Eternal Riders: Ares (German Edition)
Und dann ist ein anderer Kerl auf seinem Pferd mitten aus dem Nichts aufgetaucht, und sie haben gekämpft? Die Zeit hat stillgestanden? Ich habe Menschen gesehen, die sich in Ungeheuer verwandelten? Du verlangst wirklich von mir, dass ich das glaube?«
»Es wäre schon hilfreich. Und je eher, desto besser.«
Sie schüttelte den Kopf, obwohl Leugnen langsam zu etwas wurde, das die Anstrengung nicht wert war. Dies alles war real, und das wusste sie.
Ares zog eine Augenbraue hoch. »Hast du vielleicht eine andere Erklärung für das Mal, das du jetzt zwischen deinen Brüsten trägst?«
Natürlich hatte sie dafür keine Erklärung. Wenn ein Raumschiff voller Aliens draußen vor dem Fenster gelandet wäre, hätte sie dafür auch keine Erklärung gehabt.
»Wer bist du?« Sie musterte seine Kampfstiefel, die schwarze Lederhose und das schwarze AC / DC -T-Shirt unter einer schwarzen Motorradjacke. »Warum hast du auf einem Pferd gesessen und einen Panzer getragen?«
»Darüber können wir reden, nachdem ich dich in Sicherheit gebracht habe.«
»Bist du verrückt?« Sie starrte ihn ungläubig an. »Ich gehe nirgendwo mit dir hin.«
Seine Hand durchschnitt die Luft, um sie zum Schweigen zu bringen. Langsam trat er ans Fenster. »Hast du Ratten gesehen?«
Ihre Gedanken konnten dem plötzlichen Themenwechsel nicht folgen. »Ratten?«
»Nagetiere, die wie große Mäuse aussehen.«
»Ich weiß, was Ratten sind«, stieß sie durch zusammengebissene Zähne hervor. »Warum?«
»Es sind Spione.« Er spähte durch die Vorhänge in die Dunkelheit hinaus. Dichter Nebel dämpfte das gelbe Licht der Laternen, sodass die Straße darunter in unheimliches Leuchten getaucht war. »Hast du nun welche gesehen?«
Nagetiere als Spione? Der Mann mochte ja höllisch heiß sein, aber er war ein Irrer. So unauffällig wie möglich schob sich Cara auf die Tür zu. »Ich habe keine pelzigen kleinen James Bonds gesehen.« Auf seinen ausdruckslosen Blick hin fügte sie noch hinzu: »Ja, irgendwas ist da in den Schatten hin- und hergewuselt, aber immerhin hab ich heute Abend eine Menge seltsamer Dinge gesehen.« Noch ein Stück weiter.
»Du wirst es nicht schaffen.«
»Was nicht schaffen?«
Seine Stimme war eine seltsame Mischung aus Langeweile und Belustigung. »Du wirst es nicht bis zur Tür schaffen.«
Ach nein? Einen Versuch war es jedenfalls wert. Sie maß die Entfernung und überlegte sich, den Rest der Strecke so schnell hinter sich zu bringen, wie sie nur konnte, aber dann erstarrte sie zu Eis, als sich sein gewaltiger Körper versteifte. »Was ist?«
»Ich hab ein Pferd gehört.«
Als sie sich an den gruseligen weißen Hengst mit den bösartigen rubinroten Augen erinnerte, schluckte sie. »Ein … böses Pferd?«
»Pestilence«, zischte er. Er wirbelte so schnell herum, dass sie seinen Bewegungen mit den Augen nicht mehr folgen konnte, und stand im nächsten Moment neben ihr. »Wir müssen sofort hier weg.«
Er streckte den Arm aus, und eine seltsame Tür aus Licht erschien mitten im Zimmer. Seine Hände schlossen sich um ihre Arme, und gerade als ein ohrenbetäubendes Donnern das Gebäude erschütterte und eine Explosion aus Hitze und Feuer auf sie zuwälzte, stürzte sich Ares zusammen mit ihr in das Licht.
Von dämonischen Flammen ewigen Feuers gejagt, fiel Ares mitsamt Cara aus dem Höllentor in sein großes Zimmer.
Scheiße, das war verdammt knapp. Zu knapp. Seine Instinkte hätten ihn viel früher warnen sollen, aber aufgrund seiner Einschränkungen, wenn er sich in unmittelbarer Nähe seines Agimortus befand, war er so hilflos wie eine angebundene Zuchtstute, die darauf wartete, von einem geilen Hengst bestiegen zu werden.
Hitze versengte seine Fußknöchel. Beinahe hätten sich die Finger des Feuers um ihn geschlossen, ehe das Tor versiegelt war. Ares traf mit der Schulter auf dem Marmorfußboden auf und rollte sich ab, um die Wucht des Falls zu mildern. Cara klammerte sich fest an ihn, sodass ihre Gliedmaßen davor bewahrt wurden, unkoordiniert durch die Luft geschwenkt zu werden und gegen die harte Oberfläche zu prallen.
Im Gegensatz zum letzten Mal, als er mit ihr zu Boden gegangen war, lag sie diesmal auf ihm, die Arme um seine Taille gewickelt, das Gesicht an seinem Hals vergraben. Sie roch nach Vanille und Blumen, und es war vermutlich nicht der angemessene Augenblick, um an so etwas zu denken, aber es war verdammt lange her, seit sich zum letzten Mal der weiche Körper einer Frau so an ihn geschmiegt
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