Eternal - In den Armen des Vampirs
Sie legte die Hände auf das Geländer und beugte sich vor.
»Aber sie wird dich anrufen. Ich weiß es. Sie will mit dir reden. Sie will dir helfen, diesen Freak zu schnappen.«
»Und woher weißt du das?« Sie sah zu ihm auf.
Er streckte die Hand aus und strich ihr sanft über den Rücken. »Keine Ahnung. Ich habe es einfach im Gefühl. Du wirst wieder von ihr hören.«
»Ich hoffe sehr, dass du recht hast.« Sie ließ den Blick wieder hinaus auf den Rasen schweifen.
Er beugte sich neben ihr übers Geländer. »Was sollen wir deiner Meinung nach wegen Regan unternehmen?«
»Wir
können
gar nichts unternehmen. Ich glaube, ich habe Ma gestern Abend davon überzeugt. Wir müssen einfach warten. Du kennst ihn. Er wird schon wieder auftauchen.«
Dies war die perfekte Gelegenheit, Fia zu beichten, dass Regan nicht zur Liquidierung erschienen war. Aber es fühlte sich noch immer wie Verrat an. Es war nicht das erste Mal, dass Regan geschwänzt hatte. Und jedes Mal hatte er an irgendeinem Spieltisch gezockt, während er eigentlich seiner Pflicht hätte nachkommen sollen. Regan war einfach unreif. Er würde sich schon noch in seinen Job einfinden.
Aber was war mit seinem Anruf zu Hause?
Es wäre nicht das erste Mal, dass Regan in betrunkenem Zustand jemanden angerufen und eine abstruse Geschichte erzählt hätte.
Aber normalerweise rief er dann nicht seine Mutter an.
»Soll … soll ich herausfinden, wann sein Flug abgehen sollte?«, fragte Arlan. »Und wohin er fliegen wollte? Ich bin mir nicht mal sicher, dass er zurück in die Staaten wollte. Es sind noch immer einige andere Ermittlungen in Europa im Gange.«
»Das kann ich auch machen«, sagte sie.
»Nein. Du bist beschäftigt. Du hast diesen Fall am Hals.« Ihm fiel ein, dass sie nicht offiziell mit dem Totengräber-Fall betraut war. »Diese anderen Fälle«, fügte er schnell hinzu.
»Ja, ich habe die Jungs aus Baltimore gebeten, mich zu den Ermittlungen zuzulassen. Nur als Beraterin. Natürlich müssen erst ihre Bosse mit meinen Bossen reden. Aber es könnte klappen. Oder auch nicht.«
»Wenn du Maggie hättest, wärest du drin.«
»Wahrscheinlich.«
»Sie wird anrufen.«
Fias Handy klingelte. Sie nahm es aus der Hosentasche und sah erst aufs Display, dann auf Arlan.
»Dein Herzblatt?«, fragte er.
»Entschuldige«, erwiderte sie und entfernte sich ein paar Schritte. »Glen«, sagte sie ins Handy.
Arlan beobachtete, wie sie zum anderen Ende der Veranda ging, während sie leise mit ihrem Freund sprach. Mit ihrem menschlichen Freund. Er stieß die Hände in die Hosentaschen, stieg die Verandastufen hinunter und bezwang den Drang, sich nach ihr umzusehen. Fia brauchte nicht eifersüchtig zu sein, wenn er mit einer Menschenfrau schlief. Arlan hatte genug Eifersucht in sich aufgestaut. Sie reichte für sie beide.
[home]
9
F
rauen.
Sie waren sein Untergang. Immer. Arlan wusste das. Wenn er ihnen nur hätte abschwören können, wäre er besser dran gewesen. Arlan beschäftigte sich den Rest des Tages mit allen möglichen Dingen, um weder an Fia noch an Maggie denken zu müssen, aber er hatte nicht viel Erfolg damit.
Er liebte Frauen. Er liebte sie in allen Formen und Größen und Farben. Junge Frauen, alte Frauen – er machte keinen Unterschied. Und sie mochten ihn auch.
Er war Zimmermann von Beruf, wenn er nicht gerade in Clangeschäften unterwegs war, und arbeitete in der Stadt. Nachdem er ein Gutachten zur Reparatur einer Dachterrasse und zum Bau eines Unterhaltungszentrums erstellt hatte, ging Arlan auf den Markt und kaufte ein Steak, einen Sack Kartoffeln und tiefgefrorene grüne Bohnen ein. Er verzichtete auf den Sauerrahm für die Ofenkartoffeln. Er wusste zwar, dass Fia ihn nur ärgern wollte; er war bestimmt kein Fettwanst. Aber es war nie zu früh, ein gesünderes Leben zu beginnen.
Zu Hause befreite er den Kühlschrank von allen möglichen undefinierbar gewordenen Lebensmitteln, gab eine Kartoffel in den Ofen und spülte das verkrustete Geschirr, das er vor seiner Abreise nach Griechenland ins Spülbecken gestellt hatte. Als die Küche wieder in einem präsentablen Zustand war und der stinkende Abfall draußen im Müll lag, ging Arlan auf seine Terrasse und warf den Grill an. Die meisten Leute grillten heutzutage mit Gas, aber er war Purist aus Überzeugung. Er liebte den Geruch von brennender Kohle und den rauchigen Geschmack eines blutigen Steaks, dem die verlöschende Glut die nötige Würze verliehen hatte.
Arlan stapelte die
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