Eternal Riders: Limos (German Edition)
Siegel ihres Bruders brach. Und zum ersten Mal erkannte er, wie viel sie verloren hatten.
Nach einer Weile setzte unbehagliches Schweigen ein. Hal, der Höllenhund, jaulte, als könnte er die Anspannung fühlen. Schließlich räusperte sich Ares und kam wieder zum eigentlichen Thema. »Ich habe keine Ahnung, wie man eine große Hochzeit plant«, grummelte er. »Wir hatten einfach nur eine kurze Zeremonie am Strand, nur mit Than und Limos.«
Cara grinste. »Darum kümmern wir uns, Limos und ich. Du kommst mit mir, und dann bereiten wir dich vor.« Sie tätschelte Ares’ Brust. »Du trommelst deine Kumpel aus dem Underworld General zusammen, und ich garantiere dir, dass deren Gefährtinnen ebenfalls mithelfen wollen.«
»Das sind nicht meine Kumpel«, seufzte er, aber Cara ignorierte ihn einfach.
Sie packte Limos am Arm und zog sie auf die Füße. »Komm schon, Li. Bis heute Abend muss die Hochzeit stehen.«
25
»Bist du verrückt geworden, Arik?«
Arik lächelte seine Schwester an, die sich in Thans Haus umsah, in dem Diener aus sämtlichen Reiterhaushalten damit beschäftigt waren, alles für ein Fest vorzubereiten.
»Kann schon sein.« Vielleicht stimmte das sogar. Was jedenfalls definitiv nicht stimmte, war die Anspannung zwischen Runa und ihm, der ganze unausgesprochene Mist darüber, dass er ihren Anrufen aus dem Weg gegangen war.
»Ich kapier das einfach nicht.« Runa rieb sich die Arme durch ihren cremefarbenen Angorapulli hindurch. »Limos hat dich in die Hölle befördert, und jetzt willst du sie heiraten?«
»Sie hat mich nicht in die Hölle befördert . Es war eine Art Missverständnis.«
Runa warf ihm einen Blick zu, den sie gewöhnlich für ihre Drillinge reservierte, wenn einer von ihnen mal wieder unartig war. »Ein Missverständnis … das ist, wenn dein Partner es versäumt, deine Lieblingsserie aufzuzeichnen, weil er sich auf ein Footballspiel konzentriert hat, statt dir zuzuhören.« Sie warf Shade einen finsteren Blick zu, der sie verlegen angrinste, während er damit beschäftigt war, Bänke und Tische durch die Gegend zu schieben. »Aber nicht, wenn dich jemand einen ganzen Monat in der Hölle schmoren lässt.«
»Das liegt jetzt hinter uns«, sagte er. »Diese Hochzeit ist der einzige Weg, sie zu retten.« Und wenn es funktionierte, auch sich selbst.
»Dann ist das also eine Art Vernunftehe? Du liebst sie nicht?« Runa klang beinahe erleichtert, darum war er nicht sicher, was er darauf sagen sollte.
Er hatte sich in Limos verliebt, aber das konnte er nicht laut aussprechen. Noch nicht. Wenn er es sagte, dann zu Limos. Er hatte vielleicht nicht damit gerechnet, je zu heiraten, aber jetzt, nachdem er diese Entscheidung getroffen hatte, würde er die Sache ernst nehmen, und seine Frau würde in jeder Hinsicht seine Partnerin sein. Sie wäre die Erste, die die wichtigen Dinge zu hören bekam – beispielsweise seine Gefühle für sie.
»Sie hat mir das Leben gerettet. Sie war bereit, ein gewaltiges Opfer für mich zu bringen, und jetzt kann ich dasselbe für sie tun. Ich will es wirklich, Runa.«
Seine Schwester tat einen langen, tiefen Atemzug, ehe sie ihn wieder ansah. »Okay.« Sie schloss ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich. »Ich freue mich für dich.«
Er erwiderte ihre Umarmung und küsste sie auf den Kopf. »Wie ich sehe, hat die Ehe dir nicht geschadet, also besteht doch wohl Hoffnung für mich, schätze ich.«
Sie löste sich von ihm und sah zu ihm auf. »Wow, du klingst zum allerersten Mal so, als ob du unsere Ehe tatsächlich gutheißt.«
Er schnaubte. »Ich mag den Kerl immer noch nicht, aber ich bin doch nicht blöd. Er tut dir gut, und es gibt niemandem, dem ich deine Sicherheit eher anvertrauen würde.«
»Und was ist mir dir?« Runas Stimme wurde leise und todernst. »Bist du in Sicherheit? Oder wird diese Heirat dich in Gefahr bringen? Sollte ihr Siegel brechen –«
»Sollte ihr Siegel brechen, stecken wir allesamt mächtig in der Klemme.« Er lächelte, in der Hoffnung, sie zu beruhigen. »Limos hat ihren Agimortus endlich gefunden, und sie trägt ihn immer bei sich, bis wir ihn irgendwo verwahren können, wo er für alle Zeit sicher ist.«
Das allerdings war ein strittiger Punkt zwischen den Reitern, dem R- XR und der Aegis. Sie hatten vor einer Stunde eine kurze Telefonkonferenz abgehalten, um die beste Vorgehensweise zu diskutieren, und selbstverständlich war jede Partei davon überzeugt, dass sie am besten geeignet wäre, um Limos kleine
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