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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Möbelstück war heil geblieben. Die Sofakissen waren mit Messern aufgeschlitzt worden, und überall lag das Füllmaterial herum. Das Holzgestell des Sofas war zerhackt worden, ebenso Meenas Sessel und alle anderen gepolsterten Sitzgelegenheiten.
    Der Couchtisch war in Stücke geschlagen worden, ebenso wie alle Lampen und das Geschirr. Die Beine des Esstisches steckten im Fernseher. Meenas Bücher lagen in der Badewanne, und das Wasser lief noch.
    Das war ja wirklich ein extravaganter Einfall von Seiten der Dracul. Wer war wohl darauf gekommen, gerade die Bücher zu zerstören?
    Dahinter konnte nur Dimitri stecken. Diese Geste trug alle Zeichen seines altmodischen Hunnenstils.
    Meenas Bett war besonders heftig zugerichtet. Anscheinend war jemand mit einer Kettensäge am Werk gewesen. An der Wand darüber stand in schwarzer Farbe Hure. Das Drachensymbol der Dracul war in der ganzen Wohnung auf die Wände gesprüht worden, abwechselnd mit verschiedenen anderen Schimpfwörtern für das Wort Prostituierte. Die meisten waren noch nicht einmal orthographisch korrekt.
    Kopfschüttelnd bahnte sich Alaric einen Weg durch Glassplitter
und zerfetzte Kleidungsstücke. Die Chance war gering, dass die Dracul etwas Lebendiges hier zurückgelassen hatten. Meenas Hund war zweifellos tot. Alaric brauchte sich eigentlich nicht die Mühe zu machen nachzusehen.
    Aber er wollte die Hundeleiche mit eigenen Augen sehen. Dann hätte er noch mehr Grund, um den Feind zu hassen und mit ihnen das zu machen, wovon er träumte, seit er die Wohnung betreten hatte.
    Er inspizierte gerade Meenas Küchengeräte – es hätte ihn nicht gewundert, wenn die Dracul den Hund in die Mikrowelle oder den Backofen gesteckt hätten –, als er von der Wohnungstür her, die er definitiv hinter sich zugezogen hatte, eine Stimme hörte.
    »Huhu«, rief eine Frau. »Klopf, klopf. Ist jemand da?«
    Alaric griff sofort nach Señor Sticky, um dem Vampir in der Diele den Kopf abzuschlagen. Es war eine große blonde Frau in einer funkelnden Gauchohose, einer Bluse, die anscheinend aus Federn bestand und Schuhen mit Plateausohlen.
    Wenn seine Augen ihn nicht trogen, war das Mary Lou Antonescu.
    Der Anblick seines Schwertes schien sie zwar zu erschrecken, aber sie schien nur halb so erschrocken, wie er war. Wie war sie hier reingekommen? Er hatte keinen Schlüssel gehört. Konnte sie sich etwa, wie der Prinz, in Nebel verwandeln? War sie durch das Schlüsselloch gekommen?
    »Oh, hallo!«, rief sie freundlich. »Sie müssen der Mann von der Geheimen Garde sein, der hinter dem Prinzen her ist. Sie wollen mir doch damit nicht etwa den Kopf abschlagen, oder?«
    Alaric starrte sie entsetzt an. Wenn sie sich wirklich in Nebel verwandeln konnte, war sie ein sehr mächtiger Vampir. Im Moment sah sie allerdings eher aus, als sei sie gerade von einem Shoppingtrip gekommen.

    »Doch«, erwiderte er, »eigentlich habe ich es ernstlich erwogen.«
    »Nun, ich wünschte wirklich, Sie würden es nicht tun«, sagte Mary Lou und schloss die Tür hinter sich. »Ich muss Ihnen nämlich sagen, dies ist ein Gucci-Oberteil, und es kostet ein Vermögen, und ich möchte wirklich nicht gerne Blutflecken darauf haben. Außerdem stehen wir auf Meenas Seite. Ich habe gesehen, wie das Licht anging, und habe mir gedacht, dass Sie es sind. Emil hätten Sie sicher sofort den Kopf abgeschlagen, aber ich dachte mir, bei einer Dame sind Sie vielleicht nicht so schnell. Sind Sie hier wegen des Hundes?«
    Alaric konnte kaum glauben, dass er tatsächlich in Meena Harpers Küche stand und sich mit einem Vampir unterhielt. Einem Vampir, der von Kopf bis Fuß in Designerklamotten steckte und sich aufführte wie ein Starlet, das seinen neuesten Film promoten will.
    War das ein Trick?
    Für solche Tricks waren die Dracul eigentlich nicht clever genug. Sie beherrschten keine Tricks, die mit Worten zu tun hatten. Sie fielen eher aus einem geheimen Luftschacht in der Decke und zerfetzten ihren Gegnern das halbe Gesicht.
    Aber ein Gespräch? Das hatte er noch nie erlebt.
    »Ja«, sagte er schließlich, senkte jedoch sein Schwert nicht. »Ich bin wegen des Hundes hier.«
    »Wir haben ihn drüben bei uns«, sagte Mary Lou. »Es geht ihm gut. Lucien hat uns gebeten, ihn zu holen, nachdem wir von dem Zwischenfall im Shenanigans gehört hatten. Wir haben uns schon gedacht, dass Meena ein paar … na ja, unliebsame Besucher haben würde, und dann wäre Jack hier nicht sicher gewesen.« Kopfschüttelnd blickte sie sich in der

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