Eternal Riders: Ares (German Edition)
Hand auf den Knauf seines Schwerts, obwohl er dem Tier sowieso nichts tun durfte, aus Angst, dass Cara darunter zu leiden hätte.
Sie versetzte dem Hebel einen Schubs, und die Tür öffnete sich rasselnd. Der Höllenhund sprang heraus, stürzte sich auf Cara und riss sie zu Boden. Ares blieb fast das Herz stehen, aber als Cara ein fröhliches Kreischen ausstieß und der Hund ihr Gesicht abschleckte, wurde auch ihm klar, dass hier keine Gefahr drohte. Zumindest nicht ihr.
Hal hob kurz den Kopf, um Ares als stumme Warnung seine gefletschten Zähne zu zeigen, und Ares erwiderte den Gruß, in der Hoffnung, dass sein Hass laut und deutlich zum Ausdruck kam. Es würde kein Spaß werden, mit diesem Mistvieh umzugehen.
»Cara, lass uns gehen. Es gefällt mir gar nicht, dass du so ungeschützt bist.«
Sie bat Hal, sie aufstehen zu lassen, und er rannte in hohen Sprüngen über den Rasen davon. »Er braucht Auslauf. Vielleicht könnten wir ja zum Tor laufen statt zu reiten? Ihm die Gelegenheit geben, sich ein wenig die Beine zu vertreten?«
»Cara – «
»Bitte?«
Alles in ihm sträubte sich dagegen, aber Cara hatte so viel durchgemacht, ohne dass sie irgendeine Schuld traf – da konnte er doch dieses eine Mal etwas für sie tun.
Zwei Herzschläge weiter schallten seine eigenen Worte, die er seinen Soldaten oft genug entgegengebrüllt hatte, durch seinen Schädel wie eine Todesglocke. Lasst niemals zu, dass eine Frau eure Entscheidungen beeinflusst. Niemals. Sonst werdet ihr es bereuen, das verspreche ich euch.
17
Cara und Ares gingen auf das Tor zu. Er lief entschlossen voraus, sie folgte etwas gemächlicher. Immer wieder musste er langsamer werden und auf sie warten. Aber das war das erste Mal seit Tagen, dass sie sich wieder halbwegs normal fühlen konnte, und es war ein gutes Gefühl, über eine große Rasenfläche zu gehen, während Hal um sie herumsprang und Vögel jagte.
»Warum magst du Höllenhunde nicht?«, fragte sie.
Ares stieß ein leises Knurren aus. »Es ist nicht so, dass ich sie nicht mag.« Selbst mit dem Gewicht seiner Panzerung und Waffen beladen, bewegte er sich wie ein Raubtier die Einfahrt hinunter. Seine Augen standen niemals still, seine Nasenlöcher waren geweitet, als suchten sie nach dem Geruch der Gefahr. »Ich hasse sie mit jeder Faser meines Körpers.«
»Das ist aber ziemlich hart.«
Er fuhr zu ihr herum, sein gewaltiger Körper strahlte eine stumme Drohung aus, aber sie wusste sofort, dass sich seine Stimmung nicht gegen sie richtete. »Einer von ihnen hat meinen Bruder und meine Söhne getötet.«
»Das ist ja grauenhaft.« Ein Kloß saß ihr in der Kehle, und sie musste ein paarmal schlucken, ehe sie wieder reden konnte. »Was hast du getan?«
»Ich habe dieses Mistvieh viele Jahrhunderte lang gejagt. Hab einige seiner Kumpels aus dem Rudel umgebracht, aber ihn habe ich einfach nie erwischt. Irgendwann haben sein Rudel und er mich ausgetrickst. Sie haben mich mit einem Biss gelähmt und dann tagelang von mir gefressen.«
O Gott! »Sie haben von dir … gefressen?«
»O ja, dank meiner Fähigkeit, mich zu regenerieren. Ich habe sie gut gefüttert, und ich habe jeden Biss gefühlt. Als sie mir das Bein an der Hüfte abrissen, konnte ich trotz der unglaublichen Schmerzen nicht mal bewusstlos werden. Und dann musste ich zusehen, wie sie daran nagten, gleich neben meinem Kopf.«
Übelkeit stieg in ihrer Kehle auf. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Hal, dieser niedliche Welpe, der sich da im Gras wälzte, so etwas tun konnte.
»O ja, er würde es tun«, sagte Ares, der irgendwie wusste, was sie dachte. »Noch ist er ein Welpe, aber wenn er erst einmal ausgewachsen ist, ist er so groß wie ein Büffel, und sein Appetit auf Grausamkeiten seiner Größe angemessen.«
»Wie der, der dich in deinem Haus angegriffen hat? Hals Vater?«
»Hals Vater ist der Hund, der meine Söhne und meinen Bruder tötete.«
Oh … verdammt . »Hal … er würde nie … ich meine, sieh ihn dir nur an.«
Hal sprang in die Luft; seine Kiefer schnappten über dem Vogel zu, den er aufgescheucht hatte, und im nächsten Augenblick war das arme Tier verschwunden, bis auf eine Wolke aus Federn.
»Sicher doch«, sagte Ares trocken. »Sieh ihn dir nur an.«
»Böser Hund«, schimpfte sie.
Hal wedelte mit dem Schwanz und legte den Kopf auf die Seite. Er schien ganz und gar aus Schlappohren und Sabber zu bestehen. Wie konnte ein Welpe wie er nur zu einer dämonischen Bestie werden, wie sie
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