Eternal Riders: Ares (German Edition)
Ares beschrieben hatte?
Ares schnaubte. »Warte nur mal ab, bis er stattdessen Leute fängt.«
»Ist das … « Als ihr erneut die Galle hochstieg, schluckte sie. »Ist das ihre Nahrung?«
»Normalerweise nicht. Sie leben in Sheoul und reisen nur selten ins Reich der Menschen, es sei denn, sie würden hergerufen oder - gebracht.«
»Dann kann er also hin- und herreisen? Und in Sheoul auf die Jagd gehen?«
Ares nickte barsch. »Sie brauchen keine Höllentore, und normalerweise sind sie für Menschen unsichtbar, wenn sie sich auf der Erde aufhalten. Es kann sein, dass er sogar in diesem Moment unsichtbar ist. Wir können ihn sehen, weil wir Teil seiner übernatürlichen Welt sind.«
Sie fuhr mit dem Finger über ihre Brust, zog die erhabenen Linien des neuen Mals durch ihr Sweatshirt nach. »Deswegen.«
»Und wegen deiner Verbindung mit Hal.« Sein Blick wanderte zu ihrer Hand, die über das Mal rieb, und die Schwingungen, die von ihm ausgingen, waren auf einmal gar nicht mehr bedrohlich, sondern erotisch.
In Thans Festung hatte er gesagt, dass er Dinge fühlte, die er nicht fühlen sollte. Dass es noch andere Gründe dafür gebe, sie am Leben zu erhalten, als nur, um sein Siegel zu schützen. Und dass er sie am liebsten auf der Stelle nehmen würde, bis sie beide zu erschöpft waren, sich noch zu rühren.
Sie sollte sich nichts davon wünschen. Na ja, abgesehen vom Sex vielleicht. Ihr Herz noch einmal zu öffnen, könnte ein kolossaler Fehler sein. Aber jedes Mal, wenn sie einen Blick auf den Mann hinter dem Schwert erhaschte, jedes Mal, wenn er sie schützend in die Arme zog, sprach das den Teil in ihr an, der sich wünschte, beschützt und umsorgt zu werden. Ares wusste von ihrer Fähigkeit, wusste, was sie damit getan hatte, und behandelte sie nicht, als wäre sie ein Ungeheuer. Das allein brachte ihm schon jede Menge Punkte ein.
»Was ist das bloß, Ares?« Vermutlich hätte sie die Frage lieber nicht stellen sollen, aber Subtilität war noch nie ihre Stärke gewesen, und bei all der Ungewissheit in ihrem Leben wollte sie zumindest in diesem einen Punkt Klarheit. »Ich kann deine Signale nicht deuten, und ich weiß nicht, wer du bist.«
»Ich bin ein Krieger.«
»Ja, ich weiß schon, wer du zu sein behauptest, aber warum sagst du das? Bist du von Geburt an ein Krieger? Hast du diese Wahl getroffen? Oder waren es die Umstände?«
»Das trifft wohl alles zu.« Er nickte mit dem Kopf in Richtung Ausgang. »Wir sollten gehen.«
Sie packte sein Hemd, und er erstarrte, schüttelte sie aber nicht ab. »Wann wurdest du geboren?«
»Verdammt noch mal, Cara, wir haben keine Zeit für so was.« Die Worte klangen verärgert, aber gleich darauf stieß er einen leidgeprüften Seufzer aus, und sie wusste, dass er ihr nichts abschlagen konnte. Zumindest nicht in diesem Augenblick.
»Tu mir doch den Gefallen. Ich hab doch auch alles gemacht, was du wolltest. Nur dieses eine Mal.«
Eine Augenbraue fuhr in die Höhe. »Die Orgasmen waren noch nicht genug?«
Ein angenehmes Kribbeln erfüllte ihren Unterleib. »Frauen haben es gern, wenn der Mann sich danach noch ein bisschen mit ihnen unterhält, und das haben wir nicht.«
»Zumindest habe ich dir das Kissen mitgebracht.« Als sie ihn daraufhin nur ausdruckslos anstarrte, verdrehte er die Augen. »Ich wurde ungefähr im zweiunddreißigsten Jahrhundert vor Christus geboren.«
»Wusstest du da schon, was du warst?«
Er blickte in den grauen Himmel auf. »Achtundzwanzig Jahre lang hielt ich mich für einen Menschen. Meine Dämonenmutter stahl Babys aus ihren Wiegen und ließ an deren Stelle uns zurück. Mit irgendeiner Art von Magie brachte sie unsere menschlichen Eltern dazu, uns die Namen zu geben, die sie ausgewählt hatte.«
»Und was passierte mit den Babys, die sie gestohlen hatte?«
Er zögerte. »Das willst du lieber nicht wissen.«
Nein, vermutlich nicht. »Wo bist du aufgewachsen?«
»Ägypten.« Er blickte an ihr vorbei zu Hal, wobei sein Blick vor Hass messerscharf wurde. »Jetzt gehen wir aber.«
Sie tat, als hätte sie ihn nicht gehört. »Du hattest Kinder. Hattest du auch eine Frau?«
»Ich hab dir sowieso schon viel zu lange deinen Willen gelassen – « Er wirbelte so rasch herum, dass sie aufschrie. »Wer bist du? Zeig dich!«
Cara hörte Kies knirschen, als ein Mann um das Eingangstor herumspähte. »I-ich bin David. Ich bin ein Wächter.«
Ein tiefes, rollendes Knurren ertönte hinter ihnen, als Hal, den Bauch tief gegen die Erde
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