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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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konnte.
    Aber den Vampir direkt zu töten? Damit hatte Meena nicht so ein Problem … zumal er während der gesamten Taxifahrt zur Kirche der heiligen Klara die wüstesten Beschimpfungen gezischt und sie eine Hure des Teufels genannt hatte.
    Alaric Wulf, der ihn mitsamt seinem Schwert unter seinem Mantel verbarg, hatte zwar gedroht, den Mantel zu heben, damit Stefan der Sonne, die durch die Scheiben des Autos flutete, ausgesetzt war, aber selbst das hatte nichts genützt.
    Andererseits gab es natürlich immer eine Chance, dass er sich – mit Hilfe von Shoshonas Liebe – ändern konnte. Warum nicht? Das war ja bei Lucien auch so gewesen. Und er war immerhin der Prinz der Finsternis, angeblich der böseste aller Dämonen, gegen die die Geheime Garde kämpfte.
    Wenn sie ihn töteten, dann vergaben sie auch jede Chance, dass Stefan Dominic ein besserer, netterer Vampir werden konnte … wie Lucien.
    »Werden Sie ihn töten?«, fragte sie nervös.
    »Ich wünschte, ich könnte es«, erwiderte Alaric wehmütig.

    »Natürlich nicht, Miss Harper.« Abraham Holtzman zog ein Handbuch aus der Tasche seines Cordjacketts und blätterte es durch. Laut Handbuch der Geheimen Garde ist es unethisch, einen Dämon zu töten, während wir ihn gefangen halten und er sich nicht wehren kann. Er wird natürlich vor das Gericht der Päpstlichen Geheimen Garde gestellt und hingerichtet, wenn er für schuldig befunden wird.«
    Meena warf Alaric einen Blick zu. »Dann verstehe ich nicht, was Sie eigentlich so den ganzen Tag machen. Ich dachte, Sie würden Dämonen jagen und sie töten. Ein Gerichtsverfahren haben Sie nie erwähnt.«
    »Doch, das gibt es häufig.« Alaric, der gerade die Milchflasche erneut an die Lippen setzen wollte, hielt inne. »Aber ich töte Vampire lieber, wenn ich auf sie stoße.«
    Rasch erklärte Abraham Holtzman: »Wenn ein Dämon versucht, einen Vampirjäger in der Hitze des Gefechts zu töten, dann darf er sich natürlich verteidigen.«
    »Habt ihr denn herausgefunden, was los ist?«, fragte Meena Alaric und Jon. Sie war am Handbuch der Geheimen Garde nicht interessiert, und sie sah Alaric an, dass es ihm genauso ging.
    »Er hat nichts gesagt«, erwiderte Jon. »Und dabei haben wir Weihwasser über sein …«
    »Ich will es nicht hören.« Meena hob die Hand, um ihren Bruder aufzuhalten, aber Jon störte sich nicht daran.
    »Sie haben super Selbstheilungskräfte«, fuhr er fort. »Es ist wirklich erstaunlich, Meena. Du tust ihnen etwas, und schon sind sie wieder heil, es sei denn, du stößt ihnen einen Pfahl ins Herz oder köpfst sie. Sie spüren es auch kaum, höchstens ein paar Sekunden lang. Deshalb brauchst du dir gar keine Gedanken zu machen. Bis zu den Dreharbeiten ist Stefan Dominics Gesicht wieder in Ordnung. Stimmt’s, Alaric?«

    Alaric zuckte mit den Schultern. Mit dieser Unterhaltung wollte er offensichtlich nichts zu tun haben. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder seiner Milchflasche zu.
    »Du solltest allerdings Fran und Stan warnen, weil sie einen echten Vampir engagiert haben«, fuhr Jon fort. Er lachte sarkastisch. »Diese ganzen Nahaufnahmen mit einer wandelnden Leiche könnten für Taylor ein Problem darstellen. Aber was geht mich das an? Ich bin nur ein arbeitsloser Systemanalytiker …«
    »Was haben Sie gemeint, als Sie sagten, Sie hätten meinen Hund vergessen, Alaric?«, unterbrach Meena ihren Bruder.
    Alaric drehte sich langsam um, sah aber Meena nicht an. »Erklär es ihr, Holtzman«, sagte er.
    Meena lief es kalt über den Rücken. Alarics Tonfall gefiel ihr gar nicht.
    »Ach komm, Alaric«, erwiderte Holtzman besänftigend, »wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
    Alarics Stimme klang wie ein Peitschenhieb. »Auch nicht, wenn die Fakten nicht zu übersehen sind?«
    »Es ist noch zu früh«, erwiderte Abraham, »um ohne richtige …«
    »Warum sollten Vampire Meena Harper angreifen?«, wollte Alaric wissen.
    Jetzt blickte er sie an … und sie stellte erneut fest, wie blau seine Augen waren … blau wie der Himmel.
    Wie das Meer.
    Wie eine blaue Flamme.
    Meena trat der Schweiß auf die Stirn.
    »Sie müsste eigentlich am sichersten von allen sein«, sagte Alaric. »Sie ist doch die Erwählte. Die Geliebte des Prinzen der Finsternis. Niemand dürfte es wagen, sie auch nur anzufassen, weil er sich sonst seinen Zorn zuzieht. Was heute passiert ist,
hätte eigentlich gar nicht passieren dürfen. Und doch passierte es. Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht. Und es gibt

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