Eternal - In den Armen des Vampirs
Sicherheit.
Und Maggie auch.
Macy öffnete die Augen und blinzelte in das helle Licht, das durch die Ritzen zwischen den Gardinen hereindrang. Sie konnte Arlan noch immer auf ihrer Haut riechen. Auf ihrer Zunge schmecken. Ihn in sich fühlen.
Aber sie war allein.
Natürlich war sie das. Es war besser so. Wirklich.
Sie starrte auf die Stockflecken an der Decke. Ihr wurde klar, dass er wahrscheinlich schon seit Stunden fort war. Gut für ihn. Er war kein Dummkopf. Er wusste, was seine Aufgabe gewesen war und wann es Zeit war zu gehen. Macy hasste es, wenn sie Männer hinauskomplimentieren musste.
Sie stand auf und ging nackt ins Badezimmer. Als sie an der Spüle vorbeikam, sah sie den Kaffee in der Kaffeemaschine. Sie fasste die gläserne Kanne an. Sie war noch warm. Er hatte Kaffee für sie gekocht? Dann entdeckte sie die Packung Donuts – wahrscheinlich kamen sie aus dem Automaten in der Hotellobby.
Er hatte Kaffee und Donuts für sie dagelassen? Bei dem Gedanken musste sie lächeln.
Dann, als sie schon ins Badezimmer treten wollte, fiel ihr Blick auf eine Plastiktasse. Sie war mit Wasser gefüllt. Ein einzelnes Gänseblümchen steckte darin.
Sogar eine Blume. Wer war dieser Spinner?
Macy nahm das Gänseblümchen aus der Tasse und hielt es sich an die Wange. Hätte sie doch nur noch gewusst, wie man weinte.
»Mary Kay.« Arlan betrat das luftige Esszimmer und drückte Fias Mutter einen Kuss auf den ergrauenden Kopf.
»Arlan! Maria und Gott sei Dank, dass du hier bist. Du bist unser Retter.« Sie strahlte ihn an. »Ich hole dir etwas zu essen. Du musst ja halb verhungert sein.«
»Mach dir nur keine Umstände«, sagte er, als sie Anstalten machte, sich von ihrem Stuhl zu erheben. »Bleib sitzen.« Er legte ihr die Hand auf die Schulter, um sie am Aufstehen zu hindern. »Iss du nur weiter. Ich hole mir selbst etwas.«
»Fia ist in der Küche«, rief sie ihm nach. »Ich bin so froh, dass du da bist. Ich hab zu Fia gesagt, dass du heimkommen musst. Ich war mir sicher, dass du weißt, was zu tun ist.«
»Keine Nachricht von Regan?«
Sie schüttelte den Kopf und griff nach ihrem Glas mit hausgemachter Limonade, in der ein Minzezweig schwamm. »Es ist Geflügelsalat im Kühlschrank. Mit Trauben und Walnüssen – so, wie du’s magst.«
»Dank dir. Ich bin gleich wieder da. Du bleibst, wo du bist.« Er stemmte sich gegen die Schwingtür, die vom Esszimmer in die Küche führte.
Fias Eltern Mary Kay und Tom betrieben eine Pension, seitdem sie vor Hunderten von Jahren in die Neue Welt gekommen waren. Zunächst war es nur eine Kutschenstation gewesen, dann eine Schänke mit Übernachtungsmöglichkeit und ein Gasthaus, und schließlich, in den Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts, hatten sie sich noch einmal neu orientiert. Da Bed and Breakfast bei den Amerikanern immer beliebter wurde, hatte das Paar in dem Küstenstädtchen Clare Point ein gutes Auskommen als Betreiber einer modernen Pension gefunden. Jeden Tag buk und kochte und putzte Mary Kay und spielte die Herbergsmutter, während Thomas auf der Veranda saß, eine Zigarette nach der anderen rauchte und darauf wartete, dass es Zeit war, in den Pub zu gehen und seine tägliche Dosis Starkbier zu sich zu nehmen.
Als Arlan in die Küche kam, stand Fia an der Theke und gab Geflügelsalat auf ein Bett aus Salatblättern auf einem Teller. »Hey«, sagte sie. Sie sah nicht auf. Das musste sie nicht. Sie wusste, dass er es war.
»Hey«, gab er zurück.
»Geflügelsalat?«
»Klar.« Er sah zu, wie sie einen zweiten Teller aus dem Küchenschrank nahm. »Deine Mom hat gesagt, dass es nichts Neues von Regan gibt. Hat Fin etwas von ihm gehört?«
Fin war der älteste der Geschwister, nach ihr. Neben Fin und Regan gab es noch drei Jungen, die gerade im Teenageralter waren. Fia betrachtete sie ebenfalls als ihre Brüder. Beim Massaker in Irland waren sie Waisen geworden, und Mary Kay hatte sie an Kindes statt angenommen.
»Ich habe noch nicht mit Fin gesprochen. Er ist gerade im Einsatz, aber ich habe ihm eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen.«
Arlan beobachtete, wie sie Blätter von einem Römersalat rupfte und sie auf dem zweiten Teller anrichtete. »Hey, ich hätte gern ein Croissant.«
Sie verteilte Geflügelsalat auf den Salatblättern. »Nichts da. Zu viele Kohlenhydrate.« Sie gab ihm den Teller.
Er sah auf die kleine Portion Geflügelsalat hinunter. »Aber Mary Kay macht mir immer Geflügelsalat mit Croissant«, protestierte
Weitere Kostenlose Bücher