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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Der Prinz!, schrie es in ihrem Kopf. Er ist es! Was in Gottes Namen sollte das heißen?
    Laut sagte sie nur: »Ja.« Ihre Stimme klang wesentlich weniger aufgeregt als in der Zirkusatmosphäre im Inneren ihres Kopfes. »Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen.«
    Ihre Hand war schlank und warm. Seine wohl nicht so ganz.
    »Und das ist ihr Bruder, Jonathan Harper«, sagte Mary Lou mit kaum verhüllter Missbilligung.
    »Jon«, korrigierte der dunkelhaarige Mann neben Meena Mary Lou und streckte die Hand aus. »Ich bin Jon.«

    »Natürlich«, sagte Lucien. Er schüttelte dem Bruder rasch die Hand, wobei er darauf achtete, nicht zu fest zuzudrücken. Trotzdem sah er, wie der junge Mann zusammenzuckte.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Mädchen zu, die ihn seit dem Moment, in dem sie die Wohnung betreten hatte, nicht aus den Augen gelassen hatte. Zögernd drang er erneut in ihre Gedanken ein …
    Vampir … Tod … Prinz … Priester … Drache …
    … nur um sich schnell wieder zurückzuziehen.
    Kein Wunder, dass der Gedächtnisverlust nicht funktioniert hatte: Sie war offensichtlich gestört. Das war ja das reinste Irrenhaus da drinnen.
    »Jonathan«, sagte Mary Lou zu Jon, »ich weiß, dass Sie sich gut mit Elektronik auskennen. Meine Freundin Becca hat gerade ein iPhone bekommen, und sie hat solche Probleme damit, einige der – wie sagen Sie noch einmal dazu? – ach ja, richtig, apps herunterzuladen. Glauben Sie, Sie könnten ihr helfen?«
    Jon blickte zu Becca hinüber, einer jungen Dame mit großem Busen in einem engen roten Kleid, und sagte: »Absolut.«
    Das Mädchen schwieg, als ihr Bruder wegging. Vampir … schnappte Lucien erneut auf… Lucien … Prinz … Vampirtöter … Drache … Tod …
    Das Bild einer Tasche mit einem Drachen aus Edelsteinen blitzte in Luciens Kopf auf, aber er konnte nichts damit anfangen.
    Mit den anderen Sachen auch nicht.
    »Dann sind Sie also«, wandte sich das Mädchen an ihn, »der Prinz, von dem ich schon so viel gehört habe?«
    Er lächelte sie höflich an – was sein Lächeln bei Frauen anrichtete, wusste er sehr genau –, dann nahm er ihren Arm und führte sie sanft an das Balkongeländer, etwas abseits von den
anderen. Vielleicht konnte er ja vernünftig mit ihr reden, auch wenn sie verrückt war.
    »Ich habe der Frau meines Cousins nicht gesagt, was vor der Kirche passiert ist«, erklärte er leise, als er sicher sein konnte, dass ihnen niemand zuhörte. »Ich wollte sie nicht beunruhigen. Keine Frau hört gerne von einer Kolonie von Fledermäusen in der Nachbarschaft …«
    Die Dracul würde er natürlich nicht erwähnen.
    »Ich habe es Jon auch nicht erzählt«, erwiderte sie. Zu seiner Überraschung klang ihre Stimme völlig normal. »Na ja, zumindest … nicht den Teil mit Ihnen.«
    »Das war wahrscheinlich klug«, sagte er. »Schließlich wollen wir unsere Lieben nicht beunruhigen.«
    Sie senkte den Blick und tat so, als würde sie die Aussicht genießen, anstatt ihm in die Augen zu sehen. Er musste zugeben, dass er sie ganz reizend fand. Aber er musste vorsichtig sein. Sie war ein Mensch, und der Kakophonie in ihrem Kopf nach zu urteilen, leider etwas verrückt.
    »Vor allem«, sagte sie, »da ja niemand verletzt wurde.«
    »Dann sind wir uns einig«, sagte Lucien. »Wir wollen es niemandem gegenüber erwähnen.«
    »Ich habe meiner besten Freundin davon erzählt«, sagte sie und blickte ihn endlich an. »Sie glaubt mir nicht. Sie glaubt, ich hätte alles nur geträumt.«
    Vielleicht ist die Situation doch nicht so verfahren, wie ich ursprünglich angenommen habe, dachte er. »Wer kann es ihr verdenken?«, sagte er. »Es ist ja auch schwer zu glauben, finden Sie nicht auch? Fledermäuse auf der Upper East Side. Absurd.«
    »Nicht so schwer zu glauben wie die einzige Erklärung, die ich dafür habe, dass Sie nicht verletzt wurden«, sagte sie und lehnte sich an den gemauerten Umlauf des Balkons. »Denn ich weiß, dass ich es nicht geträumt habe.«

    Vampire, würde sie jetzt sagen. Er war sich nicht ganz sicher, wie er reagieren würde, wenn sie es sagte. Es war schon so lange her, seit ein Mensch es herausgefunden hatte … ein Mensch, der ihnen Böses wollte. Keiner von der Geheimen Garde natürlich.
    Dass dieses hübsche Mädchen es herausgefunden hatte, machte ihn ein bisschen nervös. Noch nervöser machte ihn allerdings der Gedanke, was er nach seinen eigenen Gesetzen mit ihr tun musste, wenn sie wirklich alles wusste.
    »Und welche Erklärung

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