Eternal - In den Armen des Vampirs
»Also hat sie nun mit dir geredet oder nicht?« Sie beobachtete ihn genauer. Dann boxte sie ihn in die Schulter. »Du Idiot! Du hast mit meiner Informantin geschlafen?«
»Aua!« Er rieb sich den Arm; anschließend strich er mit der Hand über sein T-Shirt, auf das er Eistee verschüttet hatte. »Fee, das tut weh.«
»Du hast also nicht mit ihr geschlafen?«
Als er nicht antwortete, schlug sie mit der flachen Hand auf die Armlehne der Hollywoodschaukel. »Verdammt noch mal, Arlan. Warum muss es immer so laufen? Warum kannst du deinen Schwanz nicht in der Hose behalten?«
»Dir hat’s doch früher auch gefallen, wenn ich ihn ausgepackt habe.«
Sie seufzte und sah weg. »Hast du irgendetwas aus ihr herausbekommen, bevor du mit ihr geschlafen hast? Oder vielleicht auch danach?«
»Ich muss dir leider mitteilen, dass sie keine besonders gute Informantin ist, Fee.« Er versuchte, sie aufzuziehen, aber anscheinend war sie nicht in der Stimmung dazu.
»Das heißt also nein.« Fia wollte ihn noch immer nicht ansehen.
»Ich glaube, dass sie etwas weiß, aber ich habe den Verdacht, dass es ein hartes Stück Arbeit werden wird, das aus ihr herauszubekommen.«
»Und woher weißt du das, Mr.Casanova?«
Er lächelte. »Du bist eifersüchtig.«
Sie sah stur geradeaus. »Ich bin nicht eifersüchtig, Arlan. Du nervst mich. Ich habe vielleicht eine Zeugin für diverse Morde, und du vögelst mit ihr rum. Ich hätte das nicht von dir erwartet. Ich dachte, dass du damit umgehen kannst. Dass du es für mich kannst.«
»Aber ich kann doch damit umgehen.« Als die Worte heraus waren, merkte er, dass es ein Witz zu viel gewesen war.
Fia funkelte ihn an.
»Ich hab’s versucht, okay? Ich habe ihr offen gesagt, warum ich dort war, Fee. Sie wollte mit dir sprechen, nicht mit mir. Denk daran: Wenn die Sache mit Regan nicht gewesen wäre, hättest du selbst hingehen können.«
Die Schaukel kam zum Stillstand. Keiner von beiden stieß sie mehr an.
»Sie wollte mit dir also nicht über die Morde reden, aber schlafen wollte sie schon mit dir?«
Er zögerte und stellte sein leeres Glas auf dem Boden neben der Schaukel ab. Natürlich hatte sie recht. Fia hatte recht. Wie immer. »Ja. Sie wollte mit mir schlafen. Sie war diejenige, die mich angemacht hat.«
Fia sah ihn zweifelnd an.
»Wirklich«, verteidigte er sich. »Ich schwöre es beim Grab meiner Mutter.«
Fia blickte finster drein und stellte ihr Glas ebenfalls ab. »Hast du sonst noch was mit ihr gemacht?«
»Sonst noch was?«
Sie meinte Blutsaugen. Es war gegen das Gesetz des Clans, das wussten sie alle. Und sie alle brachen dieses Gesetz gelegentlich. Sogar Fia. Das wusste er genau. Denn Fia hatte ein kleines Problem. Sie zog gern durch Bars und lachte sich dort Menschenmänner an, um dann von ihnen zu naschen – etwas, das vom Clan doppelt verboten war. Jedenfalls hatte sie das getan, bis sie ihren derzeitigen Menschenfreund kennengelernt hatte.
»Nein. Nein, natürlich nicht«, sagte er in dem Bemühen, gekränkt zu klingen. Gleichzeitig fühlte er sich schuldig für die dunklen Gedanken, die ihm heute Morgen gekommen waren, als er die schlafende Maggie in seinen Armen gehalten hatte. »Ich hatte nur Sex mit ihr. Nur Beischlaf. Nur das alte Rein und Raus. Sonst nichts.«
»Das ist immerhin etwas.« Fia atmete tief durch. Sie blickte auf den sorgsam getrimmten grünen Rasen vor dem großen viktorianischen Haus. »Gehe ich recht in der Annahme, dass sie dir nicht gesagt hat, wie ich mit ihr Verbindung aufnehmen kann? Gibt’s eine Telefonnummer? Eine E-Mail-Adresse?«
»Nein. Aber sie hat gesagt, dass sie dich anruft.«
»Du bist also einfach gegangen. Hast sie gevögelt und bist dann gegangen.«
»Fee, was hätte ich denn tun sollen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Du hättest sie
nicht
vögeln können. Was, wenn du sie verschreckt hast? Was, wenn sie nicht anruft? Es sind jetzt fünf Morde mehr. Das ist ein ziemlich übler Bursche, und die Gesetzeshüter sind ihm nicht näher als vor einem Jahr. Das kann ich dir jetzt schon sagen.« Sie erhob sich aus der Schaukel und ging zum Geländer, das um die Veranda lief.
Arlan folgte ihr. Er konnte Fia die Verbundenheit nicht erklären, die er letzte Nacht zu Maggie gespürt hatte. Sie würde es sowieso nicht verstehen, auch wenn er versuchte, es ihr zu erklären. Aber wie sollte sie auch, wenn nicht einmal er selbst es verstand? »Es tut mir wirklich leid. Ich hab’s vermasselt.«
»Da hast du recht. Das hast du.«
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