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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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bitte?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde blitzten diese traurigen braunen Augen rot auf.
    Er blickte sie mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und … na ja, Wut an, und er zog seine Hand so rasch unter ihrer hervor, als ob er sich verbrannt hätte.
    »Zu Tisch«, rief der Caterer mit dem blonden Pferdeschwanz, der ein weißes Hemd und eine schwarze Hose trug. Er lächelte ihnen von den französischen Türen aus zu.
    Meena hatte keine Ahnung, womit sie den Prinzen beleidigt hatte. Er griff nach seinem Champagnerglas und kippte den gesamten Inhalt herunter.
    Was habe ich nur getan?, dachte Meena. Was hatte sie denn gesagt? »Es … es tut mir leid«, stammelte sie. »Ich …«
    Als sie ihn anblickte, stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, dass seine Augen wieder ganz normal braun waren. Natürlich. Das mit den roten Augen hatte sie sich bestimmt nur eingebildet. Ihre Fantasie spielte ihr schon einmal Streiche. Deshalb hatte sie ja auch den Job bekommen.
    »Nein, mir tut es leid«, sagte er und klang schon wieder normal. Allerdings hatte sie das Gefühl, er beherrschte sich nur
mit Mühe. An der Hand, die die Champagnerflöte hielt, traten die Knöchel weiß hervor. »Aber ich glaube, ich habe Sie nicht richtig verstanden. Haben Sie Vampirkrieg gesagt?«
    »Ja … Jaaa«, erwiderte Meena gedehnt. Sie sah, dass Mary Lou auf sie zukam, und war erleichtert. Vielleicht konnte sie ihr helfen, das zu erklären. »Ich schreibe für Eternity. Es ist eine Serie, die auf ABN läuft, und eine andere Serie, Lust, schlägt uns in den Quoten. Bei ihnen geht es um einen Vampir … ich weiß, es ist wirklich lächerlich. Aber diese Woche haben meine Chefs verkündet, dass wir auch eine Vampirgeschichte einbauen sollen …«
    »Oh«, sagte er. »Dieser Vampirkrieg.«
    »Ja, natürlich.« Meena lachte ungläubig. Der Mann war wirklich anstrengend. Er musste nicht nur ein bisschen aufgeheitert werden, sondern sehr, sehr doll. »Gibt es denn sonst noch einen? Haben Sie etwa geglaubt, ich meinte einen echten Vampirkrieg?«
    Sie sah, wie er der Gräfin einen Blick zuwarf, in dem deutlich stand: Hilf mir.
    Mary Lou nahm dem Prinzen die Champagnerflöte aus den Fingern, bevor er sie zerbrechen konnte, und sagte: »Was macht ihr zwei denn noch hier draußen? Das Essen steht auf dem Tisch, und alle warten auf euch. Worüber unterhaltet ihr euch denn, dass ihr sogar die Aufforderung, zu Tisch zu kommen, überhört habt?«
    »Ach«, erwiderte Prinz Lucien, der immer noch ein wenig verkrampft wirkte, »nur über den Vampirkrieg.«
    Die Gräfin warf ihre goldene Mähne zurück und lachte.
    »Oh, meine Lieben«, sagte sie. »Meena hat dir bestimmt vom Vampirkrieg zwischen dem Fernsehsender, für den sie Eternity schreibt, und seinem Erzrivalen, auf dem Lust läuft, erzählt. Das soll jetzt keine Beleidigung sein, Meena, Sie wissen ja, dass
ich ein treuer Fan von Eternity bin, aber ich kann von diesem sexy Gregory Bane nicht genug bekommen.«
    »Na ja«, erwiderte Meena und verzog finster das Gesicht, »unser Vampir soll wohl genauso sexy sein, wie ich gehört habe.«
    Lucien wirkte sichtlich erleichtert. »Fernsehen«, sagte er. »Natürlich.«
    Meena verstand nicht ganz, was eigentlich los war. Der Prinz war auf einmal gar nicht mehr angespannt, sondern schenkte ihr ein Lächeln, bei dem ihr die Knie weich wurden. Hoffentlich konnte sie den Weg bis ins Esszimmer der Antonescus auf ihren hohen Absätzen heil hinter sich bringen.
    Mary Lou fügte lachend hinzu: »Ja, natürlich hat sie das gemeint, du Dummer. Was für einen Vampirkrieg gibt es denn sonst noch? Es liegt mir fern, euer Gespräch zu unterbrechen, deshalb habe ich euch zwei Plätze am Ende des Tisches reserviert. Prinz Lucien, sei so lieb und führe Meena hinein.«
    Prinz Lucien gehorchte. Er bot Meena galant seinen Arm. Ein wenig erstaunt blickte sie ihn an und stand auf.
    Das hatte noch nie ein Mann für sie getan. David war nicht gerade der wohlerzogenste aller Männer gewesen. Sein Interesse hatte mehr seinen medizinischen Fachbüchern als seinen Manieren gegolten.
    Meena wusste nicht genau, ob sie ihre Hand durch die Armbeuge schieben oder auf den Arm legen sollte, wie es die Heldinnen in den Jane-Austen-Filmen immer taten.
    Ihr war ein wenig schwindlig, allerdings war sie sich nicht sicher, ob das von der Nähe des Prinzen oder vielleicht doch eher vom Champagner herrührte. Schließlich stand sie ja nicht zum ersten Mal neben einem gutaussehenden Mann. Sie hatte doch schon mit

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