Eternal Riders: Ares (German Edition)
verzauberten Kugel auf ihn geschossen. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre er krepiert. Sie verbinden sich schließlich nicht mit jedem. Du hast wohl mächtig Eindruck auf ihn gemacht, und darum hat er dir sein Leben geschenkt.«
»Er hat mir sein Leben geschenkt?«
»Durch den Höllenkuss sind jetzt eure Lebenskräfte miteinander verbunden. Jedes Mal, wenn du verletzt wirst, lässt er dich an seiner Lebenskraft teilhaben, und umgekehrt. Alle beide werdet ihr mit übernatürlicher Geschwindigkeit heilen. Der Nachteil ist, dass du deiner Energie beraubt wirst, sobald er verwundet wird. Je ernster die Verwundung, desto schlimmer wird es für dich. Es wäre auch möglich, dass er dich völlig leer saugt und du stirbst.«
Sie zerrte an einem ihrer Ärmel herum, der sich über ihren Unterarm hinaufgeschoben hatte. »Du verkündest sicher nur zu gern solche frohen Botschaften.«
Er zuckte mit den Achseln. »Wenn du dich dann besser fühlst: Mit einem Höllenhund verbunden zu sein, verlängert deine Lebenszeit.« Zumindest wäre es so, wenn sie nicht die Trägerin eines Agimortus wäre, der sie vermutlich weitaus schneller ihrer Lebenskraft berauben würde, als der Höllenhund sie mit seiner wieder aufladen konnte. »Er muss dir wirklich sehr dankbar gewesen sein, denn Höllenhunde sind unsterblich, aber als er sich an einen Sterblichen gebunden hat, hat er zugleich seine Langlebigkeit verloren. Es wird immer noch sehr schwierig sein, ihn umzubringen, solange du gesund bist, aber wenn du stirbst, stirbt auch er.«
Sie überlegte einen Moment lang. »Bist du unsterblich?«
»Ja. Aber bei den meisten Unsterblichen gibt es durchaus einen Weg, sie zu töten. Vampire zum Beispiel leben bis in alle Ewigkeit, es sei denn, sie werden dem Sonnenlicht ausgesetzt, geköpft oder gepfählt. Aber ich bin sozusagen unzerstörbar. Mich kann man nicht töten.« Außer durch Deliverance, den Dolch, der eigens zu dem Zweck geschmiedet worden war, die Reiter zu beseitigen.
»Es gibt wirklich Vampire?« Cara schlang ihre Arme um sich, als wollte sie verhindern, dass sie auseinanderbrach.
Er hatte sich diesen Luxus nicht leisten können, als er erfahren hatte, dass die übernatürliche Welt real war: Damals waren seine Arme hinter seinem Rücken gefesselt gewesen, während er dabei zusehen musste, wie seine Frau gefoltert und getötet wurde.
»Okay, und was hat die Tatsache, dass ich nun mal diesem … Höllenhund geholfen habe, damit zu tun, dass ich auf einmal in diesem ganzen Schlamassel stecke?«
»Wie ich schon sagte, hat Sestiel den Hund mitgenommen, um seinen eigenen Aufenthaltsort geheimzuhalten. Er wusste, dass er auf der Abschussliste stand und brauchte Schutz.«
Sie sah wieder auf ihre Füße hinunter, die sogar gegen den weißen Marmor blass aussahen. »Warum wollten sie ihn denn umbringen?«
Jetzt wurde es langsam kompliziert. Er zeigte auf die dreiteilige Couchgarnitur aus schwarzem Leder, die er auf Drängen von Limos gekauft hatte, weil ja schließlich jeder Kerl mindestens zwölf ausgewachsenen Männern einen Sitzplatz auf seiner verdammten Couch anbieten können musste.
»Setz dich. Ich lasse was zu essen kommen, wenn du hungrig bist.«
»Ich bin nicht hungrig. Und ich will mich nicht setzen.« Sie kreuzte die Arme vor der Brust, zum Zeichen ihres hartnäckigen Widerstands. »Ich will wissen, was zur Hölle hier eigentlich vor sich geht.«
Ares war es nicht gewohnt, Befehle entgegenzunehmen, und das machte er mit seiner Antwort auch deutlich. »Du weißt alles, was du im Augenblick wissen musst.«
»Ach wirklich?« Vor Wut überzog eine tiefe Röte ihr Gesicht bis hin zum Haaransatz. »Ich weiß also alles ? Bevor wir aus der Pension geflohen sind, hast du gesagt, dass ich mich in Gefahr befinde. Was ist denn mit den anderen Leuten in der Pension? Ist sie explodiert? Ist es das, was passiert ist? Sind Menschen gestorben, weil ich mich in Gefahr befinde?«
»Cara – «
»Sag’s mir! Ich bin immer noch unentschlossen, was ich von alldem überhaupt glauben soll, darum brauche ich ein paar Antworten, und zwar sofort.«
Alles in ihm sträubte sich gegen ihren Befehlston, aber gut, wenn sie Antworten haben wollte, würde sie sie bekommen, unzensiert und ungeschnitten.
»Ja. Diese Leute sind gestorben, weil du in Gefahr warst. Die ganze Pension war von höllischem Feuer eingehüllt.« Das einzusetzen im menschlichen Reich verboten war, aber vermutlich würde niemand Pestilence anzeigen. »Geister, die direkt aus
Weitere Kostenlose Bücher