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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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Verwesendes Fleisch …
    Bilder schossen ihm durch den Kopf. Grüfte in ordentlichen Reihen. Eisenkreuze. Ein steinerner Engel, der hoch über seinem Kopf schwebte. Ein hohes Tor mit einem einfachen Eisenkreuz. Er roch den süßlichen Duft blühender Kreppmyrte, der so schwer war, dass er ihm fast Brechreiz verursachte.
    Arlan, komm schnell. Ich habe Ärger.
    Er hörte Regans Stimme so deutlich, als würde er hier im Raum stehen.
    Arlan sah Regans hübsches Gesicht hinter dem schwarzen, schmiedeeisernen Tor aufblitzen, doch das Bild entschwand einen Sekundenbruchteil später wieder. Dann war Arlan wieder in seinem Zimmer.
    »Arlan?« Macy stand nun vor ihm; sein Gesicht lag in ihren Händen. Sie blickte ihm in die Augen. »Arlan, was ist los?«
    Sein Mund war trocken. Alle Kahill-Vampire waren in der Lage, miteinander telepathisch zu kommunizieren, wenn sie einander gegenüberstanden, aber Regan hatte die Gabe, auch aus großer Entfernung Verbindung aufzunehmen. Sogar zu Menschen. In diesem Augenblick sprach er ganz eindeutig zu Arlan. Er war in Not.
    »Bist du krank?«, murmelte Macy; sie klang besorgt.
    Arlan blinzelte. Sein Herz raste, er war erhitzt und verschwitzt, und er spürte, wie sich das Haar entlang seiner Wirbelsäule sträubte – obwohl er in Menschengestalt im Moment gar keine Haare an dieser Stelle hatte. Ein kleines Detail, das er sich nicht erklären konnte.
    Regan war in Schwierigkeiten. Ernsthaften Schwierigkeiten. Aber wo war er, und wo war Fin? Sie hätten sich längst treffen müssen. Sie hätten längst auf dem Heimweg sein müssen – zusammen.
    »Ich …« Arlan presste den Handballen auf die Stirn. In Macys Gegenwart musste er vorsichtig sein. Manchmal, wenn jemand so unvermittelt mit ihm telekommunizierte, fiel es ihm schwer, seine Menschengestalt beizubehalten. Er wünschte sich heftig, ein Luchs oder Wolf zu sein. Er sehnte sich danach, eine einfachere, elementarere Lebensform anzunehmen.
    Er ballte die Fäuste und bekämpfte den Drang, sich zu morphen. Er spielte mit dem Feuer, was Macy betraf, das hatte er von Anfang an gewusst. Er durfte nicht zulassen, dass sie ihn noch einmal in solch einem kritischen Moment erlebte. Er wusste, dass sie ihn heute Morgen in Evas Garten hatte knurren hören. Er hatte einfach nicht anders gekonnt. Sie hatte nichts dazu gesagt, aber sie hatte es gehört. Zum Glück hatte sie ihren eigenen Sinnen nicht getraut – wie die meisten Menschen.
    Aber Arlan traute seinen Sinnen.
    Noch immer hatte er in der Nase den Geruch des faulen Fleischs, der sich mit dem schweren Duft der Pflanzen mischte. Ein alter Friedhof …
    Er musste Fin auftreiben. Herausfinden, was geschehen war. Wo zur Hölle waren sie nur? »Migräne«, brachte er schließlich heraus. »Es tut mir leid. Manchmal … manchmal überfällt sie mich aus heiterem Himmel.« Er schielte und senkte den Kopf, um die Lüge in seinen Augen, den gespielten Schmerz zu verbergen.
    »O Gott. Armer Kerl.« Macy setzte sich neben ihn auf die Bettkante und strich ihm über die Schläfe. »Kann ich dir etwas bringen? Ein Aspirin? Ein Glas Wasser?«
    »Äh …« Er versuchte, auf zwei Ebenen zu denken, und es gelang ihm auf keiner besonders gut. Es war lange her, seitdem er das letzte Mal telepathisch so kalt erwischt worden war. Er war vollkommen durcheinander. Regan musste wirklich in großer Not sein, wenn er solche Bilder übermittelte. »Wasser wäre gut«, sagte Arlan zu Macy.
    »Ich bin gleich wieder da.« Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und lief mit blankem Po aus dem Zimmer.
    Arlan legte sich zurück aufs Bett; seine Beine baumelten über das Fußende. Eine Minute etwa lag er so da und versuchte, wieder zu Atem zu kommen; dann setzte er sich auf. Er griff in seine Hosentasche und holte das Handy heraus. Fin nahm nicht ab, die Mailbox sprang an. Arlan hinterließ jedoch keine Nachricht. Dann wählte er eine zweite Nummer. Als er das Freizeichen hörte, war er schon auf dem Weg ins Bad. Er hörte, wie Macy zurückkam, ging hinein und schloss die Tür hinter sich.
    »Hallo.«
    Fia war noch wach. Er hörte es ihrer Stimme an.
    »Hey«, sagte Arlan und versuchte, ruhig zu bleiben. »Hast du etwas von Regan oder Fin gehört?«
    »Nein.«
    Er hörte ihre Tastatur klappern. Wahrscheinlich war sie noch im Büro. Oder sie arbeitete von zu Hause aus. Jedenfalls war sie nicht bei ihrem Freund. In Gesellschaft von Menschen klang ihre Stimme anders. Arlan wusste, dass es falsch war, aber er freute

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