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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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hast.« Sie bemühte sich, so naiv wie möglich zu klingen.
    »Tsts. Kein Geflunker, Marceline. Du hast getan, was ich dir gesagt habe, weil du Angst hattest, ich könnte der netten Oma an der Rezeption das Gesicht wegpusten. Und dann hattest du Sorge um die Halbstarken auf ihren Skateboards am Parkplatz.«
    Teddy hatte recht. Schon wieder. Er hatte sie zwingen dürfen, das Hotel durch die Vordertür zu verlassen, weil sich ein halbes Dutzend Personen in Schussweite befanden. Er hatte gedroht, einen Unbeteiligten zu töten, wenn sie versuchte, Reißaus zu nehmen. Sie hatte gehofft, dass sich auf dem Parkplatz eine Chance zur Flucht ergab, aber dort waren die Jungs in ihren Kapuzenshirts Skateboard gefahren – im Regen. Teddy hatte gesagt, dass er erst die Kids und dann Macy erschießen würde. Und anschließend sich selbst, falls nötig. Er sagte, er habe vor langer Zeit beschlossen, niemals zuzulassen, dass er ins Gefängnis kam. Er war sehr gesprächig gewesen und hatte sie auch wissen lassen, dass er ein guter Schütze war. Sie hoffte, dass er log, aber sie konnte es sich nicht leisten, ihn auf die Probe zu stellen.
    »Bitte, Teddy. Kannst du sie nicht weglegen?«, fragte Macy, während sie die Scheibenwischer ausschaltete. »Ich habe nur meinen Arm auf der Lehne ausgeruht, nichts weiter. Ich habe gesagt, dass ich mit dir komme, und das tue ich doch, oder? Ich komme mit.«
    »Und du versprichst, dich zu benehmen?«
    »Ich schwöre es beim Grab meiner Mutter, Teddy.«
    Er sah sie scheu an. »Du … du kommst gern mit mir, oder? Du willst schon lange, dass ich dich holen komme. Du weißt, dass wir füreinander bestimmt sind.«
    Sie tat so, als müsse sie sich auf die Straße konzentrieren, und wählte ihre Worte mit Bedacht. »Ich bin bei dir, oder? Nur das zählt – dass ich bei dir bin und niemand Schaden nimmt.«
    »Niemand nimmt Schaden, wenn du bei mir bist«, wiederholte er. Er legte die Pistole auf den Fahrzeugboden zu seinen Füßen. »Ist das besser?«
    Die Pistole war nun noch weiter außerhalb ihrer Reichweite. »Besser«, sagte sie und warf ihm schnell einen Blick zu. Dann sah sie wieder geradeaus.
    Sehnsüchtig starrte Macy nach draußen, als sie den Flughafen von Philadelphia passierten. Ihr fiel der Rückflug aus New Orleans wieder ein. Sie war neben Arlan gesessen und hatte mit dem Kopf an seiner Schulter gedöst. Das war ein Moment des Glücks gewesen. Sie hätte nie gedacht, dass sie jemals glücklich sein könnte, aber das stimmte nicht. Es hatte weitere glückliche Augenblicke gegeben. Als sie am vierten Juli mit Arlan am Strand Sex hatte. Als sie sich mit ihm das Bier auf seiner Verandatreppe teilte. Als sie ein paar Kindern beim Drachensteigen im Park von Clare Point zusah. Als sie mit Eva in ihrer Küche Kekse aß.
    Macy war öfter glücklich gewesen, als sie sich jemals eingestanden hatte, vor allem in den letzten paar Wochen. Deshalb war es vielleicht in Ordnung, wenn sie nun von Teddys Hand starb. Sie war ein paar flüchtige Momente lang glücklich gewesen. Vielleicht durfte sie nicht mehr vom Leben erwarten. Vielleicht durfte niemand mehr erwarten.
    Aber dann sah sie ihn an, diesen erbärmlichen Mann, der ihre Familie ausgelöscht hatte. Der all die anderen unschuldigen, ahnungslosen Familien ausgelöscht hatte. Und sie beschloss, dass es nicht in Ordnung war, heute zu sterben. Und dass es nicht in Ordnung war, wenn er sie tötete. Macy wusste nicht, was das Leben noch für sie bereithielt, aber sie wusste, dass jene flüchtigen Glücksmomente noch nicht ausreichten. Sie waren einfach nicht genug.
    Sie blickte ihn erneut an, diesmal eine Sekunde länger, bevor sie sich wieder der Straße widmete. »Kennen wir uns eigentlich?«, fragte sie, während sie die hintersten Winkel ihres Hirns nach Erinnerungen durchforstete. Sie
musste
ihn doch kennen. Sie hatte immer vermutet, dass sie ihn vielleicht kannte, obwohl weder sie noch die Polizei nach dem Mord an ihrer Familie mit einem brauchbaren Verdächtigen hatten aufwarten können.
    »Augen auf die Straße«, befahl er. »Natürlich kennen wir uns, Liebes. Ich bin’s, Teddy.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich meine: Ich erkenne dich«, log sie. »Aber woher kenne ich dich? Aus meiner Kindheit?«
    Sie bemerkte, dass er verstohlen die Fäuste ballte.
    »Nein«, sagte er.
    »Komm schon, Teddy«, bat sie sanft. »Ich bin’s.« Sie zwang sich, die nächsten Worte auszusprechen, denn es ging um ihr Leben. »Deine Marceline.«
    »Du …

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