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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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ein Prinz«, sagte Jon. »Wo sonst würdest du schon noch einen treffen?«
    »Nirgendwo«, gab Meena zu.
    Anscheinend freute Jon sich auf diese Dinnerparty. Er hatte nicht so häufig Gelegenheit auszugehen, weil er … na ja, er war pleite und arbeitslos. Und die meisten seiner Freunde ebenfalls. Partys zu feiern war das Letzte, was ihnen in den Sinn kam. Sie hätte wissen müssen, dass ihrem Bruder jede Gelegenheit willkommen war, die Wohnung zu verlassen … auch wenn sie nur in der Nachbarwohnung eingeladen waren.
    Meena blickte über ihre Schulter auf die Türme der Kirche, die in den lavendelfarbenen Abendhimmel ragten. Die Wolken färbten sich rosig in der untergehenden Sonne. Kirchen, dachte sie müßig. Wozu waren sie eigentlich da?
    Na ja, zum Beten. Aber zu wem sollte man beten? Zu einem Gott, der einem Gaben verlieh, die man nicht haben wollte und die eigentlich eher ein Fluch waren?

    Andererseits, was hatten die Menschen sonst?
    Nichts.
    Nichts als die Hoffnung, dass eines Tages alles besser würde. Hoffnungen, die Meena mit ihrer Fernsehserie und die Geistlichen der Sankt-Georgs-Kathedrale den Menschen zu geben versuchten.
    »Du hast recht«, sagte Meena schließlich seufzend zu ihrem Bruder.
    »Wir müssen ja nicht den ganzen Abend bleiben«, meinte Jon, als sie um die Ecke bogen. »Wenn es blöd ist, gehen wir nach Hause.«
    »Klar«, erwiderte Meena. »Aber wer weiß? Vielleicht wird es sogar lustig.«
    Allerdings glaubte sie das nicht eine Sekunde lang.

22
    Donnerstag, 15. April, 19.30 Uhr
Apt. 11A
910 Park Avenue, New York
     
     
    Lucien war sich ziemlich sicher, dass sein Vetter den Verstand verloren hatte.
    »Eine Dinnerparty?«, echote er, während er dem Hausmädchen seinen Mantel reichte, damit sie ihn in den Garderobenschrank hängte.
    »Sie scheint zu glauben«, erklärte Emil leise, damit seine Frau, die im Esszimmer mit dem Caterer sprach, sie nicht hörte, »dass du eine Frau brauchst und dass New York der Ort ist, an dem du sie findest. Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut. Wenn du mich schlagen willst, Mylord, kann ich das völlig verstehen.«
    Lucien war jedoch nicht wütend – was Emil offensichtlich von ihm erwartete –, sondern eher amüsiert. Er hatte seinem Vetter zwar klargemacht, dass niemand von seiner Ankunft in New York erfahren dürfte, aber das war müßig. Der Schaden war sowieso schon angerichtet. Seine Feinde wussten bereits, wo er war, schließlich hatte es einen Anschlag auf sein Leben gegeben. Die Information über sein Kommen war ihm vorausgeeilt.
    Ebenso würde die Runde machen, wie er seinen eigenen Bruder behandelt hatte. Lucien bedauerte sein Verhalten nicht. Wenn jeder erfuhr, dass Dimitri mit ihm gekämpft und den Kampf verloren hatte, dann wären sie noch weniger geneigt, einen zweiten Angriff auf ihn zu wagen, zumal er den ersten überlebt hatte.

    Der Prinz der Finsternis war in der Stadt und unbezwingbar wie eh und je.
    Aber eine Dinnerparty? Mit Menschen? Die Vorstellung brachte Lucien zum Lächeln. »Deine Frau ist ganz schön kühn«, sagte er zu Emil.
    »So kann man es auch ausdrücken«, sagte Emil mit gequältem Lächeln. »Ehrlich, Mylord, wenn du lieber ins Penthouse gehen möchtest …«
    »Es ist schon in Ordnung, Emil«, erwiderte Lucien beruhigend. Manchmal dachte er, Emil ginge jeden Moment in Flammen auf, weil er immer so angespannt war. »Ich nehme an, du hast anständigen Wein im Haus.«
    Emils Miene hellte sich auf. »Natürlich, Mylord«, sagte er. »Einige sehr schöne Amorones, die ich nur für dich gekauft habe. Komm, ich öffne einen.«
    Emil folgte Lucien in seine Bibliothek, wo er eine schöne Flasche italienischen Rotwein aufmachte. Nach einer Weile hörten sie in dem verdunkelten, gemütlichen Raum, wie die ersten Gäste eintrafen. Mary Lous lebhafte Stimme begrüßte sie.
    »Wir sollten wahrscheinlich hinausgehen«, meinte Emil zögernd.
    »Es wird schön werden«, versicherte Lucien seinem Vetter. »Ich mag Menschen. Ich war selbst mal einer, weißt du noch? Und ich unterrichte sie.«
    Die beiden Männer gingen ins Wohnzimmer.
    Mary Lou schrie entzückt: »Ach, da sind sie ja!« Sie trug ein langes türkisfarbenes Kleid mit viel Goldschmuck und passenden goldenen Schuhen. Ihr Lidschatten hatte die gleiche Farbe wie das Kleid. Ihre langen blonden Haare waren perfekt frisiert. »Wo habt ihr zwei euch denn versteckt? Prinz Lucien, ich möchte dir unsere Freunde Linda und Tom Bradford vorstellen, und das sind Faith

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