Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
Vom Netzwerk:
haben Sie?«, fragte er so beiläufig wie möglich.
    »Ich glaube, Sie sind ein Engel«, sagte sie und lächelte ihn sonnig an. »Und in jener Nacht ist vor der Sankt-Georgs-Kathedrale ein Wunder passiert.«

23
    Donnerstag, 15. April, 20.00 Uhr
Apt. 11 A
910 Park Avenue, New York
     
     
    Es gefiel Prinz Lucien Antonescu nicht, als Engel bezeichnet zu werden. Aber dass das den meisten Männern so gehen würde, fiel Meena leider zu spät ein.
    »Das war kein Wunder«, beharrte er. »Und ich bin kein Engel, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Meena neckend. Er war wohl noch nicht oft in seinem Leben geneckt worden. Er wirkte so ungewöhnlich ernst. »Sie haben Ihr Leben riskiert, um meins zu retten, und dann sind Sie verschwunden, ohne dass ich mich richtig bei Ihnen bedanken konnte. Das ist das Verhalten eines Engels.«
    Dem Prinzen schienen ihre Neckereien nicht zu missfallen. »Ich glaube, Ihre Freundin hat recht«, sagte er. Einer der Kellner brachte ihnen Champagnerflöten auf einem Silbertablett. »Sie vermischen Ihre Träume mit der Realität. Da waren nur ein paar kleine Fledermäuse …«
    »Das haben Sie in der Nacht, als es passierte, auch gesagt«, erwiderte sie mit gespielter Empörung. »Aber das stimmt einfach nicht. Es war das Schrecklichste, was ich je in meinem ganzen Leben erlebt habe, und ich halte es immer noch für ein Wunder, ohne den kleinsten Kratzer davongekommen zu sein. Aber wenn Sie es so verharmlosen wollen, bitte, tun Sie sich keinen Zwang an. Wir können auch, wie alle anderen, über Banalitäten plaudern. Wie lange werden Sie in der Stadt sein? Waren Sie schon im Theater?«

    Überrascht blickte er sie an. Dann brach er in Lachen aus. »Nein, war ich noch nicht«, gestand er. »Ich bin erst in der Nacht angekommen, als wir uns begegnet sind, ich bin also noch nicht so lange hier. Was empfehlen Sie mir denn?«
    Meena trank einen Schluck Champagner. Ihre Gedanken überschlugen sich. Wie groß waren die Chancen schon gewesen, dass Lucien – ihr Lucien, dem sie vor der Sankt-Georgs-Kathedrale begegnet war – und der Prinz der Gräfin ein und dieselbe Person waren? Das passte perfekt! Sie musste alles über ihn herausfinden, damit sie die Figur so gut beschreiben konnte, dass Sy begeistert war.
    Natürlich würde ihr Prinz keine exakte Wiedergabe von Prinz Lucien sein. Er war viel zu jung für Victoria Worthington Stone. Als romantischer Partner für sie musste er ein bisschen älter sein.
    Nicht, dass Cheryl im wirklichen Leben nicht auch auf Lucien geflogen wäre. Das würde jeder Frau so gehen. Man brauchte ihn sich ja nur anzusehen. Er war vollkommen … dieses Profil, diese beeindruckend breiten Schultern. Aber der Schauspieler, der ihn darstellte, musste grauere Schläfen haben und … eine Brille. Ja! Das war es! Ein Vampirtöter, oder wie man sie nannte, sollte definitiv eine Brille tragen.
    »Verzeihung?«, sagte der Prinz und blickte sie aus seinen schönen dunkelbraunen Augen aufmerksam an. »Haben Sie etwas gesagt?«
    »Nein«, erwiderte Meena. Es machte sie nervös, dass er sie so direkt anstarrte. Beinahe, als könne er ihre Gedanken lesen. Oder durch ihr Kleid sehen.
    Er war jedoch der sexyste Mann, dem sie seit langem begegnet war …
    »Ich habe mich nur gerade gefragt, was Sie machen«, sagte sie. »Ich weiß, es ist eine unhöfliche New Yorker Eigenart.
Wir sind besessen von den Berufen anderer Leute. Aber ich bin wirklich neugierig. Ich meine, was macht ein Prinz so den ganzen Tag? Retten Sie ständig junge Frauen in Bedrängnis, oder waren Sie nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Haben Sie ein Schloss? Gehen Sie auf Turniere?«
    Er blickte sie weiter staunend an. Anscheinend fand er sie verwirrend. Worüber reden Frauen sonst wohl mit ihm?, dachte Meena. Ihr kam es ganz natürlich vor, einen Prinzen nach Turnieren zu fragen.
    »Ich habe tatsächlich ein Schloss«, sagte er. »Eigentlich einen Familienbesitz. Emil und Mary Lou kommen mich im Sommer, wenn sie in der Gegend sind, immer besuchen. Sie hat Ihnen sicher davon erzählt …«
    Meena hob die Hand. Ihr war auf einmal klar geworden, dass sie schon viel zu viel über das Schloss gehört hatte.
    »Ja, das weiß ich schon. In Rumänien.«
    »Außerhalb von Sighişoara«, sagte er lächelnd. »Und um Ihre andere Frage zu beantworten, nein, ich war noch nie auf einem Turnier. Ich unterrichte.«
    »Sie unterrichten?« Wenn er behauptet hätte zu twittern, hätte sie nicht überraschter

Weitere Kostenlose Bücher