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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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Kohle sorgfältig auf und zog dann sein getreues Feuerzeug aus der Hosentasche. Kohlefeuer hatte einen schlechten Ruf, weil es so lange brauchte. Zu Unrecht. Kohle, die ohne Grillanzünder auskam, war eine wunderbare neue Erfindung. In 20  Minuten würde die Kohle die perfekte Temperatur haben, um sein Steak zu grillen.
    Er rieb das Feuerzeug an. Eine kleine bläuliche Flamme schoss empor. Er konnte die gebackene Kartoffel im Ofen riechen und hatte schon den Geschmack des blutigen und innen noch fast kalten T-Bone-Steaks im Mund.
    Die blaue Flamme erlosch. Er sah genauer hin. Das Brikett brannte nicht. Ungeduldig betätigte er erneut den Zündmechanismus des Feuerzeugs. Er brauchte drei Anläufe, um eine Flamme zu erzeugen. Die Brennflüssigkeit schien allmählich auszugehen. »Komm schon«, murmelte er. Er wurde langsam hungrig. »Mach endlich.«
    Der kalte schwarze Brikettstapel lachte ihn aus.
    »Verdammt«, fluchte er. Es war ihm den ganzen Tag über gutgegangen, obwohl ihm Fia den Kopf gewaschen hatte, weil er mit Maggie geschlafen hatte. Es war ihm gutgegangen. Er wurde damit fertig, dass er Fia enttäuscht hatte. Mit Kohle, die nicht brennen wollte, wurde er heute allerdings nicht fertig. Er betätigte den Zündmechanismus wieder und wieder.
    »Verfluchtes Drecksteil.«
    Der Riegel an seinem Gartentor klickte, und das schwere Tor schwang auf. »Arlan, bist du das?«
    Er erkannte die Frauenstimme. Nachdem sie alle schon seit Jahrhunderten miteinander lebten, kannten alle die Stimmen aller anderen, ihren Geruch, das Geräusch ihrer Schritte. »Hey, Peigi.« Er hielt das Feuerzeug direkt an ein Brikett und rieb es wieder und wieder vergeblich an. Seine Wut wuchs.
Klick, klick.
    »Ich habe geklingelt.«
    »Die Klingel ist kaputt.«
Klick, klick.
»Steht schon auf meiner Liste.« Schon seit mindestens zwei Jahren. Es war eine lange Liste, aber wenn das Leben ewig währte, waren zwei Jahre nichts als ein Tropfen in einem sehr großen Eimer.
    Peigi war eine kleine, mollige Frau um die 60 . Ihr graues Haar trug sie in einem praktischen Topfschnitt, dazu weite Shorts, ein Streifen-T-Shirt und praktische Schuhe. Peigi Ross war überhaupt eine praktische Frau. »Hast du Probleme?« Sie deutete auf den Kohlegrill.
    »Nein.«
Klick.
»Was kann ich für dich tun?«
    »Wir müssen dich um einen Gefallen bitten.«
    Abgesehen von ihrer praktischen Veranlagung war Peigi auch noch direkt.
    »Wir?« Es gefiel ihm nicht, wie das klang. »Wir« war der Clan. »Wir« bedeutete normalerweise etwas Gefährliches – wie die Hinrichtung eines berüchtigten Vampirjägers oder das Sitten von Miss Lucys fünf Katzen.
    »Ich höre.«
Klick, klick. Klick, klick.
»Verflucht noch mal. Vielleicht ist die Kohle feucht. Ich habe den Sack erst am Tag vor Griechenland aufgemacht.«
Klick, klick. Klick, klick.
Das Feuerzeug gab allmählich den Geist auf.
    »Wie du weißt, ist Johnny Hills Gicht wieder ausgebrochen.«
    »Tut mir leid. Hab ich noch gar nicht gehört.«
    »Jetzt sind es beide Füße«, sagte Peigi. »Er kann nicht mehr den ganzen Weg bis zum Museum laufen, wenn wir den Hohen Rat einberufen.«
    Arlan blickte auf. Sein Daumen begann zu krampfen. »Kann er nicht das Auto nehmen?«
    »Wir fahren nicht zu den Versammlungen. Wir laufen. Wir sind immer gelaufen, das weißt du doch.« Sie sah zu, wie er die Briketts mit dem Feuerzeug herumschob. »Soll ich das vielleicht machen?«
    »Ich schaffe das schon.« Er schüttelte das Feuerzeug und lauschte, ob überhaupt noch Brennflüssigkeit darin war. Dann versuchte er erneut sein Glück.
Klick.
»Und was will Johnny von mir? Soll ich ihn zu den Versammlungen bringen?«
Klick, klick.
»Ich kann ihn fahren. Warum fragt er mich nicht selbst?«
    »Wir fahren nicht, und wir lassen uns auch nicht fahren. Was er braucht, ist eine Auszeit.« Sie stemmte die Hände in ihre Hüften. »Er will, dass du seinen Platz im Hohen Rat einnimmst.«
    »Ich bin absolut nicht –«
    »Nur vorübergehend«, unterbrach sie ihn.
    »Peigi.« Arlan trat einen Schritt vom Grill zurück. Er war in etwa genauso frustriert von diesem Gespräch wie von der Tatsache, dass er die verdammte Kohle nicht zum Brennen brachte. »Du kennst mich. Ich bin kein Mann für den Hohen Rat. Ich bin der Mann fürs Grobe.«
    »Blödsinn«, begehrte sie auf. »Du würdest ganz hervorragend in den Hohen Rat passen. Du stehst schon auf unserer Warteliste, für den Fall, dass ein Platz frei wird.«
    »Peigi«, seufzte Arlan wieder. »Ich kann

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