Sorge. Sorge war nicht das richtige Wort für die Angst, die in den letzten Tagen auf ihm gelastet hatte.
    Die ganze Woche über hatte er sich gesagt, dass Fias merkwürdiges Verhalten nichts mit den Fällen zu tun hatte. Dass sie nichts mit den Morden zu tun hatte und nicht mehr wusste als er. Aber er hatte sich gefragt, ob seine Zuneigung zu ihr … seine Lust auf sie … ihn daran hinderte zu durchschauen, was hier vor sich ging. Er kannte Fia gut genug, um zu wissen, dass sie nichts mit den Todesfällen zu tun hatte. Aber was, wenn sie jemanden schützte, der nicht so unschuldig war? Jeder, der einen Blick hinter die seltsamen Fassaden von Clare Point warf, erkannte, wie nahe sich diese Familien standen. Wie sehr sie einander ergeben waren. Wie sie sich gegenseitig deckten.
    Er zog ein T-Shirt über den Kopf, ohne den Blick von Arlan zu wenden.
    Der Mann, dessen Augen in dem diffusen Licht zu glühen schienen, beobachtete das Haus. Aber er sah Glen nicht. Wusste nicht, dass Glen wach war. Dass Glen den Beobachter beobachtete.
    Das würde es ein ganzes Stück einfacher machen, unentdeckt aus dem Haus zu kommen.
     
    Mit zwiespältigen Gefühlen folgte Fia den Teenagern ins Naturschutzgebiet. Sie hatte sofort eine mentale Blockade errichtet, damit Maria und Katy keinen Gedanken von ihr aufschnappten und entdeckten, dass auch sie hier war. Aber es wurde schnell klar, dass die Mädchen es nicht einmal bemerkt hätten, wenn eine ganze Horde wilder Panther hinter ihnen her gewesen wäre. Sie nahmen ihre Umgebung überhaupt nicht wahr. Keine von ihnen dachte an Mahon, der auf dem Pfad, auf dem sie gerade unterwegs waren, enthauptet worden war. Keine von ihnen machte sich darüber Gedanken, dass Shannon sehr wahrscheinlich aus demselben Wald nach Hause verfolgt worden war. Alles, was sie im Kopf hatten, waren die Jungs, mit denen sie sich treffen wollten.
    Während Fia Kaleigh und ihren Freundinnen

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