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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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die Zeit um. Es ist eine Stoppuhr, Cara.« Er drückte auf die Spitze des Schwerts, sah zu, wie sich das Fleisch weiß färbte, um sich gleich darauf wieder mit Blut zu füllen. »Und die Zeit läuft uns davon.«

9
    Cara stand da wie ein Reh im Scheinwerferlicht. In ihrem Kopf drehte sich alles, ihr Herz klopfte wie wild. »Ich glaube, jetzt muss ich mich doch hinsetzen.«
    Ihre Füße waren schwer wie Blei, während sie sich über den Marmorfußboden zu einem dicken Teppich schleppte. Dort stand ein großer Couchtisch, der wie ein Schachbrett gestaltet war. Sie warf zwei Schachfiguren von der Größe einer Bierdose um, als sie sich auf den dick gepolsterten Ledersessel sinken ließ.
    »Du magst Schach.« Ihre Stimme war hohl, ihre Bemerkung einfach nur schwachsinnig.
    »Ja.«
    »Und, bist du gut darin?« Noch so eine schwachsinnige Frage. Sie redete über etwas so Unbedeutendes wie Schach, während Ares von gefallenen Engeln, Dämonen und ihren Tod sprach.
    Er stellte die Figuren wieder auf. »Mich hat noch nie jemand geschlagen.«
    »Erinnere mich daran, dass ich dich nicht zu einer Partie herausfordere«, murmelte sie.
    »Es wäre klug, mich überhaupt nicht herauszufordern.« Er wandte sich zu einem der Ausgänge auf der anderen Seite des Zimmers und rief nach jemandem namens Vulgrim.
    Seine Arroganz nervte sie, wenn sie auch vermutlich gerechtfertigt war, und sie begrüßte die Verärgerung. Alles war besser, als verängstigt und verwirrt zu sein. Aber noch ehe sie etwas sagen konnte, betrat ein schwerfälliges Geschöpf mit Hörnern wie ein Widder und einer breiten Schnauze das Zimmer, dessen Hufe auf dem Boden klickten. Er – zumindest nahm sie an, dass es sich um einen Er handelte – trug eine Art Ledertunika über einem Kettenhemd, unter dem er wohl noch etwas anderes anhaben musste, denn sonst hätte sich sein dickes braunes Fell in den Kettengliedern verfangen.
    Sie hatte geglaubt, dass nichts sie noch mehr aus der Fassung bringen könnte, aber jetzt schien ihr der Zeitpunkt für ihre beste Imitation einer Marmorstatue gekommen zu sein, und sie versuchte, so unsichtbar wie nur möglich zu erscheinen, als Ares dieses Ding anredete.
    »Mein Gebieter«, sagte das Ding mit grummelnder Stimme.
    Ares neigte den Kopf. »Vulgrim, bring Orkwasser für den Menschen. Teile den anderen mit, dass sie alles bekommt, was sie will.« Er warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu. »Abgesehen von der Freiheit. Ihr habt sie mit eurem Leben zu schützen.«
    Ork wasser? Sicher hatte er Orchideen wasser gesagt. So was Ähnliches wie Rosenwasser, nur eben mit Orchideen. Gott, am liebsten hätte sie sich vor Lachen ausgeschüttet, weil dort ein Monster im Zimmer stand und sie sich Gedanken über Blumenwasser machte. Sie beäugte Ares und revidierte ihren Gedanken. Es standen zwei Monster in diesem Zimmer.
    Vulgrim verbeugte sich, drehte sich auf seinen hufigen Füßen herum und verschwand im Gang vor dem Wohnzimmer.
    »Was – «, sie räusperte sich, um diese schmähliche Heiserkeit loszuwerden, »was war das denn?«
    Er zog die Jacke aus und warf sie über die Couchlehne. »Ein Widderkopf-Dämon. Ich hab dreißig Stück von der Sorte als Diener und Wachen. Sie werden dir nichts tun.«
    Aber selbstverständlich nicht. Warum sollten Dämonen ihr etwas antun? »Sehen alle Dämonen so nach Ziege aus?«
    Er holte tief Luft, als ringe er um Geduld, um ihre Fragen zu beantworten. »Es gibt genauso viele Arten von Dämonen, wie es Säugetiere auf der Erde gibt, auch wenn viele von ihnen so menschlich erscheinen wie du und ich. Die nennen wir Ter’taceo . Du wirst fähig sein, einige von ihnen zu spüren oder zu sehen, nachdem du jetzt ein Teil dieser Welt bist.«
    Ihr fiel der Mann ein, der in York aus dem Pub gekommen war; der, der sich einige grauenhafte Sekunden lang in eine scheußliche Kreatur verwandelt hatte. Als plötzlich etwas Pelziges durch das Zimmer schoss, vergaß sie den Kerl aus dem Pub. »Ist dieses … Ding hinter dir auch ein Dämon?«
    Ares wirbelte herum, und ein breites Grinsen ließ seine harschen Züge weicher erscheinen. »Japp.« Er gab ein paar schnurrende Laute von sich, und das Ding, das etwa die Größe eines Beagles hatte, eine rundliche, buschigere Miniaturversion von Vulgrim, kam auf vier Beinen herbeigerannt. Überrascht von Ares’ unerwarteter Zärtlichkeit, sah sie zu, wie er die Kreatur liebevoll kraulte. »Geh nach Hause, Rath. Dein Vater macht sich sicher schon Sorgen.« Das kleine Ziegenvieh

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