Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
andere Pfad, der genauso tintenschwarz erschien, leicht anzusteigen schien. Da Arik nach oben, ins Reich der Menschen zurück wollte, fiel ihm die Entscheidung nicht schwer.
    Er schlug diesen Weg ein und blieb nur ab und zu stehen, um zu lauschen. Aber bis auf das typische Rascheln der Stacheligen Höllenratten, die durch die Tunnel huschten, waren keine dämonischen Laute zu vernehmen. So weit, so gut.
    Bis zur nächsten Gabelung.
    Beide Tunnel waren dunkel und voller Stalaktiten und Stalagmiten. Also wirklich, was sollte denn jetzt dieser Scheiß? Wie konnte sich ein relativ glatter Pfad auf einmal in einen Hindernisparcours verwandeln?
    Er überlegte eine ganze Weile, versuchte es ganze drei Mal mit ene mene muh und stieß schließlich frustriert die Luft aus. Welchen Weg sollte er nur …
    Und vergiss nicht, dass du, wenn du immer den rechten Weg gehst, niemals nach links abbiegen musst.
    Er blinzelte. Hatte Tavin ihm da etwa einen Hinweis gegeben? Dieser raffinierte kleine Sem. Da ihm nichts Besseres einfiel, nahm Arik den rechten Weg und begann, sich vorsichtig durch die steinernen Hindernisse vorzuarbeiten. Als er an die nächste Gabelung kam – diesmal hatte er die Wahl zwischen drei Wegen – nahm er wieder den rechten. Der Tunnel schien im Großen und Ganzen eher nach links zu tendieren, aber er hielt sich jedes Mal, wenn er die Wahl hatte, rechts. Und seltsamerweise begegnete er keinen Dämonen.
    Es kam ihm vor, als sei er schon Stunden unterwegs; seine Füße bluteten, und sein Magen zog sich vor Durst zusammen. Die Tunnel wurden immer heißer, einige waren mit Dampf und Rauch gefüllt, andere wiederum so sauerstoffarm, dass er beinahe das Bewusstsein verlor.
    Während er sich weiterquälte, ließ er eine Spur aus Blut hinter sich zurück – Scheiße, das war echt übel. Er stolperte ein paar Mal, zog sich Schnitte in Händen und Knien zu, und seine Hose bestand mittlerweile nur noch aus ein paar zerfetzten Lumpen. Er hatte Tagträume von kaltem Bier und Essen – und, zu seinem Bedauern, von Limos –, während er sich weiterkämpfte, die Augen weit aufgerissen, alle Sinne, die so lange abgestumpft erschienen waren, hochkonzentriert.
    Dann jedoch wurden all seine Hoffnungen und Fantasien wie aus dem Nichts zerstört, als hätte ihn eine Tomahawk-Rakete getroffen.
    »Hallo Arik.«
    Arik erstarrte bis ins Mark. Pestilence hatte ihn gefunden.

6
    Als Limos die Notaufnahme des Underworld General betrat, war dort mal wieder die Hölle los. Eine Krankenschwester mit goldenem Haar – laut ihrem Namensschildchen hieß sie Vladlena – hielt kurz inne, obwohl sie eine Krankenliege schob, auf der sich ein blutender Patient befand.
    »Eidolon ist im OP .« Dann zeigte sie zum Empfangstresen. »Shade ist dort drüben.«
    »Ich bin nicht wegen –«
    Vladlena eilte weiter, ohne ihr zuzuhören, aber da hatte Shade Limos schon erblickt. Na toll. Shade hatte sich in den vergangenen Wochen wie das letzte Arschloch aufgeführt. Er war der Gefährte von Ariks Schwester, und wenn Arik und Shade auch nicht gerade die besten Freunde zu sein schienen, sah der Dämon es gar nicht gern, welche Sorgen sich seine Gefährtin um ihren Bruder machte. Und da Ariks Lage in gewisser Weise Limos’ Schuld war – nur indirekt, da Arik schließlich sie geküsst hatte und nicht umgekehrt –, hatte Shade Limos das Leben in letzter Zeit zur Hölle gemacht.
    Shade warf das Klemmbrett, das er gehalten hatte, auf den Tresen und kam zu ihr hinüberstolziert. »Hast du Neuigkeiten?«
    »Es gibt nichts Neues«, sagte sie. »Ich bin nur hier, um Kynan zu treffen.«
    »Ich habe gerade mit ihm telefoniert. Er ist schon auf dem Weg.«
    »Danke.«
    »Du kannst mir danken, indem du Arik findest.« Schon war er wieder davonstolziert, ehe sie ihm die passende Antwort geben konnte. Hornochse.
    Sie ließ die Hand in ihre Tasche gleiten und spielte mit Ariks Erkennungsmarken, während sie den unaufhörlichen Strom von Patienten beobachtete, der die Notaufnahme durchlief. Was er wohl gerade machte? Ob er vor Qualen schrie? Oder ob er in irgendeiner Ecke hockte, im Dunkeln, frierend und verängstigt? Dachte er vielleicht an sie und verfluchte ihren Namen? Klebriger Schweiß begann ihren Körper zu bedecken, der nach Schuld roch. Fauliger, dicker, bitterer Schuld.
    In ihrer verzweifelten Suche nach Ablenkung schnappte sie sich erneut Vladlena. »Ist es hier immer so chaotisch?«
    »In letzter Zeit schon.« Sie seufzte. »Das liegt an dem Aufruhr in der

Weitere Kostenlose Bücher