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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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bewegen. Ihr Körper war zufrieden, und doch schien immer noch etwas zu fehlen. Unter ihr hob und senkte sich Thanatos’ Brustkorb heftig, und die glatte tätowierte Haut war mit einem dünnen Schweißfilm bedeckt. Sie fragte sich, ob er wohl gefühlt hatte, wie ihre Fähigkeit wie ein elektrisch aufgeladenes Unwetter getobt hatte. Sie hätte schwören können, dass sie an einem gewissen Punkt losgelassen hatte, aber als sie die Augen geöffnet hatte, war da kein Licht gewesen, kein Kreischen, überhaupt kein Anzeichen der Kreatur, die Seelen extrahierte wie ein chirurgisches Instrument.
    Vielleicht war ihre Angst, beim Sex die Beherrschung zu verlieren, ja völlig unbegründet gewesen.
    Sie lauschte Thans Herzen, das unter ihrem Ohr pochte, und strich mit einer Hand über sein seidiges Haar. Sie liebte seine Flechten, und als sie nun eine davon um den Finger wand, seufzte sie in erschöpfter Resignation.
    So sehr sie sich auch wünschte, einfach so liegen bleiben zu können, vielleicht sogar noch eine zweite Runde einzuläuten, musste sie jetzt gehen, wenn der Plan der Aegis funktionieren sollte.
    Mit letzter Kraft richtete sie sich auf. Die gelben Augen des Reiters starrten sie an. Die Brauen hatte er zusammengezogen, er sah vollkommen verwirrt aus. Vielleicht war er es ja nicht gewohnt, dass eine Frau die Regie übernahm. Zu schade. Wenn das der Fall war, dann würde er das einundzwanzigste Jahrhundert wohl nicht lieben.
    Sie stieg mit steifen Beinen etwas umständlich von ihm herunter und zog ihre Hose an. »Schön«, sagte sie, während sie sich den Pulli überstreifte. »Das hat echt Spaß gemacht, aber jetzt muss ich los.«
    »Du gehst nirgendwohin.« Seine Stimme klang seltsam hohl.
    Sie stieg in ihre Stiefel. »Na, und ob ich das tue. Ich habe meine Nachforschungen beendet.« Sie schloss den Reißverschluss ihrer Tasche, darauf bedacht, schleunigst zu verschwinden, ehe sie noch ihre Meinung änderte und blieb. »Wenn die Aegis noch irgendetwas braucht, schicken sie jemanden her.«
    »Du gehst nirgendwohin«, wiederholte er. Diesmal klang er regelrecht verbiestert. »Und du wirst mich erlösen.«
    Sie hob eine Augenbraue. »Ich würde meinen, das hätte ich schon erledigt.«
    Er starrte sie finster an, die Brauen tief über die verwirrt dreinblickenden Augen gezogen. Dann veränderte sich abrupt etwas. Ein rauchiger Schatten glitt über seine Miene, und in seinen Augen schienen eisige Scherben zu glitzern. Sogar die Luft selbst knisterte gefährlich.
    »Du … Verräterin .« Seine Stimme war leise, von einer tiefsitzenden, erschreckenden Wut erfüllt. »Du hast gar nichts erledigt.«
    Bis ins Mark von seinem plötzlichen Stimmungswechsel erschüttert, trat sie zurück. Offensichtlich sprachen sie hier nicht über dieselbe Art von Erlösung.
    Er warf einen Blick auf die Weinflasche. »Und du hast mich vergiftet.«
    Ihn vergiftet? Als ob sie so tief sinken würde, nur um Sex mit ihm zu haben. »Hör mal, du musst dich beruhigen, und ich muss jetzt gehen.«
    »Warte.« Seine Stimme traf sie wie ein Peitschenhieb. Seltsam, dass er immer noch stocksteif auf der Matratze lag, stinksauer, wie er war. »Du bist hergekommen, um mich zu verführen, hab ich recht?«
    Sie setzte ihre beste verletzte Miene auf, während sie ihren Parka anzog. »Ich bin davon überzeugt, dass deinem Ego diese Vorstellung gefällt –«
    »Was hast du mit mir gemacht? Wie hältst du mich fest?« Als sie nur blinzelte, offenbar von allem in dieser Unterhaltung zutiefst verwirrt, stieß er einen Fluch aus. »Deine … Gabe. Dein verdammtes Licht steckt in meiner Haut. Aber wie?«
    O nein. Scheiße! Dann hatte sie wohl doch losgelassen. »Tut es … tut es dir weh?«
    »Meine Seelen kämpfen dagegen an«, knurrte er. »Sie sind dabei, es zu vernichten, und sobald ihnen das gelungen ist, werde ich dir den Hals umdrehen.«
    Na, wenn das kein Hinweis war, dass sie hier nichts mehr verloren hatte. Sie ging auf die Tür zu.
    »Arbeitest du mit Pestilence zusammen?«
    Ihr sackte der Unterkiefer herunter. Mit weit offen stehendem Mund fuhr sie zu ihm herum. »Meinst du tatsächlich, dass ich so dringend Sex mit dir haben wollte, dass ich deinen bösen Bruder um Hilfe bitte? Wow, du bist echt der größte Egomane, der mir je über den Weg gelaufen ist.«
    »Sex?«, brüllte er.
    Sie erschrak dermaßen, dass sie unwillkürlich einen Schritt zurücktrat.
    »Das war kein Sex. Du hast mich reingelegt. Du hast mich vergiftet und missbraucht. Hast du

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