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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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beantworten: Hatte Caitlyn irgendwelche übersinnlichen Fähigkeiten geerbt? Wenn ja, lohnte es sich, sie weiter zu fördern? Und, was am wichtigsten war: War Caitlyn Die Dunkle aus der Prophezeiung?
    Es gab keine Möglichkeit, das herauszufinden, zumindest jetzt noch nicht. Sie mussten Caitlyn ins Château de la Fortune holen, wo sie zeigen konnte, was in ihr steckte. Wenn Caitlyn Die Dunkle war, würde sie sie zum Herz des Schicksalsrads führen.
    »Ich habe Ziele für die Schwesternschaft im Auge, die ohne ein gewisses Risiko unerreichbar bleiben«, sagte Eugenia schließlich. »Wir holen Caitlyn hierher, ins Château de la Fortune, und stellen als Allererstes fest, ob sie die ist, die wir suchen.«
    »Und wenn Caitlyn nicht Die Dunkle ist?«, wollte Marguerite wissen. »Oder kein echtes Mitglied der Schwesternschaft? Was machen wir dann mit ihr?«
    Eugenia zuckte elegant mit der Schulter und tat damit das Thema und im gleichen Zug das Mädchen ab. »Wir werden sie wieder los. Wenn sie nicht Die Dunkle ist, ist sie nicht wichtig, oder?«
    Marguerite brummte zustimmend.
    Amüsiert verzog Eugenia den Mund. Typisch Marguerite – sie war so schnell aufzubringen und doch so unglaublich leicht zu manipulieren. Eugenia hatte nicht einmal in Marguerites Bewusstsein eindringen müssen, um dafür zu sorgen, dass sie sich benahm. Es hatte nur einiger Worte bedurft. Eigentlich jammerschade. Eugenia benutzte leidenschaftlich gerne ihre Gabe, die Gedanken anderer zu kontrollieren, und nahm jede Möglichkeit wahr, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Bedauerlicherweise konnte sie einen anderen Menschen noch nicht total kontrollieren. Aber sie konnte immerhin einen Anstoß geben und einen Impuls setzen. Wenn sie ihre Fähigkeiten mit altmodischer verbaler Überzeugungskunst und ihrem umfangreichen psychologischen Wissen kombinierte, gab es nur wenige, die sich ihrem Willen widersetzen konnten.
    Eugenia war sich sicher: War das Herz des Schicksalsrads erst einmal gefunden und die Quelle der Macht der Schwesternschaft entfesselt, würden sich ihre Kräfte verdoppeln. Sogar verdreifachen. Und dann würde niemand mehr auch nur daran denken, sich ihr in den Weg zu stellen. Dann konnten sie alles daransetzen, die Schwesternschaft berühmt zu machen. Die Schwesternschaft würde eine Macht werden, mit der man rechnen musste. Es würde keine Beschränkungen geben, sie würden alles erreichen und grenzenlosen Einfluss haben. Mit Eugenia als Anführerin würde die Schwesternschaft sogar den Lauf der Welt verändern können.
    »Niemand ist wichtig«, wiederholte Eugenia mit einer Stimme, die kalt war wie Stahl. »Niemand, außer Der Dunklen.«

Kapitel 1
    15. OKTOBER, OREGON
    C aitlyns Stift bewegte sich in hastigen, schnellen Strichen über das Papier. Allmählich entstand ein Bild: Flammen, Rauch. Ein Gesicht in Todesqualen. Ein Scheiterhaufen.
    Sie atmete stoßweise, während ihr Stift die Szene aus dem unheimlichen Traum der vergangenen Nacht zum Leben erweckte. Sie spürte die Hitze der Flammen auf ihrer eigenen Haut, den Rauch, der sie erstickte, ihre Lungen, die von der brennenden Luft, die sie einatmete, versengt wurden. Panik ergriff sie, als sie versuchte, gegen die Stricke zu kämpfen, mit denen sie an dem Brandpfahl gebunden war. Verzweifelt versuchte sie, sich zu befreien, verzweifelt spähte sie in der johlenden Menge jenseits der Flammen nach jemandem, der gegen das Unrecht, das ihr angetan wurde, seine Stimme erheben würde.
    »Hey«, sagte eine schnaufende männliche Stimme, die Caitlyn am Rande ihres Bewusstseins wahrnahm. Sie beachtete sie nicht und zeichnete weiter.
    Caitlyn konnte die Gedanken der Frau, die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, wahrnehmen. Es hatte keinen Sinn. Sie gehörte nicht zu ihnen. Sie war immer eine Außenseiterin gewesen und hatte ihr ganzes Leben lang die Angst und den Hass der anderen gespürt. Und jetzt hatten sie endlich eine Möglichkeit gefunden, sie für immer loszuwerden: »Hexe« nannten sie sie.
    »Was zeichnest ’n da?«, fragte die männliche Stimme.
    Dieses eine Wort war der Freibrief für ihre Vernichtung. Eine Hexe darf nicht leben …
    »Hallo!« Eine große blasse Hand wedelte zwischen ihrem Gesicht und dem Skizzenbuch herum. »Bist du da?«
    Das Geräusch der knisternden Flammen des mittelalterlichen Scheiterhaufens ging über in das Quietschen von Tennisschuhen auf dem Boden der Turnhalle. Genervt blickte Caitlyn Monahan von dem Skizzenbuch auf ihrem Schoß auf und blinzelte

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