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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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sie gerade las. Wie kindisch und albern war das eigentlich?
    Nicht kindischer und alberner als der Gedanke, dass sie Fia vielleicht helfen konnte, den Killer zu schnappen. Den Mann zu schnappen, der ihr Leben zerstört hatte. Der immer weiter Leben zerstören würde.
    Macy atmete tief durch.
    Es war Zeit, zum Landhaus zurückzukehren. Sie ließ den Motor an und fuhr vom Parkplatz.
    Aber anstatt nach rechts abzubiegen, nach Süden zum Bay Bridge Tunnel, bog sie links ab. Nach Norden.
    Was war im Norden? Wer war im Norden? Was zog sie in diese Richtung? War das Teddy? War es das? Würde er sie endlich töten? War er wieder auf dem Kreuzzug? War sie die Einzige, die diesen Kreuzzug beenden konnte? Würde ihn ihr Tod zur Ruhe kommen lassen?
    Ihr Leben erschien ihr ein kleines Opfer zu sein, verglichen mit den Leben, die sie retten konnte.
    Aber sie wusste, dass es nicht so einfach war.
     
    Arlan legte gerade sein Steak auf den Rost, als er wieder das Gartentor hörte. Er konnte nicht glauben, dass Peigi die Frechheit besaß, noch einmal zurückzukommen, nachdem sie ihn so geärgert hatte. Aber als er aufblickte und ihr schon die Hölle heißmachen wollte, sah er, dass es Kaleigh war, seine Nichte, die gerade das Gartentor hinter sich schloss.
    »Hey«, rief sie. »Du bist wieder da.«
    Er hängte die Grillzange an einen Haken am Grill und breitete die Arme aus. »Ja, ich bin wieder da.«
    »Ich dachte, du hättest schon gestern Abend daheim sein müssen.« Sie umarmte ihn.
    Er setzte sich auf einen Stuhl und schob ihr mit dem Fuß einen anderen zu. »Ich habe für Fia einen Auftrag erledigt. Dann habe ich in Virginia übernachtet und bin heute Morgen hergefahren.«
    Sie ließ sich auf den Stuhl fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie sah wie jeder andere Teenager in Amerika aus. Ihr rotes Haar war lang und in einem straffen Pferdeschwanz zurückgebunden. Sie hatte so kurze Shorts an, dass ihre Mutter sie wahrscheinlich unanständig genannt hätte, und ihr doppellagiges Tanktop wirkte, als wäre es auf ihren Körper aufgesprüht. Dazu trug sie große Creolen und Kirschlipgloss.
    Aber Kaleigh war keineswegs ein typischer Teenager. Sie war nicht einmal der typische Vampirteenager. Kaleigh war die Hellseherin des Clans und würde, sobald sie ihre Fähigkeiten vollständig zurückerlangt hatte, das mächtigste übersinnlich begabte Mitglied des Clans sein.
    Mit jedem Tod und jeder Wiedergeburt schien Kaleigh stärker, scharfsichtiger und autoritärer zu werden. Als Erwachsene würde sie die ganze Macht des Clans auf sich vereinen. Sie war diejenige, auf die sich jeder verließ, wenn Entscheidungen zu fällen waren – nicht nur den Clan betreffend, sondern auch jeden Einzelnen persönlich. Trotzdem musste sie wie jeder andere in Clare Point auch sterben, als Teenager wiedergeboren werden und erst wieder sie selbst werden. Es waren noch nicht ganz zwei Jahre seit der letzten Wiedergeburt des Mädchens her, sie wuchs also noch heran.
    Unreif oder nicht, Arlan wäre nie auf die Idee gekommen, Kaleigh zu einem wie auch immer gearteten übersinnlichen Duell herauszufordern. Wenn man sie reizte, konnte sie einem gehörig Angst machen. Sie machte ihnen allen Angst, was wahrscheinlich der Grund für den gesunden Respekt war, den sie ihr trotz ihres jugendlichen Alters entgegenbrachten.
    »Willst du ein Bier?« Er hatte die Flasche auf dem Boden abgestellt, als er das Steak auf den Rost gelegt hatte. Nun nahm er sie wieder hoch.
    »Ich bin minderjährig, schon vergessen?« Sie nahm ihm die Flasche aus der Hand, nahm einen Schluck – offensichtlich trank sie nicht zum ersten Mal – und gab sie ihm wieder. »Ich mag keinen Alkohol.« Sie grinste.
    Er grinste zurück und trank die Flasche leer. »Willst du was von mir oder geht’s dir nur um das Bier?«
    Sie zuckte mit den Achseln, genau wie ein menschlicher Teenager. »Vor allem um das Bier.« Sie setzte sich auf, holte eine Tube Lipgloss aus der Hosentasche und begann, ihn auf die Lippen aufzutragen. »Ich arbeite jetzt im Dairy Queen.«
    »Gefällt’s dir?«
    Sie runzelte die Stirn. »Überhaupt nicht. Aber Mom und Dad haben gesagt, dass ich mir diesen Sommer einen Job suchen muss. Du weißt schon, ich soll mich langsam hocharbeiten: Kassiererin in diesem Jahr, Hellseherin im nächsten.« Sie verdrehte die Augen, wobei sie nicht aufhörte, den Lipgloss auf ihren Lippen zu verteilen. »Sie scheinen zu glauben, dass ich keine Dummheiten machen kann, wenn ich

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