Eternal Riders: Ares (German Edition)
augenblicklich reagierte sein Körper auf eine Weise wie sonst nur, wenn er davorstand, sich in einen Kampf zu stürzen. Sein Herz hämmerte, Adrenalin breitete sich in ihm aus, und am liebsten hätte er sich sofort über sie hergemacht. Und wenn ich Sex haben will, hast du mir nicht zu sagen, dass ich damit nicht umgehen kann. Er erstickte ein klägliches Stöhnen. »Ich möchte nicht in eine Falle geraten. Und ich will Battle in meiner Nähe haben, falls es Ärger gibt.« Vor allem, nachdem seine Nähe zu Cara bedeutete, dass sein Panzer und seine Waffen so gut wie nutzlos sein würden. Ungefähr so wie sein Hirn.
»Ärger?«
Sie bedeutete Ärger. »Ich traue den Aegi nicht. Und ich wäre gar nicht überrascht, wenn sich Pestilence dort irgendwo rumtreiben würde.«
»Du hast eine richtig lustige Familie, weißt du das eigentlich? Und ich dachte schon, meine wäre seltsam.«
Battle begann auf das Tor zuzugehen, doch Ares zog die Zügel an. Sie hatte gesagt, sie sei ganz allein auf der Welt, habe niemanden, den es kümmerte, ob sie lebte oder starb. Warum hatte er sie nicht schon viel früher nach ihrer Familie gefragt? Vielleicht weil er ein kaltschnäuziger Mistkerl war, der vergessen hatte, wie es war, ein Mensch zu sein.
»Ich dachte, du hättest gesagt, du hast keine Familie mehr.«
»Meine Mom ist an Krebs gestorben, als ich noch klein war, und mein Dad ist vor ein paar Jahren verschieden.« Cara drehte sich um, sodass sie ihn sehen konnte. Ihre Augen nahmen die Farbe des Wassers an, das seine Insel umgab, und er wäre am liebsten hineingetaucht. »Ich habe noch eine ältere Stiefschwester aus der zweiten Ehe meines Vaters, aber wir haben uns eigentlich ständig nur gestritten, und seit der Beerdigung habe ich weder sie noch meine Stiefmutter gesehen.«
»Und du sagtest, du hast keinen Freund?«
»Wenn ich einen hätte, hättest du mich in der Dusche nicht angerührt.«
Diese Antwort gefiel ihm unerklärlicherweise ausgesprochen gut. Er trieb Battle an, das Höllentor zu betreten. Als sie es verließen, landeten sie in einem nebeligen Abend, der direkt aus dem Hund von Baskerville hätte stammen können. Was gar nicht unpassend war, da sie ja unterwegs waren, um einen Höllenhund abzuholen. Autoscheinwerfer rasten auf sie zu, und Cara schrie auf.
»Der wird uns umfahren!«
»Wir befinden uns auf einer anderen Ebene. Wir sind nicht nur für Menschen unsichtbar, sondern auch körperlos.«
»Ich dachte, du bringst die Leute dazu zu erstarren.«
»Das kann ich auch. Oder ich betrete die Welt und existiere auf dieselbe Art wie die Menschen.«
»Aber dann können sie dich sehen.«
»Ja, aber ich hab dir ja gesagt, dass meine Anwesenheit die Menschen dazu bringt, sich zu streiten.«
»Und ich hab dir gesagt, dass ich das voll und ganz verstehen kann.«
Er musste lächeln. Als sie sich an ihn lehnte, wurde sein Lächeln noch breiter. Selbst durch den Panzer konnte er ihre Hitze fühlen, und er wollte noch viel mehr von ihr spüren. Ach, verdammt, er wusste gar nicht, was er wollte, dabei hatte Unentschlossenheit nie zu seinen Fehlern gehört.
Jetzt hör bloß auf, wie ein verknallter Teenager zu grinsen. Er trieb Battle in den Trab, und sie ritten zu einem Landsitz, der von der Straße aus nicht zu sehen gewesen war. Der Besitz war von einer niedrigen Steinmauer umgeben. Ares würde sein linkes Ei darauf verwetten, dass die Umfriedung gegen böse oder übernatürliche Geschöpfe schützte. Gegen einen Reiter half allerdings kein Schutzzauber. Schlimmstenfalls könnte er ihn aus dem Khote schleudern.
Doch darüber zerbrach er sich nicht den Kopf. Vielmehr machte er sich Sorgen, dass man ihm eine Falle gestellt haben könnte. Er traute es der Aegis durchaus zu, dass sie anstrebte, Cara und ihn gefangen zu nehmen. Natürlich nur zu ihrer eigenen Sicherheit. Die Aegis besaß ein übertriebenes Bild ihrer Macht und Fähigkeiten und hielt ausschließlich sich selbst für fähig, die großen Entscheidungen zu treffen. Diese egoistischen Mistkerle würden auch an ihren eigenen Schwänzen lutschen, wenn sie es könnten.
Ares ließ Battle das Anwesen einmal umrunden, und wenn er auch hier und da versteckte Steine mit magischen Schutzsymbolen entdeckte, wies doch nichts auf eine Falle hin. Mit einem knappen Befehl löste er den Khote auf.
»Das hab ich gefühlt«, murmelte Cara. »Wir sind jetzt sichtbar, stimmt’s?«
»Ja. Und zweifellos werden wir beobachtet.« Als sie sich dem schmiedeeisernen Gitter
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