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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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ist in unserem Interesse«, erklärte Holtzman, »dass sich die Vampire gegenseitig vernichten, solange die Zivilisten geschützt sind.«
    Meena hatte das Gefühl, jemand habe ihr mit einer Faust ins Gesicht geschlagen. Sie erwarteten also, dass sie ruhig zusah, wie Lucien von seinem Bruder und den Dracul angegriffen wurde? Und sie durfte keinen Finger rühren, um ihn zu warnen oder ihm zu helfen?
    Ja, natürlich. Ihnen war er egal. Für sie war er nur der Prinz der Finsternis.
    »Wenn Lucien also zur Wohnung geht«, sagte sie mit schwacher Stimme, »um nach mir zu sehen …«
    »Genau darauf hoffen sie«, sagte Alaric. »Sie warten auf ihn.«
    Tränen traten Meena in die Augen. »Na, das ist ja toll«, sagte sie. Ihre Stimme zitterte mittlerweile so heftig wie ihre Knie. »Sollen doch die Vampire sich gegenseitig auslöschen. Aber was mit meinem Hund passiert, interessiert hier anscheinend niemanden.«

    In dem Moment, als sie Hund sagte, schoss ein Projektil durch das Fenster. Glas splitterte.
    Etwas Schweres, Hartes traf Meena am Bauch, so dass sie zu Boden stürzte. Zu spät merkte sie, dass es Alaric Wulf war. Er lag beinahe so auf ihr wie am Abend zuvor.
    Nur dieses Mal wollte er sie nicht daran hindern wegzulaufen, sondern sie vor den Flammen des Molotow-Cocktails schützen, der an der Wand explodiert war.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er, sein Gesicht nur Millimeter von ihrem entfernt.
    Meena bekam kaum Luft, am nächsten Tag würde ihr wahrscheinlich alles wehtun, aber ansonsten war sie unverletzt. Sie nickte und keuchte: »Jon?«
    »Mir ist nichts passiert.« Er winkte ihr von unter dem Küchentisch aus zu. »Alles in Ordnung. Aber hier ist überall Glas. Und die Wand brennt«, rief er.
    »Geht alle in Deckung!« Abraham füllte bereits einen Eimer mit Wasser, um die Flammen zu löschen. »Bleibt von den Fenstern weg. Es geht los.«
    Die Schwingtür ging auf, und ein Mann in Priestersoutane rief: »Geht es allen gut? Wir haben gehört … ach, du liebe Güte!«
    »Ja, ja«, sagte Abraham. »Sie sind Alaric anscheinend gefolgt, wie wir befürchtet haben. Wir müssen Bruder Joseph Bescheid sagen, dass er die Kapelle für die Nacht schließt. Die Abendandacht muss abgesagt werden, es dürfen sich keine Zivilisten auf dem Gelände aufhalten. Ich habe vorgeschlagen, Schilder aufzugestellen, die auf eine kaputte Gasleitung hinweisen. Jon, sehen Sie einmal nach, wie weit Bruder Bernard damit ist …«
    »Bin schon unterwegs.« Jon kroch unter dem Tisch hervor, und auch Alaric erhob sich und half Meena beim Aufstehen.

    Sie sah sich in der Küche um und folgte dann Alaric in den Flur. Die Nonnen und Mönche nahmen bereits ihre Kampfpositionen ein. Meena hatte noch nie im Leben so viele Kruzifixe gesehen.
    »Alaric«, sie rannte hinter ihm her, » bitte, lassen Sie mich Lucien anrufen. Ich muss einfach mit ihm sprechen. Er wird sie aufhalten. Er ist ihr Herrscher. Auf ihn hören sie.«
    Alaric verzog grimmig das Gesicht über Meenas Naivität. »Haben Sie nicht zugehört? Nein, sie werden nicht auf ihn hören. Im Gegenteil, sie rebellieren gegen ihn. Wenn ich so darüber nachdenke, dann gehörten die Leichen der toten Mädchen wahrscheinlich auch schon dazu.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Meena.
    »Sie waren als Köder gedacht«, erwiderte Alaric.
    Meena schüttelte den Kopf. Es frustrierte sie, dass er so in Rätseln sprach. »Ich weiß nicht, was Sie meinen. Yalena hat doch etwas über Banker gesagt …«
    »Banker?« Alaric ging weiter mit großen Schritten durch das Kloster, vorbei an den bewaffneten Nonnen.
    »Alaric, wohin gehen Sie?« Meena konnte kaum Schritt halten.
    Hinter ihnen ertönte eine vertraute Stimme.
    »Wulf!«, brüllte Holtzman. »Wohin gehst du eigentlich?«
    Alaric blieb abrupt stehen, so dass Meena gegen ihn prallte. Langsam drehte er sich zu seinem Chef um. »Ich gehe den Hund holen«, sagte er entschlossen.
    »Hund?« Meena sah ihn scharf an. »Aber …«
    Abraham Holtzman unterbrach sie verärgert. »Das meinst du nicht ernst, Wulf. Wir sind hier mitten im Kampfgebiet. Wir brauchen dich. Außerdem ist es viel zu riskant. Du läufst ihnen in die Falle.«
    »Daran bin ich gewöhnt«, sagte Alaric. »Und hier gibt es
mehr erprobte Kämpfer, als ihr braucht. Schwester Gertrude kann die Dracul mit geschlossenen Augen töten. Und Bruder Bernard hat letztes Jahr nach dem Weihnachtsspiel ein halbes Dutzend mit der Weihnachtsbaumspitze erledigt.«
    »Darum geht es nicht, Wulf«, zischte

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