Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
Vom Netzwerk:
allem nicht, wenn Menschenleben daran hingen.
    »Wenn ich herausfinden sollte, dass du etwas mit diesen Morden zu tun hast«, sagte Lucien, »und es mir nicht gesagt und auch nichts getan hast, um den Mörder aufzuhalten, oder wenn du vielleicht sogar selbst hinter diesen Todesfällen steckst, dann werde ich dich vernichten, dich und alles, was zu dir gehört, Dimitri. Hast du mich verstanden?«
    Dimitri, der versuchte, sich aus dem Müll aufzurappeln, sagte: »Bruder! Das ist offensichtlich schon wieder ein Missverständnis zwischen uns. Es tut mir leid, was damals passiert ist. Können wir nicht …«
    Aber Lucien war noch nicht fertig. Er legte seinem Halbbruder die Hand auf die Schulter und drückte ihn zurück in den Müll. Dann beugte er sich über ihn und flüsterte ihm ins Ohr: »Nein, wir können nicht. Du kennst die Vereinbarung. Jeder kann trinken. Niemand kann jedoch …«
    »Um Gottes willen, Lucien!«, schrie Dimitri. »Glaubst du, das weiß ich nicht, nach all diesen Jahren? Niemand darf einen Menschen töten, ganz gleich, wie viel Durst er hat. Und tut er es doch, wird der Prinz ihn unverzüglich bestrafen. Die Dracul leben seit mehr als einem Jahrhundert unter deiner Herrschaft. Glaubst du, wir hätten das vergessen?«
    »Ja«, erwiderte Lucien grimmig. »Du hast es ja schon einmal vergessen. Und du wirst es wieder tun.«
    In diesem Moment öffnete sich die Hintertür des Clubs, und Reginald und sein Partner erschienen.

    »Mr Dimitri?«, fragte Reginald besorgt, als er seinen Boss auf dem Boden in der Gasse liegen sah.
    Lucien richtete sich auf.
    »Helfen Sie ihm bitte, Reginald?«, sagte er über die Schulter und ging rasch in die Dunkelheit hinaus. »Mr Dimitri braucht alle Hilfe, die er kriegen kann.«

21
    Donnerstag, 15. April, 19.00 Uhr
Sankt-Georgs-Kathedrale
180 East 78th Street, New York
     
     
    Meena starrte auf die Kathedrale. Im schwächer werdenden Tageslicht sah sie wunderschön aus, mit ihren schlanken Türmen, die in den Frühlingshimmel ragten, und den eleganten Buntglasfenstern, auch wenn manche Scheiben zerbrochen waren. Wer warf überhaupt Steine in Kirchenfenster?
    Zwar war um sie herum ein Sperrholzgerüst errichtet worden, das mit einer blaue Plane abgehängt war, wie man es in Manhattan immer machte, wenn Bauarbeiten stattfanden, aber das Gerüst konnte die große, schöne Kirche nicht vollständig verbergen. Eine Kirche, die in der vorletzten Nacht der Schauplatz eines unerklärlichen, brutalen Angriffs gewesen war.
    Oder nicht?
    Meena stand mit Jack Bauer an der Leine unten an der Treppe der Kathedrale, wo die Fledermäuse wie aus dem Nichts aufgetaucht waren.
    Zuerst hatte sie befürchtet, dass Jack sich nicht in die Nähe der Kirche wagen würde, aber er zeigte keine Anzeichen von Widerwillen oder Zögern, sondern trottete geduldig an der Leine dahin und hob sein Bein an einem Auto, das direkt davor am Bürgersteig geparkt war.
    Anscheinend hatte er keine schlimmen Erinnerungen an den Vorfall.
    Meena hingegen erinnerte sich jetzt wieder so deutlich daran, als ob es gerade passiert wäre. Dort hatte sie auf dem
Bürgersteig gehockt, und das Herz hatte ihr bis zum Hals geschlagen, als die Fledermäuse sich auf sie und Lucien gestürzt hatten. Sie war sich völlig sicher, dass sie versucht hatten, ihn in Stücke zu reißen. Seinem Gesicht jedoch war hinterher nichts anzusehen gewesen.
    Und sie sah auch kein Blut am Boden oder sonstige Anzeichen eines Angriffs.
    Aber sie erkannte den Riss im Pflaster … wie hätte sie ihn vergessen können? Schließlich hatte sie fast mit dem Gesicht darauf gelegen, als Lucien sich schützend über sie und Jack Bauer geworfen hatte.
    Seltsam, dachte Meena und blickte zu den Kirchtürmen empor. Sie fragte sich, ob die Fledermäuse jetzt wohl da waren und wieder angreifen würden, wenn sie wach waren. Die Kathedrale strahlte eigentlich nichts Böses aus, obwohl sie doch Schauplatz einer wilden Attacke gewesen war.
    Meena machte sich nichts vor. Sie hielt sich nicht für besonders begabt als Dialogschreiberin einer Serie wie Eternity. Sie hätte sich selbst nie als genial bezeichnet. Sie hielt sich nicht für kreativer als … na ja, als die Künstler, die manchmal vor dem Metropolitan Museum of Art saßen, Landschaften und Sonnenuntergänge malten und sie an die Touristen verkauften, die vorbeikamen.
    Mit den Drehbüchern für Eternity ist das ähnlich, dachte Meena: Über Sonnenuntergänge kann man eben auch schreiben. Ich schreibe

Weitere Kostenlose Bücher