Eternal Riders: Limos (German Edition)
gewesen wäre, hätte ihn beeindruckt, wie stark Reaver immer noch war, obwohl ihm die Flügel genommen worden waren.
»Wann wirst du es endlich lernen, Reseph?«, fragte Reaver. »Du kannst mir wehtun, aber brechen wirst du mich nie.«
»Das werden wir ja noch sehen, du Arsch.«
Pestilence legte mit allem los, was er hatte. Reaver wehrte sich nicht mal, während Pestilence ihn trat und auf ihm herumtrampelte, bis von dem Engel nichts mehr übrig war als ein bewusstloser Fleischhaufen und das Blut nur so von Pestilences Stiefeln rann. Da legten sich Harvesters Hände schwer auf seine Schultern.
»Was ist passiert?«, fragte sie, und er fuhr zu ihr herum.
»Du solltest es besser wissen, als mich zu berühren.«
Er umkreiste sie, während er das Ausmaß ihrer Angst sondierte, und nachdem er entschieden hatte, dass sie längst noch nicht genug davon empfand, packte er sie bei der Kehle und schleuderte sie gegen die Wand. Danach atmete er so tief ein, dass er ihren Schrecken auf der Zunge schmeckte. Er lächelte.
»Die Aegi hat meinen Bruder gefickt«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Also, warum ist sein Siegel nicht gebrochen?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Harvester. Obwohl er das Gefühl hatte, dass sie log, wusste er doch auch, dass sie ihm nichts anderes sagen würde, so viel er sie auch schlagen mochte. Jedenfalls nicht, wenn es sich hierbei um eine der »Regeln« handelte, denen Reaver und sie zu folgen hatten.
»Lügnerin.« Er würde sie ficken, bis sie am Ende war. Bis jeder Knochen zermalmt und er von ihrem Blut glitschig war. Er riss ihr das Gewand vom Leib, sodass sie nackt und zitternd vor ihm stand.
»Es gibt immer noch Hoffnung«, keuchte sie, als er seine Finger zwischen ihre Beine stieß.
»Lass … sie … in Ruhe.« Reavers Stimme ertönte hinter ihm, abgehackt und schwach, aber immer noch stark genug, um die Luft vor Macht knistern zu lassen.
Vielleicht würde er sich Reaver auch noch vorknöpfen, nachdem der Engel ihm zugesehen hatte, wie er es dieser Hure von Harvester besorgt hatte. Mit einem Lächeln blickte er über die Schulter.
»Nur keine Sorge, Reavie-weavie. Ich werd noch ein bisschen was für dich übrig lassen. Ich bin wie dieser Trommelhase aus der Werbung, der läuft und läuft und läuft.« Sein Finger glitt über seine Kehle, und sogleich schmolz sein Panzer weg, und er stand so nackt da wie Harvester.
»Du Bastard«, krächzte sie.
»Wie wahr«, sagte er zustimmend.
» Reseph! « Die donnernde Stimme erfüllte die gesamte Residenz und erschütterte ihn bis ins Mark. Ganz langsam drehte er sich zu Reaver um, der in seinen Ketten dastand. Sein Körper leuchtete und hatte die doppelte Größe angenommen. »Du wirst dies nicht tun.«
Es gab keinen Grund, den Engel zu fürchten. Überhaupt keinen, aber irgendetwas in Pestilence, das so tief saß, dass er es nicht erreichen konnte, war so verängstigt wie ein kleines Kind im Angesicht des erzürnten Vaters.
Trotzig hob er das Kinn, und es gelang ihm sogar, verblüfft zu klingen, als er sprach. »Jetzt hast du mir doch tatsächlich die Stimmung verdorben.« Wieder fuhr der Finger über die Kehle, und schon trug er wieder die Rüstung. »Dann halt ein andermal. Sobald die Apokalypse beginnt, werde ich mir dich vornehmen, bis deine Schreie mich nicht mehr amüsieren und deine Haut keine Organe mehr bedeckt.«
Mit diesen Worten verließ er Harvesters Haus, in der verzweifelten Hoffnung, dass niemand bemerkt hatte, wie ihm die Knie zitterten. Was sollte der Scheiß? Seit sein Siegel gebrochen war, hatte er vor nichts und niemandem mehr Angst gehabt. Wild fluchend öffnete er ein Höllentor und kam bei dem schwarzen Bogengang heraus, der zur Wohnung seiner Mutter führte. Sie befand sich in dem tempelähnlichen Gebäude und räkelte sich auf einem Sofa mitten in einer Orgie. Wie immer. Der Anblick beruhigte ihn, aber nur ein wenig.
»Mein Sohn«, schnurrte sie und krümmte einladend den Finger zum Zeichen, dass er zu ihr kommen solle. »Du wirkst aufgebracht.«
Er trat nach dem humanoiden Mann, der vor ihm auf die Knie gesunken war, und bewegte sich durch die ineinander verschlungenen Leiber. »Mein Plan ist fehlgeschlagen.«
»Dann hat die Aegi Thanatos nicht die Unschuld genommen?«
»Das hat sie, aber sein Siegel ist nicht gebrochen.«
Lilith blinzelte, und ihr geschmeidiger Körper setzte sich in einer anmutigen Bewegung auf. Sie trug einen dünnen, durchsichtigen Rock, aber kein Oberteil, bis auf eine Kette mit einem
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