Eternal - In den Armen des Vampirs
zu gern gewusst, ob es auch zu diesen
schönen Erinnerungen
gehörte, dass er seine Mutter umgebracht und in der Plantage verscharrt hatte, aber sie hütete sich, danach zu fragen.
»Du wusstest, wann und wohin ich aufs College gegangen bin?«
»Aber natürlich.« Er klang gekränkt.
Ein Haus im Cape-Cod-Stil tauchte vor ihnen auf; sie entdeckte eine Veranda und Fensterläden. Nach allem, was sie im Dunkeln erkennen konnte, sah es hübsch aus.
»Teddy, darf ich dich etwas fragen?«
»Selbstverständlich, mein Liebes.«
»Als du …« Sie musste an sich halten, damit ihr nicht die Stimme versagte. »Als du meine Familie umgebracht hast – mochtest du mich da schon?«
Er sah sie an. »Natürlich, Marceline. Du warst so hübsch, wenn auch distanziert, das muss ich schon sagen. Du hast nie auch nur hallo gesagt, wenn ich dir einen Beutel mit Äpfeln gegeben habe. Park da vor der Garage.« Er wies nach vorn. »Aber wenn du wissen willst, ob ich dich in dieser Nacht absichtlich verschont habe, dann muss ich ehrlich zu dir sein, Liebes. Es war nicht meine Absicht. Erst später ist mir aufgegangen, dass wir füreinander bestimmt sind.«
»Es ist dir aufgegangen?«, fragte sie. Sie musste sich zusammennehmen, um ihn nicht anzuschreien. Sie stoppte den Wagen wie befohlen vor der Garage.
»Es war Schicksal. Es sollte so sein: du und ich. Deshalb warst du in dieser Nacht nicht da. Du hast bei einem Aktionstag in der Schule übernachtet. Du solltest nicht zu Hause sein, als ich kam.«
Sie überlegte, woher er den Mist mit dem Übernachten in der Schule hatte, aber dann fiel ihr wieder ein, dass es in den Zeitungen gestanden hatte. Jemand hatte sich das einfallen lassen, um sie zu schützen.
»Als ich hinkam, um zu tun, was getan werden musste, und sah, dass du nicht da warst, wurde mir klar, dass mir eine Mission aufgegeben war. Dir und mir zusammen war eine Mission aufgegeben. Ich nehme an, dass sie sich hier erfüllen wird.« Er öffnete das Fenster und sah nach draußen. »Ich wünschte, ich könnte den Mond sehen, aber es sind zu viele Wolken da«, klagte er. »Es wäre besser, wenn ich den Mond sehen könnte.«
»Warte. Einen Augenblick. Noch mal von vorn.« Macy versuchte, sich im Zaum zu halten. Sie wollte es so gern begreifen. Wenn sie heute Nacht starb, wollte sie wenigstens wissend sterben. »Du hast gesagt: ›Als ich hinkam, um zu tun, was getan werden musste …‹ Damit meintest du: sie umzubringen. Aber warum musste es getan werden, Teddy?«
»Mutter.« Er hob die Pistole vom Fahrzeugboden auf und begann, den Schalldämpfer abzuschrauben.
»Was hat deine Mutter mit dem Mord an meiner Familie zu tun?«
»Ich habe es getan, damit sie endlich den Mund hält. Bleib sitzen.« Er stieg mit der Pistole in der Hand aus dem Wagen und ging zum Garagentor. Dort gab er eine Zahlenkombination auf einer Tastatur ein.
Macy saß einfach nur da, die Hände am Lenkrad, und starrte das Garagentor an, während es sich hob. Vermutlich sollte sie versuchen wegzulaufen, aber er hatte ja die Pistole und war so nah. Sie hätte es nie geschafft.
Teddy winkte ihr mit der Pistole hineinzufahren.
Macy steuerte ihr Auto in die makellose, leere Garage. Lampen an der Decke erhellten eine Kollektion glänzender Spaten, die ordentlich in einer Reihe nebeneinander aufgehängt waren. Es musste ein Dutzend sein, und sie waren alle fast identisch.
Macy versuchte nicht darüber nachzudenken, was er mit seinem Spatensortiment anstellte. Interessanterweise hatte er ihres Wissens nach stets nur Werkzeug benutzt, das er am Tatort vorfand. Diente ihm die Garagenkollektion vielleicht als eine Art perverser Punktetafel?
Er ging um den Wagen herum und öffnete ihr den Schlag. »Gehen wir rein, Marceline. Es war ein langer Tag, und wir sind beide müde. Und keine Dummheiten jetzt.« Er richtete die Pistole nicht direkt auf sie, aber er ließ keinen Zweifel daran, was er meinte.
Auf den Stufen ins Haus schlug er auf den Knopf an der Wand, der das Garagentor wieder herunterfuhr, und zog einen Schlüssel aus der Tasche, mit dem er die Tür ins Innere des Hauses aufschloss. Er stieß sie auf und ließ Macy den Vortritt in die Waschküche, die dahinterlag. Drinnen zog er die Tür zur Garage zu, drehte den runden Türknauf herum und betätigte den Lichtschalter.
»Mutter! Wir sind da!« Er öffnete eine zweite Tür, die aus der Waschküche hinausführte. »Die Toilette, wenn du mal musst.«
Auf der Route 1 hatte es einen verheerenden Unfall
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